Institut für Sportwissenschaft

Der organisierte Sport als Arbeitsmarkt. Eine Studie zu Erwerbsarbeitspotenzialen in Sportvereinen und Sportverbänden

Cachay, K., Thiel, A. & Meier, H. (2001). Der organisierte Sport als Arbeitsmarkt. Eine Studie zu Erwerbsarbeitspotenzialen in Sportvereinen und Sportverbänden. Schorndorf: Hofmann.

Kurzbeschreibung

Die Sicherung von Erwerbsarbeitsplätzen ist eines der größten Probleme moderner Gesellschaften. Anhaltend hohe Erwerbslosenquoten, die längst nicht mehr nur mit zyklischen Verläufen erklärt werden können, haben sichtbare Spuren sowohl bei den verantwortlichen Politikern als auch bei den Betroffenen hinterlassen. Unbestritten hat deshalb das gesellschaftliche Ziel, die hohe Erwerbslosigkeitsrate zu reduzieren, zunehmend höchste Priorität.

In diesem Zusammenhang rückt seit einiger Zeit ein ehedem eher als nachrangig eingeschätzter Wirtschaftsbereich verstärkt in den Blickpunkt des politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interesses, der sogenannte Dritte Sektor. Dabei blieb der gemeinnützige Sport jedoch bislang weitgehend außer Acht. Die vorliegende Studie versucht diese Lücke zu schließen, indem sie nach dem Erwerbsarbeitspotenzial des organisierten Sports fragt. Im Rahmen einer repräsentativen Erhebung, die alle Sportvereine in Nordrheinwestfalen mit mehr als eintausend Mitgliedern sowie alle Sportverbände dieses Bundeslandes umfasst, wurde nicht nur der derzeitige Stand freiwilliger, bezahlter und hauptberuflicher Tätigkeit in diesen Organisationen erfragt, sondern auch das Potenzial ausgelotet, welches im Hinblick auf die zukünftige Etablierung von Hauptberuflichkeit besteht. Die Studie thematisiert somit ein äußerst bedeutsames Thema, nämlich nicht weniger als die Frage, ob der organisierte Sport als Teil des Dritten Sektors einen Beitrag zur Verringerung des gesellschaftlich drängenden Problems der Erwerbslosigkeit leisten kann.

Die empirische Untersuchung gliedert sich in sechs Bereiche. So werden zunächst (1) Untersuchungsergebnisse zur Erwerbsarbeit in den Dach- und Fachverbandsorganisationen und (2) in den Sportvereinen dargestellt. Im Anschluss wird dann (3) danach gefragt, in welchem Maße in den gemeinnützigen Sportorganisationen eine Veränderung der Anzahl von Erwerbsarbeitsplätzen zu erwarten ist. Zudem werden (4) Daten präsentiert, die zeigen, ob und in welchem Maße über Erwerbsarbeitsplätze hinaus auch andere Formen der abhängigen Beschäftigung und Mitarbeit vorliegen. Schließlich wird (5) das zukünftige Potenzial an Erwerbsarbeitsplätzen analysiert, bevor (6) auf der Grundlage einer Tiefenanalyse der Sportvereine das Erwerbsarbeitspotenzial im Zusammenhang mit einer Typologisierung der Sportvereine beleuchtet wird.