Zentrum für Islamische Theologie (ZITh)

Newsletter 1/2024

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

der vorliegende neue Newsletter bietet allerlei Neuigkeiten: Das Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) begrüßt einen neuen Vorstand. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri als Geschäftsführende Direktorin, unterstützt von Prof. Dr. Erdal Toprakyaran als Stellvertretendem Geschäftsführendem Direktor und Prof. Dr. Ruggero Vimercati Sanseverino als Vorsitzendem der Studienkommission, wird das ZITh seine visionäre Arbeit fortsetzen und neue Maßstäbe setzen.

Ein aufregender Schritt steht bevor: Das ZITh wird in ein neues Gebäude umziehen, das sich in unmittelbarer Nähe zu den beiden Fakultäten für katholische und evangelische Theologie befindet. Dieser Standort bietet ideale Möglichkeiten für interdisziplinären Austausch und kollaborative Projekte zwischen den verschiedenen theologischen Disziplinen. Das ZITh hat sich seit seiner Gründung vor 13 Jahren auf drei grundlegende Prinzipien im Bereich Lehre und Forschung gestützt: Interdisziplinarität, Interreligiosität und Internationalität. Diese Prinzipien wurden kontinuierlich ausgebaut und mit dem Umzug in unser neues Gebäude werden wir sie noch weiter stärken. Dies markiert einen bedeutenden Meilenstein in unserer Mission, einen Beitrag zur globalen theologischen Diskussion zu leisten und einen Raum für interkulturelle und interreligiöse Begegnung zu schaffen.

Das aktuelle Heft unseres Newsletters widmet sich einem breiten Spektrum an Themen aus den Bereichen Studium, Lehre, Forschung und interreligiöser Begegnung. Wir freuen uns, dass seit dem letzten Newsletter zahlreiche Entwicklungen im Rahmen der Forschung und Lehre stattfinden konnten, die Sie im Newsletter einen Einblick in die faszinierende Welt der Theologie nachverfolgen können. In zahlreichen Veranstaltungen kamen renommierte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, um der Theologie wegweisende Themen zu erörtern.

Wir blicken positiv in die Zukunft mit zahlreichen aktuellen Forschungsprojekten, an denen das ZITh beteiligt ist. Sie zeigen die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und interdisziplinärer Forschung für das Verständnis komplexer Themen der islamischen Theologie.

Ein wesentlicher Punkt, den der Newsletter zeigt, sind die zahlreichen Publikationen, die aus der Forschung des ZITh hervorgegangen sind und die die Breite der Forschung am ZITh verdeutlichen.

Darüber hinaus möchten wir Ihnen mit dem neuen Newsletter Einblicke in verschiedene Veranstaltungen geben, die sich mit interreligiöser Begegnung und gemeinsamem Fastenbrechen im Ramadan befassen. Diese Beispiele zeigen die vielfältigen Bemühungen und das Engagement unserer akademischen Gemeinschaft, einen positiven Beitrag zu einer toleranten und pluralistischen Gesellschaft zu leisten.

Es ist erfreulich festzustellen, dass neben der Forschung auch die Kunst einen Platz im lebendigen Leben am ZITh findet. Durch den ersten Tazhīb-Workshop, der im Dezember 2023 am ZITh stattfand, erhielten die Teilnehmenden eine einzigartige Gelegenheit, sich mit der faszinierenden Kunst der islamischen Buchmalerei vertraut zu machen. Wir danken der Fachschaft Islamische Theologie Tübingen für die Organisation dieses inspirierenden Events.

Zahlreiche Ereignisse und Beiträge im aktuellen Newsletter zeugen von der vielfältigen und vitalen Forschung und Lehre im Bereich der Islamischen Theologie. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und ihre Beiträge und freuen uns auf weitere spannende Entwicklungen in Zukunft. Wir hoffen, dass Sie von den Beiträgen in dieser Ausgabe inspiriert werden und laden Sie herzlich ein, sich mit den vorgestellten Themen auseinanderzusetzen. Ihr Feedback und Ihre Anregungen sind uns dabei stets willkommen.

Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich nun eine unterhaltsame Lektüre,

Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri

Nachrichten

Amtswechsel im Zentrumsdirektorium

Am 25. November 2023 trat Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri ihr Amt als neue Geschäftsführende Direktorin des Zentrums für Islamische Theologie an. Auf Vorschlag der Rektorin, Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, wurde sie gemäß § 4 Abs. 3 der Satzung des ZITh zur Wahl für dieses Amt gestellt und am 19. Juli 2023 vom Zentrumsrat für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt.

Auf Vorschlag der neuen Geschäftsführenden Direktorin wurden Prof. Dr. Erdal Toprakyaran als stellvertretender Direktor und Prof. Dr. Ruggero Vimercati Sanseverino als Vorsitzender der Studienkommission vom Zentrumsrat gewählt.

Wir möchten dem früheren Vorstand herzlich für sein herausragendes Engagement für das ZITh danken und dem neuen Vorstand viel Erfolg und Gottes Segen wünschen!


Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri als Ehrenprofessorin an der School of Divinity der Universität St. Andrews ausgezeichnet

Wir freuen uns, bekannt zu geben, dass Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri für den Zeitraum von drei Jahren (2024-2027) den Titel einer Ehrenprofessorin (Honorary Professor) an der School of Divinity (St Mary's College) der University of St Andrews verliehen bekommen hat. Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für ihre herausragenden Beiträge zur theologischen Forschung und Lehre. Die Ernennung von Prof. Demiri stärkt die bestehenden Kooperationsbindungen zwischen dem Zentrum für Islamische Theologie in Tübingen und der School of Divinity in St Andrews weiter. Wir gratulieren Prof. Demiri herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung und freuen uns auf weitere Interaktionen zwischen den beiden Institutionen in den kommenden Jahren.


Besuch der SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Dorothea Kliche-Behnke am ZITh

Am 18. Januar 2024 wurde Dr. Dorothea Kliche-Behnke, MdL, SPD-Abgeordnete für Tübingen im Landtag von Baden-Württemberg, am ZITh von Prorektorin Prof. Dr. Monique Scheer, der Geschäftsführenden Direktorin Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri, Prof. Dr. Erdal Toprakyaran und Dr. Abdelaali El Maghraoui empfangen, um einen Einblick in die Arbeit des ZITh zu erhalten.

Nach einer einführenden Präsentation des Zentrums und seiner Entstehungsgeschichte wurden die verschiedenen Studiengänge vorgestellt, die am ZITh angeboten werden. Im Anschluss fand ein offener Austausch statt, der sich mit der Entwicklung und Zukunft des Islamischen Religionsunterrichts sowie der Islamischen Seelsorge in Baden-Württemberg befasste. Auch der Verbleib und die beruflichen Perspektiven der Absolventinnen und Absolventen der Islamischen Theologie wurden diskutiert.

Im Verlauf des Gesprächs wurde mehrfach deutlich, wie das ZITh sowohl auf akademischer als auch gesellschaftlicher Ebene zum interreligiösen Dialog beiträgt und zugleich eine bedeutende Rolle als Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft in Baden-Württemberg und Deutschland einnimmt.

Wir möchten uns herzlich bei Frau Dr. Dorothea Kliche-Behnke für den konstruktiven Austausch bedanken und freuen uns auf weitere Gespräche in Zukunft.


Besuch des CDU-Kreisvorsitzenden

Am 25. März besuchte der CDU-Kreisvorsitzende Christoph Naser, gemeinsam mit Julia Mayer und Lara Buchthal, das ZITh. Von Seiten unseres Zentrums nahmen Prof. Erdal Toprakyaran, Dr. Abdelaali El Maghraoui, Dr. Serkan Ince, Dr. Mahmoud Abdallah, Kübra Kısa und unser Student Mehmet Baş an dem Austausch teil. Wir haben im Gespräch gemeinsam darüber nachgedacht, wie die Theologien und der Religionsunterricht in Baden-Württemberg noch weiter gestärkt werden können.

Wir bedanken uns herzlich bei Christoph Naser, Julia Mayer und Lara Buchthal für den konstruktiven Austausch und freuen uns auf weitere Gespräche in der Zukunft.


Multireligiöse Eröffnungsfeier des akademischen Jahres

Im Rahmen des Dies Universitatis fand am 19. Oktober 2023 die erste multireligiöse Eröffnungsfeier des akademischen Jahres an der Universität Tübingen statt. Die Feier hatte christliche, muslimische und säkulare Elemente und wurde vom Collegium Musicum musikalisch begleitet. Vom ZITh wirkte Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri an der Begrüßung, bei den Lesungen und bei den Bitten mit. Studierende und Mitarbeitende der Universität unterschiedlicher (nicht-)religiöser Prägung kamen so im Pfleghofsaal zusammen, um das akademische Jahr auch geistlich gemeinsam zu beginnen – ein schöner Auftakt, der sich vielleicht zukünftig etabliert. Zum Programm


Mitgliedschaft im Wolfenbütteler Arbeitskreis Frühneuzeitforschung

Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri ist zum Mitglied des Wolfenbütteler Arbeitskreises Frühneuzeitforschung gewählt worden. Dieses Gremium aus verschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat das Ziel, die Herzog August Bibliothek mit der gesamten Breite der Frühneuzeitforschung zu verbinden. Mit diesem Ziel wurde 2019 der Arbeitskreis Frühneuzeitforschung als Zusammenschluss der beiden Wolfenbütteler Arbeitskreise Renaissanceforschung und Barockforschung gegründet. Die Kernaspekte des Programms - Interdisziplinarität, Interepochalität und Internationalität - stehen bei den regelmäßigen Tagungen im Vordergrund, die ein breites Themenspektrum abdecken.

Mehr Informationen zum Arbeitskreis finden Sie hier:


Gründung der Arbeitsgruppe Seelsorge im Justizvollzug Baden-Württemberg

Dr. Serkan Ince ist im Rahmen seines Ehrenamtes als Gefängnisseelsorger Gründungsmitglied der „Arbeitsgruppe Seelsorge im Justizvollzug Baden-Württemberg“, die aus muslimischen und christlichen Gefängnisseelsorgerinnen und Gefängnisseelsorgern besteht. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist unter anderem die Etablierung eines interreligiösen Fachgesprächs über Belange der Seelsorgepraxis im Gefängnis in Baden-Württemberg.


Neuwahlen - Doktorandenkonvent

Am 20. Dezember 2023 wurde der neue Vorstand des Doktorandenkonvents des ZITh gewählt. Kübra Kısa (links) wurde erneut zur Vorsitzenden gewählt, während Funda Eryurt (rechts) als stellvertretende Vorsitzende gewählt wurde.


Neue Stipendiatinnen

Frau Aybe Nur Durgun Badat hat sich erfolgreich um ein Promotionsstipendium nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz beworben. Sie promoviert unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri seit 2023 zum Thema "A Path to Planetary Well-being: The Practice of Tafakkur (Contemplation) in Nature". Die Förderung ist zunächst für ein Jahr ab April 2024 bewilligt. Wir gratulieren Frau Badat herzlich und wünschen ihr viel Erfolg auf ihrem Promotionsweg.

Für Beratung und Unterstützung zum Thema Promotions- und Forschungsförderung steht das Dezernat II, Abteilung 2 an der Universität Tübingen zur Verfügung. Dort werden verschiedene Forschungsförderprogramme vorgestellt und können gegebenenfalls beantragt werden. Mehr Informationen finden Sie hier.

Wir freuen uns, Frau Nesrine Bouzazi von der Universität Tunis als Gastwissenschaftlerin am ZITh begrüßen zu können. Sie forscht seit dem 01. Januar 2024 an unserem Zentrum. Ihr Forschungsaufenthalt wird durch ein Stipendium der Baden-Württemberg Stiftung unterstützt. Frau Bouzazi promoviert im Bereich der Entstehung und Entwicklung der rationalen islamischen Theologie und forscht während ihres Aufenthalts am ZITh unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Mouez Khalfaoui.

Studium und Lehre

Theological Hadith Studies

Im letzten Sommersemester 2023 organisierte der Lehrstuhl für Hadith-Studien und Prophetische Tradition das Oberseminar „Theological Hadith Studies“. Prof. Dr. Ruggero Vimercati Sanseverino und Dr. des. Hossam Ouf luden dazu renommierte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein. Die Videoaufzeichnungen dieses Seminars sind nun online.


Pluralität in der Lehre

Das Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung an der Katholisch-Theologischen Fakultät bot im Wintersemester 2023/24 erstmals eine Lehrveranstaltung an, an der fünf Dozentinnen und Dozenten mit verschiedenen theologischen Hintergründen teilnahmen: Prof. Johanna Rahner (Katholische Theologie), Prof. Hans Martin Dober (Evangelische Theologie), Dr. Asher Mattern (Jüdische Theologie), Dr. Serkan Ince (Islamische Theologie) und Dr. Vladimir Latinovic (Orthodoxe Theologie). Diese Vielfalt ermöglichte einen intensiven Dialog über die Beziehung zwischen Religion und Moderne. Die vergleichende Betrachtung verschiedener religiöser Traditionen und Konfessionen gab den Studierenden einen tiefen Einblick und erweiterte ihre Perspektiven. Die Lehrveranstaltung förderte nicht nur das akademische Lernen, sondern auch das Verständnis, den Respekt und die Wertschätzung für theologische Vielfalt und trug zur Förderung des interreligiösen Zusammenhalts bei.

Forschung

Forschungsaufenthalt im Rahmen des EUME- Programms

Im Wintersemester 2023-2024 wurde Prof. Dr. Khalfaoui als Fellow am Forum Transregionale Studien in Berlin ausgewählt. Im Rahmen des EUME-Programms (Europe in the Middle East-The Middle East in Europe) widmete er sich dem Forschungsschwerpunkt der Entstehung und des Niedergangs der hanafitischen Rechtsschule in Nordafrika. Das EUME-Programm bietet eine internationale und interdisziplinäre Forschungsplattform, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern und Disziplinen mit Bezug zum Nahen Osten fördert.


Forschungsaufenthalt an der Ḫizānat al-Qarawiyyīn in Fes

Im Rahmen seiner Forschung zu den islamischen Rechtsschulen in Nordafrika unternahm Prof. Dr. Mouez Khalfaoui einen Forschungsaufenthalt an der Universität al-Qarawiyyīn in Fes (Marokko). Die Bibliothek der Moschee al-Qarawiyyīn, auch als Ḫizānat al-Qarawiyyīn bekannt, ist historisch die älteste Bibliothek der islamischen Welt. Sie wurde – zusammen mit der Großmoschee al-Qarawiyyīn – im Jahr 859 von der Gelehrtin Fāṭima al-Fihrī gegründet, die aus Kairouan im heutigen Tunesien stammte. In der Ḫizānat al-Qarawiyyīn befinden sich bedeutende Manuskripte der islamischen Gelehrsamkeit aus vergangenen Zeiten. Die Bibliothek wurde vor einigen Jahren renoviert und dient heute als Forschungsbibliothek.

Während seines Forschungsaufenthalts bot sich die Gelegenheit zu mehreren Arbeitstreffen mit Kolleginnen und Kollegen von der Universität Fes. Dabei wurde einerseits über eine langfristige Kooperation zwischen den islamisch-theologischen Institutionen diskutiert und als gemeinsames Ziel vereinbart. Zum anderen wurde Prof. Dr. Khalfaoui in das Lehren und Forschen an marokkanischen islamisch-theologischen Universitäten eingeführt. Besonders bemerkenswert ist das interreligiöse Lehrangebot an der Universität al-Qarawiyyīn. Dort erhalten angehende muslimische Lehrerinnen und Lehrer sowie Religionsbeauftragte Unterricht über Judentum und Christentum sowie Hebräisch, um ein Verständnis für die religiöse Vielfalt und Pluralität in der Gesellschaft zu fördern. Dieses Angebot zählt zu den wenigen seiner Art in der islamischen Welt.


Green Theology

Die neue Publikation Green Theology, herausgegeben von Lejla Demiri, Mujadad Zaman und Tim Winter, erscheint im April 2024 als Teil der Reihe Sapientia Islamica bei Mohr Siebeck. Die Beitragenden dieses Bandes bieten eine eingehende Untersuchung der muslimischen und christlichen theologischen Behandlung von Umwelt und ökologischen Belangen. Die Publikation beinhaltet Artikel von muslimischen und christlichen Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Konfessionen und Denkschulen, die über Umweltfragen im Kontext der aktuellen Klimakrise reflektieren. Sie schafft einen einzigartigen intellektuellen Raum, in dem internationale Expertinnen und Experten der beiden theologischen Welten sowie Fachleute aus Wissenschaft und Architektur die dringendsten Fragen der Ökologie und der Sorge um die Erde diskutieren können. Dieses Modell interreligiöser und interdisziplinärer Zusammenarbeit wird dazu beitragen, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich noch stärker vernetzen, sowohl innerhalb ihrer eigenen Tradition als auch mit ihren theologischen Nachbarn.


ʿUbayd Allāh al-Samarqandī (d. 701/1301) on Servanthood and Repentance: A Critical Edition and Translation

Mit dem Ziel, die māturīdīsche Literatur breiter zugänglich zu machen und zu einem besseren Verständnis dieser reichen wissenschaftlichen Tradition beizutragen, zielt die vorliegende Studie von Lejla Demiri darauf ab, zwei kurze Abhandlungen von ʿUbayd Allāh al-Samarqandī vorzustellen, einem Ḥanafī- und Māturīdī-Gelehrten, der im 13. Jahrhundert in Damaskus wirkte . Das vorliegende Buch enthält eine kritische Edition und eine kommentierte Übersetzung von zwei kurzen Abhandlungen von Samarqandī, die zuvor nicht veröffentlicht wurden: (1) Risālat al-‘Ubūdiyya, „Abhandlung über Knechtschaft“ und (2) Risālat al-Tawba, „Abhandlung über Reue“. Die beiden Abhandlungen werden eingeführt, gefolgt von einer kurzen Beschreibung der vorhandenen Handschriften, einer kritischen Edition und einer kommentierten Übersetzung jeder Risāla.


Religiöse Institutionen in Krisenzeiten

Religion lebt von und in Gemeinschaft. Zu ihrer Entwicklung und Ausgestaltung gehören auch Krisensituationen. Was passiert, wenn Gemeindeleben nicht möglich ist? Gemeindemitglieder und religiöse Einrichtungen geraten in Bedrängnis und möchten ihre Aufgaben und Funktionen aufrechterhalten. Die Debatte, ob spirituelles Leben im digitalen Raum möglich sei, zeigte nicht nur, welche Angebote, Initiativen und Alternativen entstanden sind, sondern legt einiges offen über unsere Religiosität und Belastbarkeit, unsere theologisch-ethischen Normen und gesellschaftlichen Werte. Der Sammelband Religiöse Institutionen in Krisenzeiten. Theologie – Ethik – Praxis, herausgegeben von Mahmoud Abdallah und Ahmed M. F. Abd-Elsalam, untersucht aus theoretischen und praktischen Perspektiven diese und weitere Zusammenhänge und thematisiert sich ergebende Ambivalenzen für Theologien, Ethik und Glaubensgemeinschaften.


The Place of the Qurʾān and Islamic Theology in Ḥayy ibn Yaqẓān

In dieser Publikation untersucht Claire Gallien die Verbindungen zwischen Philosophie und Theologie in Ibn Ṭufayls (gest. 581/1185) Leben sowie die Verweise auf den Koran und die islamische Theologie in seinem Werk „Ḥayy ibn Yaqẓān“. Sie setzt sich sowohl mit dem Koran als auch mit der islamischen Theologie in den frühneuzeitlichen lateinischen und englischen Varianten der Erzählung auseinander. Die Publikation bietet eine detaillierte Untersuchung der Koranpassagen in der Übersetzung und reflektiert die Praktiken des Zitierens, der Auslassung und der bedeutenden paratextuellen Umstrukturierungen. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass es sich weniger um einen Fall handelt, in dem der Koran und die islamische Theologie aus der Erzählung herausgeschnitten werden, sondern vielmehr um einen Fall, in dem die Erzählung "entislamisiert" wird, um innerchristlichen und orientalistischen Interessen zu dienen.

Veranstaltungen

Risiko Religion - Gottes Störung

Die Evangelische Studierendengemeinde Tübingen hat Prof. Ruggero Vimercati Sanseverino am 21. April 2024 eingeladen, in einem Hochschulgottesdienst in der Tübinger Stiftskirche eine Predigt zum Thema "Risiko Religion - Gottes Störung" zu halten. Die Predigt trug den Titel "Und sie schätzen Gott nicht ein, wie es Ihm gebührt" (Qur'an 6:91) und ging der Frage nach, inwiefern aus islamischer Sicht, das risikobestimmte Dasein, das Gott den Menschen aussetzt, ihn letztendlich dazu bringt, sich von allen trügerischen Kontroll- und Sicherheitsversprechungen  loszusagen, insofern er sich auf das Risiko einlässt, sich Gott und der Unverfügbarkeit Seiner Gnade zu ergeben.    


Jüdisch-Christlich-Muslimische Studienreise nach Sarajevo

Ausgehend von dem Selbstverständnis, dass die Akademisierung einer zeitgemäßen und nachhaltig diskursfähigen Islamischen Theologie an deutschen Hochschulen einer interreligiösen, insbesondere abrahamitischen Ausrichtung bedarf, setzen sich alle unsere Professorinnen und Professoren sowie zahlreiche Promovierende und Habilitierende bereits seit der Gründung im Jahr 2011 intensiv und vielseitig für das Zusammenwirken der Religionen und Theologien ein. Entsprechend hatte Prof. Dr. Erdal Toprakyaran bereits viele Monate vor den schrecklichen Ereignissen des 7. Oktobers an der Konzeption einer jüdisch-christlich-muslimischen Studienreise nach Sarajevo mitgewirkt.

Federführend organisiert wurde die Reise vom Judaisten und administrativen Geschäftsführer des Instituts für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) der Theologischen Fakultät der Universität Luzern, Dr. Martin Steiner. Weitere Mitorganisatoren der Exkursion waren, neben Professor Toprakyaran, Prof. Dr. Boris Previšic (Professor für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Luzern), Dr. Richard Blättel (Habilitand und Lehrbeauftragter am IJCF) und Fabian Pfaff (Hochschulseelsorger der Universität Luzern). Teilfinanziert wurde die Studienfahrt, die unter dem Titel „Sarajevo – das europäische Jerusalem“ vom 31. März bis zum 7. April stattfand, vom Verband „Katholisch Stadt Zürich“. Das Ziel der Exkursion lag sowohl in einer theoretischen als auch praktischen Auseinandersetzung mit kultureller und religiöser Identität, dies in einer Zeit, in der auch die westlichen Gesellschaften zunehmend multireligiös und multikulturell geprägt sind und zugleich kriegerische Auseinandersetzungen im Nahen Osten, aber auch in der Ukraine oder in afrikanischen Ländern unseren Alltag prägen. Besucht wurden unter anderem die Gazi-Husrev-Beg-Moschee, die Islamisch-Theologische Fakultät, die aschkenasische und die sephardische Synagoge, der Hajji-Sinan-Derwischkonvent und das Rathaus in Sarajevo, die Gedenkstätte in Potočari/Srebrenica, die Brücke und die Altstadt in Mostar und auf dem Rückweg noch die Synagoge und die serbisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Spyridon in Triest.


Fastenbrechen im Ramadan

Es ist ein schöner Brauch, dass das Fasten im heiligen Monat Ramadan bei Anbruch der Dunkelheit gemeinsam „gebrochen“ wird. Entsprechend beteiligten sich die Mitarbeitenden unseres Zentrums auch in diesem Ramadan an solchen gemeinsamen Fastenbrechen. Prof. Dr. Erdal Toprakyaran nahm die Einladungen zum Fastenbrechen unter anderem der Lebenshilfe Tübingen, der DITIB Baden-Württemberg (gemeinsam mit Prof. Ruggero Vimercati Sanseverino), der Islamischen Glaubensgemeinschaft Baden-Württemberg (gemeinsam mit Prof. Stefan Schreiner), des AK Muslime in Herrenberg, des Türkischen Generalkonsulats Stuttgart und des Arabisch-Deutschen Austauschforums (ADAFO) teil. Insbesondere am Fastenbrechen des ADAFO, dessen Gründungsvorsitzender unser langjähriger Mitarbeiter Dr. Mahmoud Abdallah ist, nahmen zahlreiche Mitarbeitende des ZITh sowie der Präsident der Stiftung Weltethos, Herr Prof. Bernd Engler, teil. Nach dem Fastenbrechen gab es ein theologisches Gespräch zwischen Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel und Prof. Dr. Erdal Toprakyaran zum Thema „Warum fasten wir?“. Bei den Fastenbrechen der Tübinger Lebenshilfe Tübingen, der DITIB Baden-Württemberg und des Türkischen Generalkonsulats Stuttgart erhielt Prof. Dr. Erdal Toprakyaran die Möglichkeit, Grußworte zu sprechen und Impulsvorträge zu den Themen „Fasten im Ramadan“ und „Die Bedeutung des ZITh für den Islam in Baden-Württemberg“ zu halten.


Reise nach Kenia und Uganda

Vom 16. bis zum 25. Februar 2024 unternahm eine Delegation von Universitätsvertretern aus Baden-Württemberg, darunter auch Prof. Dr. Fahimah Ulfat, eine beeindruckende Reise nach Kenia und Uganda. Die Reise begann mit Besuchen bei verschiedenen Bildungseinrichtungen, darunter das Karai Children's Vocational Center und die Universitäten von Nairobi und Kenyatta. Wichtige Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Botschaft und des DAAD unterstrichen die diplomatischen und akademischen Ziele der Reise. In Uganda umfasste das Programm Besuche an der Makerere University und Kampala University sowie eine Besichtigung von Schulwasseranlagen als Teil eines Klimaschutzprojekts.


The Concept of Traditions Authenticity

Auf der Konferenz „Compiling a Tradition: The History and Development of the Early Imāmī Hadith Corpora“, die am 12. und 13. Februar 2024 vom Al-Mahdi Institute (AMI) in Birmingham organisiert wurde, hielt Dr. des. Hossam Ouf einen Vortrag zum Thema „The Concept of Traditions Authenticity (ṣiḥḥa) between Sunni and Twelver Shiʿi Hadith during the Second to the Fifth Hijri Centuries“.


Jüdisch-muslimische Beziehungen

Am 12. Februar 2024 fand beim Rotary Club Leonberg eine aufschlussreiche Präsentation zum Thema "Jüdisch-muslimische Beziehungen zwischen Religion und Politik" statt, geleitet von Rabbiner Dr. Asher J. Mattern und Prof. Dr. Fahimah Ulfat. Diese Veranstaltung beleuchtete die komplexen Verflechtungen zwischen Religion und Politik im Kontext des Nahostkonflikts. Die Rednerinnen und Redner betonten, dass es sich bei dem Konflikt um einen Kampf zwischen zwei Nationen um ein und dasselbe Land handelt, wobei beide Seiten ihre Ansprüche sowohl historisch als auch religiös begründen. Sie diskutierten die Bedeutung der Torah und des Korans, die historischen Bruderkonflikte und die rabbinische Deutung der Judeophobie. Besonders hervorgehoben wurde die Anerkennung eines gemeinsamen Schöpfergottes als eine verbindende Grundlage, trotz der tiefgreifenden Konflikte um Land und Erbe. Diese Präsentation bot wertvolle Einblicke in die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs, um Missverständnisse abzubauen und gemeinsame Grundlagen für Frieden und Verständigung zu finden.


Gesicht zeigen gegen Antisemitismus

Im Rahmen der laufenden Ausstellung "Unsichtbar in der Mitte der Gesellschaft? - Gesicht zeigen gegen Antisemitismus!" kamen am 24. Januar 2024 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer interreligiösen und interkulturellen Gesprächsrunde zusammen, die sich dem immer aktuellen und drängenden Thema des Antisemitismus widmete. Eingeladen waren dazu Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Rabbiner Dr. Asher J. Mattern, Prof. Dr. Reinhold Boschki sowie Studierende verschiedener Fakultäten. Diese Veranstaltung fand zu einem Zeitpunkt statt, zu dem das Thema Antisemitismus in Deutschland erneut eine erschreckende Aktualität erlangt hatte. Die Gesprächsrunde zielte darauf ab, nicht nur diese alarmierenden Entwicklungen zu diskutieren, sondern auch die Möglichkeit für Begegnungen zu schaffen und positive Perspektiven zu eröffnen.


Erster Tazhīb-Workshop in Tübingen: Einblicke in die Kunst der islamischen Buchmalerei mit Funda Eryurt

Am 16. Dezember 2023 fand am ZITH der erste Tazhīb-Workshop statt, der die Teilnehmenden in die faszinierende Welt der islamischen Buchmalerei entführte. Funda Eryurt, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Koranwissenschaften am ZITH und erfahrene Muzahhiba mit acht Jahren Praxiserfahrung, leitete den Workshop. Die Kunst des Tazhīb, auch als Buchillumination bekannt, ist ein traditionelles Handwerk mit einer langen Geschichte in der islamischen Kunst, dessen Wurzeln tief in den Koranhandschriften verankert sind. Im Rahmen des Workshops erhielten die Teilnehmenden die einzigartige Gelegenheit, sich mit diesem kunstvollen Handwerk vertraut zu machen. Dabei wurden verschiedene Tazhīb-Werke präsentiert, ebenso wie die benötigten Materialien dieser Kunstform. Auch die enge Beziehung zur arabischen Kalligraphie wurde im theoretischen Teil näher beleuchtet. Ein besonderes Highlight war eine Handschrift aus dem 18. Jahrhundert, die die Teilnehmenden ansehen konnten. Nach dieser theoretischen Einführung folgte eine praktische Phase, in der die Studierenden die Feinheiten der Tazhīb-Techniken erlernten. Eine kleine Pinselübung ermöglichte es den Teilnehmenden, die Kunst der feinen Pinselführung zu studieren. Anschließend wurden verschiedene Tazhīb-Muster gemalt, wobei die speziellen Malutensilien zum Einsatz kamen. Die gesamte Organisation des Workshops wurde von der Fachschaft Islamische Theologie Tübingen übernommen, die damit einen wertvollen Beitrag zur Förderung künstlerischer Tradition an der Universität Tübingen leistete. Der Workshop markiert nicht nur einen Meilenstein in der kulturellen Vielfalt von Tübingen, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung und Verbreitung einer künstlerischen Tradition. Die Teilnehmenden verließen den Workshop nicht nur mit eigenen Tazhīb-Kreationen, sondern auch mit einem tieferen Verständnis für die reiche Geschichte, kulturelle Bedeutung und die handwerkliche Kunstfertigkeit, die in dieser einzigartigen Kunstform steckt.


Zentralität der Sunna und des Hadith

Dr. des. Hossam Ouf präsentierte einen Vortrag zum Thema „Die Sunna und der Hadith: Ihre Zentralität in der Entstehung und Entwicklung des Islamischen Rechts“ während der Online-Konferenz „Early Islamic Jurisprudence and the Question of Origin“, die am 15. Dezember 2023 vom Zentrum für Islamische Theologie in Münster und dem Namaa Center for Studies and Research veranstaltet wurde.


Ethik in der Seelsorge

Am 11. Dezember 2023 nahm Herr Dr. Mahmoud Abdallah am Workshop "Ethik in der Seelsorge" am Institut für Sozialethik der Universität Zürich teil.


Human Image in the Age of the Anthropocene

Herr Dr. Mahmoud Abdallah hielt am 06. Dezember 2023 einen Vortrag zum Thema "Human Image in the Age of the Anthropocene" beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Kairo. Dabei wurde auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zwischen dem DAAD Kairo und dem ZITh erörtert.


Austausch mit Schülerinnen und Schülern

Bei einer bemerkenswerten Veranstaltung am 5. Dezember 2023 an der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen standen Dialog und Verständigung im Mittelpunkt, als Prof. Dr. Fahimah Ulfat und Rabbiner Dr. Asher Mattern mit etwa 150 Schülerinnen und Schülern über den Nahost-Konflikt und das friedliche Zusammenleben verschiedener Herkünfte und Religionen sprachen. Diese Zusammenkunft, intensiv vorbereitet von Geschichtslehrerin Julia Murken, zielte darauf ab, ein Bewusstsein für den Konflikt zu schaffen und gleichzeitig die Bedeutung von Frieden und Verständigung zu betonen.

Die Schülerinnen und Schüler, vorbereitet mit vielen Fragen, nutzten die Gelegenheit, tief in die Themen einzutauchen, die von den religiösen Vorschriften bis hin zu den persönlichen Erfahrungen mit Diskriminierung reichten. Die Diskussion ging weit über die Oberfläche hinaus und berührte das moralische Dilemma, in dem sich viele im Konflikt befinden. Prof. Dr. Fahimah Ulfat betonte die Wichtigkeit eines friedlichen Miteinanders und verurteilte die Handlungen der Hamas, während Dr. Asher Mattern seine Sicht auf die Politik Israels und die Bedeutung einer Heimat für Juden im Nahen Osten zum Ausdruck brachte. Beide Referierende stellten klar, dass trotz der politischen und religiösen Konflikte, die Mehrheit der Menschen auf beiden Seiten Frieden wünscht, doch oft eine Minderheit von Extremisten diesen Frieden bedroht.

Die Veranstaltung ließ die Schülerinnen und Schüler mit einem tieferen Verständnis für die Komplexität des Nahost-Konflikts und der Bedeutung interkulturellen Dialogs zurück. Trotz der schwerwiegenden Themen und der manchmal düsteren Perspektiven betonten Prof. Dr. Fahimah Ulfat und Dr. Asher Mattern die Möglichkeit und Notwendigkeit von Hoffnung und gemeinsamen Anstrengungen für ein friedliches Zusammenleben. Die Geschichte, die an der Geschwister-Scholl-Schule erzählt wurde, ist ein lebendiges Beispiel für die Kraft des Dialogs und der menschlichen Verbindung über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. Das Schwäbische Tagblatt berichtete über das Ereignis.


Empirisch-Analytische Sozialforschung

Auf der Tagung des Netzwerks für empirisch-Analytische Sozialforschung zu „MuSlim:innen – NAFS“ stellten Erkan Binici, Canan Balaban und Prof. Dr. Fahimah Ulfat ihre aktuellen Forschungsprojekte einem größeren empirisch arbeitenden Publikum am 30. November und 01. Dezember 2023 vor.


Torah – Worldliness – Quran

Die erste Tagung der Jüdisch-Islamischen Forschungsstelle "Torah – Worldliness – Quran: Beyond the Common Concepts of ‘Secular’ and ‘Religious’", die am 28. und 29. November 2023 in Tübingen stattfand, erwies sich als ein herausragendes Ereignis, das Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt anzog. Diese Konferenz zeichnete sich durch ihre hochkarätigen internationalen Rednerinnen und Redner aus, die ein breites Spektrum an Themen behandelten, welche die traditionellen Grenzen des Säkularen und Religiösen hinterfragten. Ca. 50 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende nahmen daran teil.

Lena Salaymeh eröffnete die Diskussion mit einem tiefgehenden Einblick in jüdisch-islamische Traditionen, die über säkulare Verknüpfungen hinausgehen. Asher J. Mattern trug mit seiner Analyse von "Kodesh and Chol: A World between Sanctification and Profanation" zur Vertiefung des Dialogs bei, während Rana Alsoufi aus der Perspektive des islamischen Rechts die Navigation zwischen göttlichen und rechtlichen Normen im säkularen Kontext beleuchtete. Daniel Boyarin bereicherte die Tagung mit seinem Vortrag über "Midrash and the Making of Christianity and Judaism".

Zusätzlich zu diesen Beiträgen präsentierten weitere renommierte Forscherinnen und Forscher ihre Arbeit, die das Publikum in ihren Bann zog. Sophie Bigot-Goldblum erkundete in ihrem Vortrag "Shimon bar Yochai: Clean Hands?" die ethischen Anforderungen religiöser Praktiken. Noémie Benchimol untersuchte den Eid in der rabbinischen Literatur in "Beyond the sacred-profane divide: the oath in rabbinic literature". Florian Lützen analysierte in "The Three Dialectical Dimensions of the Concept of Religion (dīn) in Islamic Theology" die verschiedenen Dimensionen des Religionsbegriffs im Islam. Paul Fenton gab Einblicke in das Denken Abraham Isaak Kooks in "Between the Sacred and Profane in the Thought of Abraham Isaak Kook, Chief Rabbi of British Mandatory Palestine". Hanoch Ben-Pazi setzte sich mit "Judaism and the Moral Requirements of Atheism and Secularism" auseinander, während Ufuk Topkara das Thema "In the World and Beyond: The Place of Hope in Islamic Thought" behandelte. Asher Biemanns Beitrag "Worldview, Worldliness, and World-to-Come in Herman Cohen" und Khaled Abou El Fadls "The Will of God, the Will of the People, and the Challenge of Islamic Law in the Modern State" rundeten das umfangreiche Programm ab.

Das Schwäbische Tagblatt berichtete positiv über die Tagung, betonend, dass es die erste ihrer Art in Deutschland war, bei der sich jüdische und muslimische Theologen ohne christliche Mitwirkung trafen. Die Veranstaltung, organisiert von Asher Mattern und Prof. Fahimah Ulfat, wurde für ihre positive Atmosphäre und das hohe Interesse trotz der politischen Spannungen im Nahen Osten gelobt. Die Diskussionen umfassten die Beziehung der Religionen zur Weltlichkeit, wobei Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Islam hervorgehoben wurden, insbesondere ihre Praxisorientierung und die Auseinandersetzung mit weltlichen Herausforderungen. Mehr Informationen über die Jüdisch-Islamische Forschungsstelle finden Sie auf unserer Websit: https://uni-tuebingen.de/de/251138


Wissenschaftliche Veranstaltung zu Ehren von Herrn Prof. Bernd Jochen Hilberath

Am 17. November 2023 hielt Dr. Mahmoud Abdallah im Rahmen des Symposiums des Instituts für Ökumenische und Interreligiöse Forschung der Katholisch-Christlichen Fakultät der Universität Tübingen, das zu Ehren des ehemaligen Direktors Prof. Dr. Bernd Jochen Hilberath stattfand, ein Grußwort als Vertreter des ZITh


Jahrestagung der GAIR

Am 10. und 11. November 2023 fand in Erlangen die Jahrestagung der GAIR (Gesellschaft für Arabisches und Islamisches Recht) in Zusammenarbeit mit dem Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Prof. Dr. Mouez Khalfaoui und sein wissenschaftliches Team nahmen an dieser Tagung teil. Thematisch widmete sich die Tagung den Fragen des islamischen Rechts in Europa, des Islamic Banking und der muslimischen Minderheiten in Europa aus vergangenen und gegenwärtigen Perspektiven. Zudem gab es kleine Exkurse in den gegenwärtigen Versicherungsmarkt Irans sowie in die islamische Vertragsauslegung Malaysias.
Der Wissenschaftliche Mitarbeiter Herr Abdelghafar Salim hielt einen spannenden Vortrag über die „Alltagspragmatik von muslimischen Geflüchteten im Spiegel islamischer Normativität“. Hierfür stellte er die Lebenswelten muslimischer Geflüchteter, die Gestaltung der religiösen Praxis und seine ethnografische Feldforschung vor. Zudem thematisierte er Implikationen für innermuslimische Normativitätskurse als auch für gesamtgesellschaftliche Diskurse. Abdelghafar Salim wurde bei der Versammlung zudem als Mitglied des Vorstandes vorgeschlagen und hat diesen Posten auch angetreten.

Ursprünglich war auch ein Vortrag von Dr. Abdelaali El Maghraoui über das Thema „Dezentrale Transaktionssysteme in einer Kryptoökonomie – eine islamisch-rechtliche Einordnung“ geplant. Leider musste dieser Vortrag krankheitsbedingt ausfallen. Am Rande der Tagung bot sich den Kollegen die beste Gelegenheit zum Austausch und für interessante Gespräche sowie Diskussionen. Diese Möglichkeit wurde am Ende der Tagung noch erweitert, indem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb einer spannenden Podiumsdiskussion über das Thema „Islamic and Ethical Finance - gemeinsame Perspektiven?“ austauschen konnten und die Ergebnisse als Abschied mit nach Hause nahmen.


Potentials and Challenges for Educating Difficult History with XR

Am 8. November 2023 fand ein XR-Symposium zu den "Potentials and Challenges for Educating Difficult History with XR" am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in Berlin statt, bei dem Prof. Dr. Fahimah Ulfat die Moderation übernahm.


Intersection of religious and citizenship education in Europe

Am 26. und 27. Oktober 2023 nahm Prof. Dr. Fahimah Ulfat am "Expert Meeting on the intersection of religious and citizenship education in Europe" in Dortmund teil. Sie referierte zusammen mit Erkan Binici zum Thema "The Intersection of Religious and Citizenship Education in Islamic RE in Germany".


Encounters in Islamic Theology

Am 10. und 11. Oktober 2023 nahm Professorin Fahimah Ulfat an der internationalen Konferenz „Encounters in Islamic Theology: Texts and Practices“ an der Humboldt-Universität zu Berlin teil. Sie referierte zum Thema „Überlegungen zu den theoretischen Grundlagen der empirischen Erforschung impliziten Wissens“.


Workshop „Muslim Readings of the Bible”

Der Workshop „Muslim Readings of the Bible” führte internationale Wissenschaftler:innen zusammen, die sich mit theologischen, historischen und interreligiösen Aspekten von muslimischen Lesarten der Bibel beschäftigen. Die Veranstaltung fand vom 27. bis 29. September 2023 am Zentrum für Islamische Theologie (ZITh) in Tübingen statt und wurde vom Teilprojekt „Der Beweis aus der Schrift“ (Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri) im Rahmen der DFG-geförderten interdisziplinären Forschergruppe „FOR 2828: De/Sakralisierung von Texten“ organisiert. Neben den eingeladenen Referierenden  nahmen auch Promovierende , Post-Docs und andere Mitglieder der Forschergruppe teil. Der Workshop konzentrierte sich auf osmanische Beispiele und leistete einen wichtigen Beitrag zur Forschung über muslimische Rezeptionen und Lesarten der Bibel. Er zeigte, wie die Begegnungen mit dem „Anderen“ theologische Diskurse und Entwicklungen sowohl im Islam als auch im Christentum prägten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wiesen auf die Bedeutung künstlerischer und linguistischer Merkmale sowie auf Auswirkungen von Übersetzungen, realen und imaginären Interaktionen und Machtkonstellationen hin. Einen Bericht über den Workshop auf Englisch finden Sie hier.


Spiritual Care in Times of War and Displacement

Dr. Mahmoud Abdallah organisierte in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie der Pfalz, der International Association for Spiritual Care und der Evangelischen Krankenhausseelsorge die Tagung „Spiritual Care in Times of War and Displacement“. Diese fand vom 17. bis 19. September 2023 in der Alten Aula der Eberhard Karls Universität in Tübingen statt. Etwa 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Afrika, Indien, den USA und Europa nahmen an der Tagung teil. Die Eröffnung erfolgte durch bedeutende Ansprachen der Rektorin, Prof. Dr. Dr. (Dōshisha) Karla Pollmann, und des Zentrumsdirektors, Prof. Dr. Erdal Toprakyaran.

Die Tagung war nicht nur für allgemein Interessierte, sondern auch für verschiedene spezifische Zielgruppen ausgerichtet, darunter Seelsorgerinnen und Seelsorger, Pflegepersonal, Studierende, Religionsvertreterinnen und -vertreter, Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Integrationsbeauftragte, Therapeutinnen und Therapeuten, Medizinerinnen und Mediziner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Arbeit mit Geflüchteten.


Cambridge-Tübingen Workshop

Am 11. und 12. September 2023 fand der bereits 10. Cambridge-Tübingen Workshop statt, der von Prof. Dr. Renate Dürr (Tübingen) und Prof. Dr. Ulinka Rublack (Cambridge) organisiert wurde. Der Workshop gehört zum „Network Religious Knowledge in the Early Modern World” und wird vom DAAD Cambridge gefördert. Die Teilnehmer:innen präsentierten ihre Forschungen im Rahmen von vier Panels zu den übergreifenden Themen „The Spirituality of Water“, „Religion and Empire“, „Spirituality, Speech, and Senses in German Protestantism“ und „Cultures of Communication“. Vom ZITh trug Prof. Dr. Dr. h.c. Lejla Demiri zum Thema „Sultan Djem and the Pope“ und Lea Schlenker zum Thema „German Lutheran traditions, with special consideration of ‚Christian Sermons on the Appendix to the Catechism‘ (Tübingen 1680)“ vor.


Religionspädagogik und Ethik-/Philosophiedidaktik

Am 1. und 2. September 2023 hat Professorin Fahimah Ulfat an der GwR-Jahrestagung „Religionspädagogik und Ethik-/Philosophiedidaktik im Gespräch“ in Halle (Saale) teilgenommen. Sie hielt gemeinsam mit Prof. Karlo Meyer und Prof. Alexander-Kenneth Nagel einen Vortrag zur „Pluralität der Schülerinnen und Schüler – Kooperationsanlass oder Ressentiment? Überlegungen aus der Perspektive verschiedener Fachlogiken“.


Prophetie im Konflikt / Prophétie en conflit

Dr. Serkan Ince hat im September 2023 an der Jahrestagung der Schweizerischen Theologischen Gesellschaft teilgenommen und im Rahmen der Tagung "Prophetie im Konflikt / Prophétie en conflit" an der Universität Lausanne den Vortrag „Prophetieansprüche und Kriterien: Eine kalāmische Betrachtung des Montanismus und Musaylima“ gehalten.

Berichte aus der Studierendenfachschaft FAITH

Eislaufevent in Stuttgart

Das Wintersemester endete mit einem Eislaufevent in Stuttgart. Gemeinsam schwangen wir uns über das Eis und genossen die winterliche Atmosphäre. Es war eine großartige Gelegenheit, das Semester abzuschließen.


Wissensreichtum und Spannung: Unser Islam Quiz Abend!

Beim Islam-Quizabend im Wer-wird-Millionär-Format wurde nicht nur Wissen geteilt, sondern auch Spannung erlebt. Die hohe Teilnahme zeigte das Interesse der Studierenden, mehr über den Islam zu erfahren. Es war ein informativer und unterhaltsamer Abend. Auch hier erfolgte eine hohe Teilnahme seitens der Erstsemester, die somit die Möglichkeit hatten, sich untereinander besser kennenzulernen und ihr Wissen zu testen.

https://www.instagram.com/reel/C1EoexGNU65/?igsh=MWM4Mzl5eHQyN3ZtMg==


Künstlerische Kreativität entfesseln: Unser Tezhip Workshop!

Wir als FAITH wollten diesmal auch etwas Künstlerisches anbieten. Auf Anfrage konnten wir einen Tazhīb-Workshop unter der Leitung von Funda Eryurt organisieren. Studierende konnten ihre kreative Seite entfalten und in die Kunst des Tezhib eintauchen. Die positive Resonanz und die entstandenen Kunstwerke zeugen von einem inspirierenden Event voller Spaß und künstlerischer Entdeckungen.

https://www.instagram.com/reel/C07uFJoN5tJ/?igsh=YThyamg0NHVoYXRx


Süße Traditionen: Unser Ausflug zum traditionellen Schokomarkt!

Schokolade verbindet – das wurde beim Besuch des traditionellen Schokomarktes deutlich. Studierende konnten nicht nur verschiedene Schokoladensorten probieren, sondern auch lokale Traditionen erleben. Es war eine süße Möglichkeit, die Vielfalt unserer Stadt zu entdecken und gemeinsam den Gaumen zu verwöhnen.

https://www.instagram.com/reel/C0fBHpktFzQ/?igsh=cGp4Ym50OGxob2w5


Gemeinschaft und Spaß beim Bowlingabend in Reutlingen!

Unser erster Event war ein voller Erfolg! Beim Bowlingabend in Reutlingen konnten unsere Studierenden zusammenkommen, um in entspannter Atmosphäre Spaß zu haben. Besonders erfreulich war das große Interesse der Erstsemester, die dadurch die Möglichkeit hatten, sich untereinander und mit der Fachschaft vertraut zu machen. Es war ein toller Start für unser Semester!

https://www.instagram.com/reel/C0NdyVLKUom/?igsh=NDFpc2xtcThnNXYz

International - Erasmus Mobility

Erasmus Mobility zwischen Tübingen und Schottland

Dr. Mahmoud Abdallah wurde im September und Oktober 2023 im Rahmen des Erasmus-Programms der Universität Tübingen als Gastdozent an die Universität St Andrews in Schottland eingeladen. Dort stellte er sein neues Buch "Islamische Seelsorgelehre. Theologische Fundierung und Perspektiven in der pluralistischen Gesellschaft" vor und bot Lehrveranstaltungen zu islamischer Seelsorge, interreligiösem Dialog und Demokratie im Islam an.


Erasmus STT-Mobilität von Dr. Serkan Ince an der Universität St. Andrews

Während seiner Erasmus STT-Mobilität an der Universität St. Andrews konnte Dr. Serkan Ince von März bis April 2024 an einer Vielzahl von Aktivitäten im Rahmen seiner Forschung zur Didaktik der Systematischen Theologie teilnehmen. Er hatte die Gelegenheit, sich mit Rev. Katrin Bosse auszutauschen und hielt am St. Mary's College einen Vortrag über christlich-muslimische Beziehungen. Der Austausch mit Dr. Eric Stoddart und der Besuch seines Kurses "Praktische Theologie" ermöglichten Dr. Ince Einblicke in innovative Lehrmethoden und diskutierte über zeitgemäße Lehrmethoden. Dr. Mario Aguilar führte Dr. Ince in seine Didaktik der Weltreligionen ein, wobei Dr. Ince im Rahmen eines Seminars über Weltreligionen sein Projekt zur Nile Mission Press vorstellte und mit den Studierenden diskutierte. Mit Dr. Bill Hyland diskutierte Dr. Ince über Kirchengeschichte, Missionsforschung und christlich-muslimische Beziehungen. Dr. Michael Lyons und Dr. Ince tauschten Ansichten über die Bedeutung des Alten Testaments für die Lehre in islamischer Theologie aus. Vor allem der Austausch mit Dr. Andrew Torrance über Analytische Theologie und ihre Bedeutung für Dr. Inces Forschungsgebiet sowie die Frage, wie eine Didaktik der islamischen Systematischen Theologie weiter gestaltet werden könnte, war sehr fruchtbar. Zusätzlich besuchte Dr. Ince die renommierten Gifford Lectures und führte Gespräche mit muslimischen Studierenden über ihre Erfahrungen an der Universität St. Andrews.

Ankündigungen

Einladung zum Workshop: „Verbunden in der Ausgrenzung, entzweit durch Misstrauen: Jüdische und Muslimische Erfahrungen vor und nach dem 7. Oktober“

Am 1. und 2. Juli 2024 laden Rabbiner Dr. Asher Mattern und Prof. Fahimah Ulfat (Jüdisch Islamische Forschungsstelle) herzlich zu einem Workshop in Tübingen ein, der unter dem Thema "Verbunden in der Ausgrenzung, entzweit durch Misstrauen: Jüdische und Muslimische Erfahrungen vor und nach dem 7. Oktober" steht. Dieses Treffen bietet Jüd*innen und Muslim*innen eine Plattform, um ihre Erfahrungen innerhalb der deutschen Gesellschaft und in Bezug auf die öffentliche Debatte auszutauschen. Wir legen besonderen Wert darauf, auch divergente Perspektiven zur Sprache zu bringen und ein tiefgehendes Verständnis füreinander zu fördern. Der Workshop zielt darauf ab, einen offenen Dialog zu ermöglichen und Brücken zwischen den Gemeinschaften zu bauen. Wir freuen uns auf einen fruchtbaren Austausch und ermutigende Diskussionen.


Einladung zum Symposium des interreligösen Forschungsverbunds: „Braucht Antisemitismusprävention empirische Forschung?“

Am 4. und 5. November 2024 veranstaltet der interreligiöse Forschungsverbund der Universität Tübingen (Prof. Reinhold Boschki, Prof. Friedrich Schweitzer, Prof. Fahimah Ulfat) ein richtungsweisendes Symposium zum Thema "Braucht Antisemitismusprävention empirische Forschung? Perspektiven für Bildung und Religionspädagogik". Dieses Symposium, eine Initiative der evangelischen, katholischen und islamischen Religionspädagogiken, die vor zwei Jahren hier an der Universität begründet wurde, widmet sich der kritischen Reflexion von Bildungsmaßnahmen gegen Judenfeindlichkeit und der Rolle empirischer Forschung in diesem Bereich. Lehrkräfte, Forschende und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Diskussion teilzunehmen und gemeinsam Strategien für die Antisemitismusprävention zu entwickeln.


Ehemalig Mitarbeitende

Claire Gallien: Von Tübingen nach Cambridge

Nach ihrer Tätigkeit von 2021 bis 2023 am Zentrum für Islamische Theologie Tübingen als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin ist Claire Gallien nun als Senior Research Fellow am Cambridge Muslim College und als Assistant Lecturer an der Divinity Faculty der Universität Cambridge tätig. Während ihrer Zeit in Tübingen widmete sie sich der Erforschung des Themas „Taqsîm al-‘ulûm Literature in the Seventeenth- and Eighteenth-Century Islamic World: Classification, Friction, and Epistemic Holism in Islam“.

Publikationen

Neue Publikationen

Abdallah, Mahmoud, et al. (Hg.) (2024): Religiöse Institutionen in Krisenzeiten. Theologie – Ethik – Praxis, Grünewald.

Abdallah, Mahmoud (2023): „Islamische Seelsorge von der Praxis zur Disziplin: Gegenstand, Zugangsweisen und Rolle in der pluralen Gesellschaft“, in: Spiritual Care, https://doi.org/10.1515/spircare-2022-0066

Abdallah, Mahmoud (2023): „Relationalität und theologische Erkenntnis: Reflexionen über die Mensch-Mensch-Begegnung unter Berücksichtigung des Freundschaftskonzepts von al-Ġazālī“, in: Martina Bär (Hg.), In Beziehung sein. Relationalitäten als Orte Theologischer Erkenntnis, Grünewald, Ostfildern, 189–208.

Abdallah, Mahmoud (2024): „Islamische Theologie zwischen traditioneller Sicht und neuer Auslegung. Religiöse Institutionen in Ägypten in der (Corona)-Krise unter Berücksichtigung von Fiqh an-nawāzil“, in: Mahmoud Abdallah / Ahmed Abd El-Salaam (Hg.), Religiöse Institutionen in Krisenzeiten. Theologie – Ethik –Praxis, (ThdZ 5), Grünewald, Ostfildern, 65–92.

Demiri, Lejla, Mujadad Zaman and Tim Winter (eds.) (2024): Green Theology: Emerging 21st-Century Muslim and Christian Discourses on Ecology, Sapientia Islamica: Studies in Islamic Theology, Philosophy and Mysticism series, Tübingen: Mohr Siebeck.

Demiri, Lejla (ed. and trans.) (2023): ʿUbayd Allāh al-Samarqandī (d. 701/1301) on Servanthood and Repentance: A Critical Edition and Translation, Cambridge: Cambridge Muslim College Press.

Demiri, Lejla (2023): “Ježíš: Světec a prorok islámu” (trans. Jiří Dosoudil), in: Getsemany, 365: www.getsemany.cz/node/4198

Gallien, Claire (2023): “The Place of the Qur’ān and Islamic Theology in Ḥayy ibn Yaqẓān and its Early English Receptions: A Study in Textual Citation and Excision”, in: Philological Encounters 8, n°4.

Gallien, Claire (2023): “Hassan Blasim’s God 99 – Staying with the Fragments, Designing Other Worlds”, in: Corina Stan and Charlotte Sussman (eds.), Handbook of Literature and Migration, New York: Palgrave, 533-548.

Ince, Serkan (2023): “Arthur Thomas Upson, The Burden Bearer”, in: David Thomas et al. (eds.), Christian-Muslim Relations: Primary Sources 600 – 1914, Volume 3, London: Bloomsbury, 63-66.

Ince, Serkan (2023): “Mahmud Esad ibn Emin Seydişehrî, A Sermon on the Sin-bearers”, in: David Thomas et al. (eds.), Christian-Muslim Relations: Primary Sources 600 – 1914, Volume 3, ed. David Thomas et al., London: Bloomsbury, 66-68.

Ince, Serkan (2023): “ʿAbd al-Jabbār’s Apologetical Arguments Opposing Christian Christology: A Critical Analysis from the Viewpoint of Epistemological Argumentation Theory”, in: Nazariyat: Journal for the History of Islamic Philosophy and Sciences, Istanbul: Ilem. (open access: nazariyat.org/content/5-sayilar/18-cilt-9-sayi-1/3-serkanince/3_serkan_ince_en.pdf)

Ince, Serkan (2023): “The Epistemological Orientation of Ottoman Argumentation Theory and its Relation to Kalām: Some Reflections on Ṭaşköprüzâde, Gelenbevî, and Saçaklızâde”, in: Journal of Argumentation in Context”, Volume 12, Issue 3, ed. Frans H. van Eemeren – Bart Garssen, Amsterdam: John Benjamins Publishing Company, 278–306.

Landthaler, Bruno/Ulfat, Fahimah (2023): „Multireligiöser Religionsunterricht der Zukunft: Herausforderungen und Chancen aus einer jüdischen und muslimischen Perspektive“, in: Wie kommt der Religionsunterricht zu seinen Inhalten? Erkundungen zwischen Fridays for Future, Abraham und Sühneopfertheologie, Bielefeld: transcript Verlag, 379–390

Müller, Debora (2024): Zufällig liberal? Muslim:innen auf der Suche nach einem anderen Islamverständnis, Theologie, Bildung, Ethik und Recht des Islam, Baden-Baden: Nomos.

Schüßler, Michael/Ulfat, Fahimah (2024): „Un/Doing Gender – Un/Doing Religion. Zur Hervorbringung und Dekonstruktion binärer Ordnungen in religiösen Trauzeremonien auf YouTube“, in: Kristin Merle, Manuel Stetter und Katharina Krause (Hg.): Prekäres Wissen: Praktische Theologie im Horizont postkolonialer Theorien. Festschrift für Birgit Weyel, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 445–468.

Sinani, Besnik (2023): “Devotional Extremism (ghuluww)? Muḥammad ʿAlawī al-Mālikī and the Debate over the Veneration (taʿẓīm) and the Characteristics (khaṣāʾiṣ) of the Prophet Muḥammad in Saudi Arabia”, in: Nelly Amri, Rachida Chih and Stefan Reichmuth (eds.), The Presence of the Prophet in Early Modern and Contemporary Islam, Volume 3, Prophetic Piety: Individual and Collective Manifestations, Handbook of Oriental Studies Series, Leiden and Boston: Brill.

Sinani, Besnik (2024): “Normative Spirituality in Wahhābī Prophetology: Saīd b. Wahf al-Qaḥṭānī’s (d. 2018) Raḥmatan Li-l-ʿĀlamīn as Reparatory Theology”, in: Religions 15/543, Special Issue "Prophetic Spirituality”, open access: https://www.mdpi.com/2077-1444/15/5/543.

Soytürk, Alper (2024): Das Verbot von Wein und Schwein im Islam: Eine differenzierte Betrachtungsweise am Fallbeispiel der hanafitischen Rechtsschule, Theologie, Bildung, Ethik und Recht des Islam, Baden-Baden: Nomos.

Stockinger, Helena/Ulfat, Fahimah (2023): „Doing Gender in Schulbüchern für den islamischen und katholischen Religionsunterricht“, in: Katajun Amirpur, Dina El Omari und Asmaa El-Maaroufi (Hg.), Eine Frage des Geschlechts? Islamisch-theologische Perspektiven für eine gendergerechte Theologie der Gegenwart, Baden-Baden: Ergon, 337–364 (= Islam & Gender).

Toprakyaran, Erdal (2024): „Das Verhältnis von Musik, Mystik und islamischer Theologie“, in: Wolfgang W. Müller/Franc Wagner (Hg.), Musik in den monotheistischen Religionen: Reflexionen zur ästhetischen Funktion sakraler Musik, Basel: Schwabe Verlag, 83–90.

Ulfat, Fahimah (2024): „Islamische Religionspädagogik und islamischer Religionsunterricht in Deutschland. Neuere Trends“, in: Theologische Literaturzeitung 1/2, 25–38.

Ulfat, Fahimah/Mattern, Asher J./Boschki, Reinhold (2023): „Dialogische Theologie im Anschluss an Nostra Aetate. Ein christlich-muslimisch-jüdischer Austausch“, in: Theologische Quartalschrift Tübingen, Themenheft „60 Jahre Zweites Vatikanum: der Auftrag, Theologie immer wieder neu zu denken“ 4, 385–405.Ulfat, Fahimah (2023): „Also ich habe manchmal Angst, jemanden zu verlieren, den ich sehr mag – Empirische Forschungsergebnisse zur Gottesbeziehung muslimischer Kinder und ihr Beitrag für die Didaktik des Islamischen Religionsunterrichts“, in: Anna Körs (Hg.), Islamischer Religionsunterricht in Deutschland: Ein Kaleidoskop empirischer Forschung, Wiesbaden: Springer Fachmedien, 107–125 (= Islam in der Gesellschaft).

Ulfat, Fahimah (2023): „Dialog und Divergenz in der Bildungslandschaft – Überlegungen zu Möglichkeiten und Herausforderungen in heterogenen Lerngruppen vor dem Hintergrund wechselseitiger Ressentiments zwischen Ethik-, christlichem und islamischem (Religions)Unterricht“, in: Theo-Web. Zeitschrift für Religionspädagogik 2, 58–69.

Ulfat, Fahimah (2023): „Die Perspektive von Kindern in der islamischen Theologie und Religionspädagogik“, in: Berliner Theologische Zeitschrift 40, 287–302.

Ulfat, Fahimah (2023): “How to improve Religious Education through teacher training: Experiences and insights from Islamic RE in Germany and Austria”, in: Friedrich Schweitzer, et al. (Hg.), Improving Religious Education through Teacher Training: Experiences and Insights from European Countries, Münster: Waxmann, 159–172.

Ulfat, Fahimah (2023): „Islamischer Religionsunterricht in Deutschland. Strukturelle Herausforderungen des Lehramtsstudiums und der religionspädagogischen Professionalität“, in: Martin Hailer, et al. (Hg.), Religionslehrer:in im 21. Jahrhundert: Transformationsprozesse in Beruf und theologisch-religionspädagogischer Bildung in Studium, Referendariat und ... Gesellschaft für Theologie, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt, 389–406. (= Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie).

Ulfat, Fahimah (2023): „Junge muslimische Frauen im doppelten Spannungsfeld kollidierender Werte und der damit verbundenen sozialen Benachteiligung“, in: Thorsten Knauth, Silke Reindl und Maren A. Jochimsen (Hg.), (Religiöse) Bildung an den Rändern der Vielfalt: Soziale Benachteiligung, Religion, Geschlecht, Münster: Waxmann. 43–45.

Ulfat, Fahimah (2023): „Überlegungen zur Transformation des Beutelsbacher Konsenses aus einer islamisch-religionspädagogischen Perspektive“, in: Jan-Hendrik Herbst, Clauida Gärtner und Robert Kläsener (Hg.), Der Beutelsbacher Konsens in der religiösen Bildung: Exemplarische Konkretionen und notwendige Transformationen, Frankfurt a.M: Wochenschau Verlag, 135–144.

Ulfat, Fahimah/Ghandour, Ali (Hg.) (2023): Sexuality, Gender and Religion in Contemporary Discourses: Theology, Society and Education. Springer.

Vimercati Sanseverino, Ruggero (2023): “Engaging Modern Muslims with Their Prophet: The Challenge of Contemporary Sīra Writing in the Thought of al-Azhar Scholar ʿAbd al-Ḥalīm Maḥmūd (1910-1978)”, in: Arabica 70, Nr. 4–5: 527–53: https://doi.org/10.1163/15700585-12341657.

Vimercati Sanseverino, Ruggero (2023): Rezension, “Davidson, Garrett A.: Carrying on the Tradition. A Social and Intellectual History of Hadith Transmission across a Thousand Years. Boston: Brill, 2020. (Islamic History and Civilization 160). XII, 333 pp.”, in: Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, Institut der Orientalistik, Universität Wien.

Vimercati Sanseverino, Ruggero (2023): Rezension, „Ulvi Karagedik. Hadithhermeneutik. Methoden, Grundlagen und Praxis“, in: Forum Islamisch-Theologische Studien, 2/2, 98-101: https://www.nomos-elibrary.de/index.php?doi=10.5771/2748-923X-2023-2-98.

Impressum des ZITh-Newsletters

Herausgeber

Zentrumsvorstand: Prof. Dr.  Lejla Demiri, Prof. Dr. Erdal Toprakyaran, Prof. Dr. Ruggero Vimercati Sanseverino

Redaktion

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Liebermeisterstraße 18
72076 Tübingen

 

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