Am 13. März ist Professor Hanspaul Hagenmaier, Ph. D., in Tübingen im 78. Lebensjahr verstorben. Von 1966 bis zu seiner Pensionierung 1999 war er als Hochschullehrer und erfolgreicher Forscher am Institut für Organische Chemie der Universität Tübingen tätig.
Hanspaul Hagenmaier wurde am 31. Dezember 1934 als Sohn eines Konrektors in Geislingen an der Steige geboren. Ab dem Sommersemester 1954 studierte er Chemie an der Universität Tübingen. Mit einer Diplomarbeit bei Professor Dr. Eugen Müller hat er 1961 dieses Studium abgeschlossen. Anschließend begann er ein Studium der Biochemie an der Cornell University Medical School in New York und heiratete 1962 in den USA seine Frau Marianne Christian. Begleitend zu einer Tätigkeit als Research Assistant hat Hagenmaier 1965 sein Biochemiestudium mit der Promotion zum Ph. D. bei dem Peptidchemiker und Nobelpreisträger Vincent du Vigneaud abgeschlossen. Nach einer anschließenden Beschäftigung als „Instructor in Biochemistry“ an der Cornell University wurde er 1966 als erfahrener Peptid-Fachmann von Professor Dr. Ernst Bayer nach Tübingen gerufen, wo 1965 unter Bayers Leitung am Institut für Organische Chemie mit Günther Jung als erstem Tübinger Peptid-Synthetiker ein neuer Schwerpunkt für Peptid- und Proteinchemie eingerichtet wurde. 1969 habilitierte sich Hanspaul Hagenmaier für die Fächer Organische Chemie und Biochemie. Ernannt wurde er an der Universität Tübingen 1970 zum Universitätsdozenten, 1973 zum außerplanmäßigen Professor und 1975 zum Wissenschaftlichen Rat und Professor für das Spezialgebiet der Stereochemie, das er dann den Chemie-Studierenden in einer Vorlesung vermittelte. Bei einem einjährigen Forschungsaufenthalt 1971 bei Christian B. Anfinsen am National Institute of Health in Bethesda, USA, erweiterte er seine Protein-Erfahrungen durch Untersuchungen am Myoglobin, dem roten Sauerstoff-Überträger in Muskeln.
Ab 1968 leitete Hagenmaier verantwortlich mit Einführungsvorlesungen das Organisch-chemische Praktikum für Biochemiker, denen er auf Grund seiner doppelten Qualifikation eine gründliche Ausbildung in Organischer Chemie vermittelte. Damit hatte er eine wichtige Funktion in dem von Professor Dr. Günther Weitzel in Tübingen erstmals in Deutschland 1962 neu eingerichteten eigenständigen Diplom-Studiengang Biochemie. In Spezialvorlesungen über: „Proteinchemie, Peptidsynthesen, Aminosäuren oder Strukturaufklärung von Proteinen“ gab er seinen Erfahrungsschatz an Chemie- und Biochemie-Studierende weiter, ebenso bei der Einführung in moderne Untersuchungstechniken im Rahmen von Kursen über spektroskopische Methoden in der Organischen Chemie. Für die Fakultät für Chemie und Pharmazie übernahm er für viele Jahre die oft schwierige Aufgabe des Beauftragten für Kapazitätsfragen.
Die wissenschaftliche Forschungstätigkeit von Hanspaul Hagenmaier schlug sich in etwa 140 wissenschaftlichen Publikationen nieder. In seiner Tübinger Anfangszeit etablierte er gemeinsam mit Günther Jung und dem Arbeitskreis von Ernst Bayer Synthese- und Untersuchungs-Techniken der Peptidchemie. Wichtig war Hagenmaiers experimenteller Nachweis, dass die Verwendung der sog. Festphasen-Synthese-Methode des Nobelpreisträgers von 1984, R. B. Merrifield, zu Fehlsequenzen in der Peptidkette führt. Sehr früh wurde dabei zum analytischen Nachweis die Massenspektrometrie (MS) eingesetzt. An der Flüssigphasen-Proteinsynthese von Bayer und Manfred Mutter war er ebenfalls beteiligt.
Als Mitglied des Tübinger Sonderforschungsbereichs „Chemie der Mikroorganismen“ von Professor Dr. Hans Zähner befasste er sich ab 1969 mit der „Isolierung und Strukturaufklärung niedermolekularer Naturstoffe“. Unter anderem konnte er die Struktur von Phosphinothricin, einer neuen natürlichen Phosphor enthaltenden Aminosäure, aufklären.
Weltweite Anerkennung fand Hanspaul Hagenmaier mit seinen Arbeiten über Dioxine, die hochtoxische und kanzerogene Substanzen sind, welche 1976 bei dem Chemie-Unfall in Seveso in großer Menge freigesetzt wurden. Er entwickelte spezifische GC-MS-Methoden zum quantitativen Nachweis geringster Dioxin-Mengen. Damit konnte er zeigen, dass generell beim Verbrennen organischer Substanzen in Gegenwart von Chlorverbindungen immer Dioxine gebildet werden. Das führt beispielsweise in der Flugasche von Müllverbrennungsanlagen zu Problemen und Gefahren für die Gesundheit der Bevölkerung. Nach genauer analytischer Untersuchung der Verbrennungsprozesse konnte er in Zusammenarbeit mit Ingenieuren der Stuttgarter Technischen Werke einen „Dioxin-Crasher“ entwickeln, dessen Einsatz den emittierten Dioxin-Gehalt drastisch reduziert und das Betreiben von Müllverbrennungsanlagen somit sicherer machte.
Diese für den praktischen Umweltschutz bedeutsamen Arbeiten trugen ihm die Bezeichnung „Dioxin-Papst“ ein. In der Erweiterung auf umweltchemische Aspekte wurde er 1987 mit dem Clean Technology Award der EU in Brüssel, 1988 mit dem Philip Morris-Forschungspreis sowie dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt. 1993 erhielt er den Preis der Stiftung Sicherheitstechnik und Umweltschutz des Technischen Überwachungsvereins Pfalz.
Viel zu früh verlieren seine früheren Kollegen und Mitarbeiter, sowie auch seine Verbindung Guestfalia, mit Hanspaul Hagenmaier eine profilierte, geliebte und geachtete Persönlichkeit.
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