2. Tübinger Kinder- und Jugendmedienlecture 2022 mit Karin Bruder
Am 20.07.2022 fand die 2. Tübinger Kinder- und Jugendmedienlecture in der Aula des Uhland-Gymnasiums statt, bei der insgesamt mehr als 100 Schüler:innen, Studierende, Lehrer:innen und Kinder- und Jugendliteraturbegeisterte anwesend waren.
Die Lesung fand im Rahmen eines germanistischen Seminars von Studienrätin Marisa Eifler statt, das sich mit Autorschaft in Literaturtheorie und -didaktik beschäftigte. Dabei galt es, sich mit dem Verhältnis von Autor, Erzähler und Text auseinanderzusetzen und Potenziale, die mit der Frage nach Autorschaft einhergehen, für den Literaturunterricht zu reflektieren.
Am 08.07.2022 besuchte Karin Bruder das Seminar und kam mit den Studierenden ins Gespräch über Chancen und Herausforderungen der Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche sowie ihre Tätigkeit als Autorin. Der auch im Seminar behandelte Roman „Zusammen allein“ wurde zum Jugendbuch des Monats Oktober 2010 der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. ernannt und 2011 für den Deutschen Jugendbuchpreis nominiert. Karin Bruders literarisches Werk wurde 2007 außerdem mit dem Frau Ava Literaturpreis ausgezeichnet. Besonders die Ausführungen Frau Bruders über ihren eigenen literarischen Schaffensprozess vermittelten den Studierenden einen intensiven Einblick in die Literaturproduktion und regten zur Diskussion über das Verhältnis von Realität und Fiktion an.
Im Zuge des Seminars wurde zudem die 2. Tübinger Kinder- und Jugendmedienlecture mit Karin Bruder zusammen mit Schüler*innen einer achten Klasse des Uhland-Gymnasiums vorbereitet und durchgeführt. Karin Bruder las aus „Zusammen allein“ für achte Klassen und „Haifische kommen nicht an Land“ für siebte Klassen. Der an familiären Erlebnissen der Autorin orientierte Jugendroman „Zusammen allein“ vermittelte den Schüler:innen ein lebendiges Bild vom Leben in der Diktatur Ceaușescus und lud damit auch zu einer fächerübergreifenden Auseinandersetzung mit der Thematik ein. In „Haifische kommen nicht an Land“ standen die zahlreichen Herausforderungen des Jugendlichen Joaquins aus Nicaragua im Mittelpunkt der Erzählung, denen die Schüler*innen gespannt folgten. Während der Lesung führten zudem einige Schüler*innen einer siebten Klasse eine von ihnen entworfene Theaterszene auf, die die Figuren aus „Haifische kommen nicht an Land“ zum Leben erweckten.
Die Lesung war für alle Beteiligten ein Gewinn, der sich in der Lesebegeisterung der Schüler:innen sowie dem Interesse der Studierenden widerspiegelte. Allen am Projekt Beteiligten sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für ihr großes Engagement ausgesprochen!
Ebenso gilt unser Dank dem Deutschen Seminar der Universität Tübingen, dem Friedrich-Bödecker-Kreis sowie dem Verein für Leseförderung e.V. für die finanzielle Unterstützung und den kooperierenden Buchhandlungen Osiander und Quichotte für die ertragreiche Zusammenarbeit mit Schüler:innen und Studierenden.