August Halm
geboren 1869 in Großaltdorf (Landkreis Schwäbisch Hall), studierte in Tübingen Theologie und Musik bei Emil Kauffmann. Nach einem Pfarrvikariat in Bempflingen wechselte er nach München zu Josef Rheinberger. Er wirkte dann langjährig als Musikerzieher an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf (Thüringen) und gehörte zu den Initiatoren der Jugendmusikbewegung. August Halm starb 1929 in Saalfeld an der Saale.
Als Komponist zeigte sich Halm zunächst, dem Einfluss Kauffmanns folgend, von Anton Bruckner und Hugo Wolf geprägt und knüpfte später vornehmlich an Formen und Techniken der Bachzeit an (Sinfonien, Serenaden, Konzerte, Kammermusik, darunter Streichquartette und Sonaten, Klavierwerke, Lieder).
Auf einer dritten Ebene erlangte Halm Bedeutung durch seine Schriften, in denen er sich vornehmlich Strukturen und Formprozessen in der Musik widmete (Harmonielehre, 1900, ²1917; Von zwei Kulturen in der Musik, 1913, ³1947; Die Symphonie Anton Bruckners, 1913, ²1923; Von Grenzen und Ländern der Musik, Gesammelte Aufsätze, 1916, neu hrsg. als Von Form und Sinn der Musik, 1978; Einführung in die Musik, 1926, ²1965; Beethoven, 1927; Aufsätze, Essays, Besprechungen.
Halm trat auch als Aquarellmaler und Zeichner hervor; einige seiner Bilder befinden sich im Bestand des Archivs sowie der Graphischen Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Universität Tübingen.