Stefan Metz
2 SWS, montags 14-16 Uhr, Beginn: 02.11.2020
online
MOP 2, LAKGS 2, RBFOS 1, ROS2, LOS2, BOS1, BAOS2, NFOS 1
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
Zur Vorbereitung können Sie optional einen Blick in WEEBER, K.-W., Spectaculum. Die Erfindung der Show im antiken Rom, Freiburg i.Br./Basel/Wien 2019 werfen. Ein wichtiger Quellentext wird sein: Tertullian, De spectaculis/Über die Spiele, Lateinisch-Deutsch, Hrsg. von K.-W. WEEBER, Stuttgart 1988.
Arbeitsformen: Seminar mit interaktiven Arbeitsformen (ebenfalls verpflichtender Teil des GK: Kooperatives Blockwochenende zur Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten, zusammen mit dem GK MNKG. Dieses findet am Freitag, 06. Nov. von 14-18 Uhr und am Samstag 07. Nov. von 9-12 Uhr statt).
Studienleistung: Aktive und regelmäßige Teilnahme (max. 2 Fehlzeiten), Bearbeitung der seminarbegleitenden Lektüren und Aufgaben.
Prüfungsleistung: Hausarbeit als PL in MOP 2, LOS 2, BAOS 2, ROS 2 und LAKGS 2 (gemäß Modulhandbüchern) möglich.
Voraussetzungen: -
Inhalt: Der römische Spiele-Betrieb war ein zentraler Bestandteil der Alltagskultur im Römischen Reich. Die Ablehnung dieser sog. spectacula (Theater, Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, Ringkämpfe u.a.) durch christliche Autoren bildet dabei einen roten Faden kirchlicher Verkündigung in der gesamten Spätantike. Für die Gläubigen entstand daraus ein Dilemma: Das Vermeiden einer Institution, die für das gesellschaftliche Leben einen so großen Stellenwert besaß, würde unweigerlich zu sozialer Exklusion führen. Auch war vielen Gläubigen nicht einsichtig, warum ein gewohntes, doch eigentlich harmloses Freizeitvergnügen im Widerspruch zu ihrem Glauben stehen sollte. Anhand des kontroversen Verhältnisses der frühen Christen zum römischen Unterhaltungsbetrieb werden wir im Seminar exemplarisch die Beziehungen und Wechselwirkungen von frühen Christen und römischer Gesellschaft untersuchen. Ausgehend von der Freizeitkultur werden wir auch Fragen des religiösen Zusammenlebens mit der nicht-christlichen Mehrheit sowie innerkirchliche Diskurse bearbeiten. Denn was sich für einen Christen ziemt, war auch in der Spätantike keineswegs festgelegt, sondern wurde immer schon debattiert.
Grundlage unserer Arbeit wird dabei die Analyse und Diskussion von (spät-)antiken Quellentexten und die Auseinandersetzung mit Forschungsliteratur sein. Zugleich dient uns das Thema des Seminars, um daran die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zu erarbeiten.