Musikwissenschaftliches Institut

Digitalisierung des Schwäbischen Landesmusikarchivs

Stiftung für Kulturgut Baden-Württemberg beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Projektleitung: Marianne Dörr in Kooperation mit Thomas Schipperges
Projektbeginn: Mai 2017
Zu den digitalisierten Beständen:
DigiTue (Universitätsbibliothek Tübingen)

Projektbeschreibung
Zur Geschichte und Gegenwart der Sammlung: 1935 wurde am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen (damals: Musik-Institut) vom seinerzeitigen Direktor Ernst Fritz Schmid das Schwäbische Landesmusikarchiv als umfassende Sammlung historischer Musikalien aus Klosterbesitz in Württembergs begründet. Schmid leitetet das Ziel, die verstreuten Musikalien zusammenzutragen und für Forschung und Musikpraxis nutzbar zu machen. Das Archiv vereinigt heute mehr als dreißig geschlossene Bestände aus ehemaligen Klöstern und aus Kirchengemeinden des Landes. Darin sind rund 770 Komponisten erfasst (vgl. Verzeichnis der Komponisten, biografisches Material sowie Ortsliste und geschichtliche Hintergründe auf der Homepage des Musikwissenschaftlichen Instituts).

Bisherige Erschließung in Quellenverzeichnissen, Editionen und Literatur: 1963 erschien ein erstes Inventar von Walter Gerstenberg (maschinenschriftlich vervielfältigt). In RISM (Répertoire International des Sources Musicales, Quellenkataloge und Datenbank) sind die Bestände mittlerweile in mustergültiger Weise aufgenommen. Dieses Verzeichnis ist aktuell die Hauptinformationsquelle für die Sammlung. Daneben liegen gedruckte wissenschaftliche Kataloge zu Teilbeständen von Stefan Klöckner (1989) und Georg Günther (1995 und 1997) vor. Wissenschaftliche Editionen wurden in den Denkmälern der Musik in Baden-Württemberg vorgelegt. Daneben entstanden zahlreichen Ausgaben für die Musikpraxis. Zur Musikgeschichte in oberschwäbischen Klöstern liegen ältere Gesamtdarstellungen und neuere, teils umfangreiche Quellenstudien und Darstellungen zu Teilbeständen vor.

Ziel des Projekts ist die Digitalisierung und freie Verfügbarmachung des Schwäbischen Landesmusikarchivs im Internet. Hierdurch wird der Zugang zu den Beständen des Schwäbischen Landesmusikarchivs für die Wissenschaft möglich und ebenso die Nutzung für eine breite musikinteressierte Öffentlichkeit. Die Digitalisierung ist die zeitgemäße Reaktion auf die heute ebenfalls übliche Recherche nach historischen Quellen über das Internet.