International Center for Ethics in the Sciences and Humanities (IZEW)

Visionen der Nanotechnologie

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Projektphase 1 – Mai 2005 bis Ende 2006

Im Mai 2005 wurde dem Projektentwurf "Visionen der Nanotechnologie" einer der zwei TL-Förderpreise verliehen, die die Tübinger Firma Transtec zusammen mit der Universität Tübingen jährlich zu wechselnden Themen ausschreibt.

Ziel der ersten Projektphase war es, utopische und dystopische "Visionen" bezüglich der Chancen und Risiken der Nanotechnologie zu analysieren hinsichtlich Gehalt, Ursprung und Funktion. Was sind die Chancen und Gefahren der Fiktionalisierung der Nanotechnologie? Es galt, die Möglichkeit eines rationalen Umgangs mit populären Visionen auszuloten, um ihre Bedeutung für ethische Reflektion und politische Regulierung zu erschließen. Wie interagieren in solchen Visionen Technisches Novum - also Nanotechnologie - und vorgestellte gesellschaftliche Struktur?

Am 24. Juni 2006 fand der Projekt-Workshop "Visionen der Nanotechnologie – (Selbst-) Fiktionalisierung der Wissenschaft und ethische Implikationen" am IZEW statt (Details siehe Flyer), dessen Ergebnisse - erweitert um Beiträge anderer Autoren - in der zweiten Projektphase für einen Sammelband aufgearbeitet wurden.

Einen Bericht über die erste Phase des Projektes finden Sie hier.

Projektphase 2 – 2007-2009

Das Verhältnis von Nanotechnologie (auch als ermöglichender Technologie innerhalb der NBIC-Konvergenz) und vorgestellter gesellschaftlicher Struktur gehört – ganz in der Tradition der Science Fiction – zu den zentralen Elementen der Visionen der Nanotechnologie: Mit welchen gesellschaftlichen Auswirkungen muss gerechnet werden, welche Chancen und welche Risiken ergeben sich? In seiner zweiten Phase richtet sich der Fokus des Projektes „Visionen der Nanotechnologie“ auf die weltanschaulichen, bisweilen (quasi-)religiösen Muster, die auf unterschiedlichen Ebenen einen Teil der Debatte um die Zukunft der neuen Technologie strukturieren – zwischen Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik.

Hinter den Visionen steht oft die Frage: Wie passt Nanotechnologie in die Gesellschaft? Wer mögliche Antworten auf diese Frage sucht, muss zuallererst klären, was „in die Gesellschaft passen“ überhaupt bedeutet – und hat dann vielleicht schon einen guten Teil der Antwort. Welche grundsätzlichen Vorstellungen von gesellschaftlicher Struktur, Entwicklung und ihrem Zusammenspiel mit technologischem Fortschritt bilden den Hintergrund für weitere Überlegungen? Von unterschiedlicher Verwendung und Neudefinitionen des Evolutionsbegriffes im Zusammenhang mit Technikentwicklung bis zu gnostischen Tendenzen in transhumanistischen Strömungen reicht das Untersuchungsfeld.

Dabei soll im Projekt berücksichtigt werden, dass es Visionen im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Folgen schon früher gegeben hat – diese im Falle der Nanotechnologie jedoch verstärkt auftreten.

Im Oktober 2007 hielt Stefan Gammel im Rahmen des IZEW-Kolloquiums einen Vortrag zum Thema "Die Rolle von Visionen in der ethischen Debatte um die Nanotechnologie - kulturelle und gesellschaftliche Aspekte".

Projektleitung

Stefan L. Gammel, M.A.

Publikation

FERRARI, Arianna & Stefan L. GAMMEL [Hg.] Visionen der Nanotechnologie. Akademische Verlagsgesellschaft, Heideberg 2009, 245 S.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Stefan L. Gammel
Telefon: 07071/29-77981
E-Mail: gammel[at]phil.tu-darmstadt.de