22.02.2024

Luxburg, Thiemeyer und Schaffarczik erhalten Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation

Die Jury würdigt die Ausstellung "Cyber and the City: Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen", die bis vor kurzem im Stadtmuseum Tübingen zu sehen war.

Das ausgezeichnete Team: Prof. Ulrike von Luxburg, Prof. Thomas Thiemeyer, Tim Schaffarczik.

Die Universität Tübingen zeichnet erneut innovative und erfolgreiche Wissenschaftskommunikation ihrer Forschenden aus. Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation 2024 geht zu gleichen Teilen an den Osteuropahistoriker Professor Klaus Gestwa für seine intensive Aufklärung über die Hintergründe des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie an unsere Cluster-Sprecherin Professorin Ulrike von Luxburg und die beiden Empirischen Kulturwissenschaftler Tim Schaffarczik und Professor Thomas Thiemeyer stellvertretend für das Team der Ausstellung "Cyber and the City" im Tübinger Stadtmuseum. Den diesjährigen Nachwuchspreis für Wissenschaftskommunikation erhält die Historikerin Claudia Lemmes.  

Die Jury würdigte die Macherinnen und Macher der Ausstellung "Cyber an the City" für ihre innovative Herangehensweise an das Thema Künstliche Intelligenz. "Das Team um Ulrike von Luxburg, Tim Schaffarczik und Thomas Thiemeyer hat die seit Jahren anhaltende Diskussion um die Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz im Allgemeinen und um den KI-Forschungsstandort Tübingen im Besonderen produktiv aufgegriffen, inhaltlich aufgearbeitet sowie die unterschiedlichen Aspekte von KI hervorragend dargestellt", erklärte die Jury. Die Ausstellung, an deren Entstehen auch Master-Studierende aus der Empirischen Kulturwissenschaft und dem Maschinellen Lernen sowie Mitarbeitende des Tübinger Stadtmuseums beteiligt waren, sei ein gutes Beispiel für eine zeitgemäße Wissenschaftskommunikation, bei der die Beteiligten auf eine teils kritisch eingestellte Öffentlichkeit zugehen und ihre Kommunikation an den Grundsätzen der Partizipation und des Dialogs auf Augenhöhe ausrichten würden.  

Den Historiker Gestwa würdigte die Jury für seinen unermüdlichen Einsatz bei der politischen und historischen Einordung des Ukrainekonflikts. Er habe sein umfangreiches Wissen über Geschichte, Gesellschaft und Politik Osteuropas in den vergangenen Jahren genutzt, um die deutsche Öffentlichkeit über die Ursachen des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland aufzuklären und dabei weit verbreiteten Annahmen und Irrtümern entgegenzutreten. Dabei habe er Mut bewiesen und sei auch öffentlichem Streit und Anfeindungen nicht aus dem Weg gegangen. Mit seinen Interviews, Videos, Zeitschriftenbeiträgen und Vorträgen habe Gestwa ein Millionenpublikum erreicht und so zur Meinungsbildung in Deutschland über den Krieg gegen die Ukraine maßgeblich beigetragen.   

Den Nachwuchspreis 2024 erhält die Historikerin Claudia Lemmes für die Kommunikation über das DFG-Projekt "Auswirkungen mittelalterlicher bis frühneuzeitlicher Stadtentwicklung auf Gewässer am Beispiel von Bad Waldsee". Die Jury würdigte das mehrjährige und intensive Engagement der Forscherin bei der Vermittlung von Methoden und Ergebnissen des interdisziplinären Forschungsprojekts an die Stadtgesellschaft von Bad Waldsee. An dem Projekt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Geschichtswissenschaft, Geologie, Ökotoxikologie, Paläobotanik, Archäologie und weiteren Disziplinen beteiligt. Die Preisträgerin habe mit Vorträgen und Zeitungsinterviews sowie mit einem kontinuierlichen Dialog mit ortsansässigen Einrichtungen in Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg) wie dem Museums- und Heimatverein, der Stadtverwaltung und dem Stadtarchiv dafür gesorgt, dass die Forschungsarbeiten auf breites Interesse in der Stadtgesellschaft stießen, so die Jury.     

Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation ist Teil der Tübinger Exzellenzstrategie. Ziel ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermehrt zur Kommunikation über ihre Forschung zu motivieren. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro, der Nachwuchspreis mit 5.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung für das Jahr 2024 wird voraussichtlich im Mai in einer öffentlichen Feierstunde verliehen. Der genaue Termin wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.   

Nach einer Pressemitteilung der Universität Tübingen.

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