Institut für Erziehungswissenschaft

5. Tübinger Tagung Schulpädagogik
„Qualität und Heterogenität:
Herausforderungen und Perspektiven für Schule und Unterricht“
am 28. März 2014 an der Universität Tübingen



Der Umgang mit Heterogenität wird derzeit als die Herausforderung schulischen Lehrens und Lernens begriffen. Antworten auf diese Herausforderung werden dabei nicht nur auf der Ebene des Schulsystems, sondern auch in der Einzelschule und bezüglich des Unterrichts gesucht und diskutiert. Dabei ist unübersehbar, dass Gegebenheiten und Entscheidungen auf der einen Ebene nicht losgelöst von den Voraussetzungen und Folgen auf den anderen Ebenen betrachtet und analysiert werden können. Besonders augenfällig wird dies beispielsweise beim Thema Inklusion, aber auch mit Blick auf Fragen der Lehrerprofessionalisierung oder des täglichen Unterrichts.

Vortrag von Thorsten Bohl
Prof. Dr. Thorsten Bohl

Weniger prominent in der derzeitigen Diskussion ist der erste Begriff des Tagungstitels, die Qualität. Dabei ist im Bereich der Forschung unstrittig, dass viele Fragen der Praxis, z.B. nach der „richtigen“ Methode oder der „guten“ Organisation von Lernprozessen, letztlich nur mit Blick auf die jeweils vorhandene bzw. praktizierte Qualität beantwortet werden können. Zumeist entscheiden sich Fragen wie die genannten nämlich nicht über leicht zugängliche und unmittelbar zu erfassende Elemente der Sichtstruktur, sondern vielmehr über die Qualität der darunter liegenden Prozesse. Es erscheint wichtig, den Blick für diese Tiefenstruktur zu öffnen, um vorschnellen und letztlich wenig hilfreichen Entscheidungen begründet und begründend entgegen treten zu können und neue Sichtweisen auf vorhandene Fragen zu gewinnen.

Vortrag Prof. Dr. Altrichter
Prof. Dr. Herbert Altrichter

An der Tagung machten ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Lehrkräften und anderen Akteuren des Schulsystems aktuelle und bedeutsame Befunde und Diskussionslinien zum Thema Heterogenität zugänglich und kamen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ins Gespräch. Die Vorträge beleuchteten Fragen zum Umgang mit Heterogenität aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und boten somit ein breites Spektrum an Zugangsweisen und Inhalten an. Insgesamt acht Parallelvorträge spannten einen weiten Bogen mit Blick auf unterschiedliche Interessen, während drei Plenumsvorträge zentrale Einsichten und Erkenntnisse für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bündelten. Die genauen Vortragstitel können der Programmübersicht entnommen werden.

Vortrag Prof. Dr. Terhart
Prof. Dr. Ewald Terhart

Die Tagung knüpfte an die erfolgreiche und von mehr als 500 Lehrkräften und weiteren interessierten Personen besuchte Tagung des Jahres 2011 an. Wie schon im Jahr 2011 war es uns auch dieses Mal wieder ein Anliegen, Wissenschaft und Schulpraxis miteinander zu verbinden und gemeinsame Gespräche sowie vielfältigen Austausch anzuregen. Eingeladen waren insbesondere interessierte Lehrkräfte, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, Schulleitungen, Mitglieder der Schul- und Kultusverwaltung, Vertreterinnen und Vertreter der Lehreraus- und –fortbildungsinstitutionen, Studierende sowie Referendarinnen und Referendare.



Wir freuen uns, Sie auch auf der nächsten Tagung wieder begrüßen zu dürfen.

Im Namen der Mitarbeitenden der Abteilung und Forschungsstelle für Schulpädagogik

Prof. Dr. Thorsten Bohl