Personal und Organisation

11.08.2023

Prof. Pull hält Vortrag bei der SASE 2023

Am 20.07.2023 hielt Kerstin Pull bei der Jahreskonferenz der Society for the Advancement of Socio-Economics (SASE) einen Vortrag zum Thema „Role (In-)Congruity and the Catch 22 for Female Top Executives“. In dem gemeinsamen Projekt mit Sarah Diederich (Universität Tübingen), Anja Iseke (Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe) und Martin Schneider (Universität Paderborn) untersucht sie, inwiefern Geschlechterstereotype in Bezug auf unterschiedliche Vorstandspositionen (z.B. CEO, CFO, CHRO) die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern auf Vorstandsebene erklären können. In der empirischen Analyse zeigt sich, dass Vorstandspositionen in der Tat geschlechtsstereotypisiert sind: Einige Funktionen (wie etwa IT) gelten als typisch männlich, während andere (wie etwa HR) als weniger männlich wahrgenommen werden. Dabei werden männlich wahrgenommene Funktionen systematisch besser bezahlt. Dies gilt aber nur, wenn die Funktionsträger männlich sind. Wenn Frauen männliche Funktionen übernehmen, erhalten sie keine höhere Vergütung als wenn sie eine weniger männliche Funktion übernehmen. Für Frauen in Vorstandspositionen gibt es mithin eine sogenannte „Catch-22-Situation“, d.h. eine Situation, in der sie ihre Lage nicht verbessern können: Entweder sie üben eine (im Durchschnitt schlechter vergütete) wenig männliche Funktion aus, die ihrer wahrgenommenen Rolle entspricht (z.B. HR, Kommunikation, CSR) und erhalten dann sogar einen höheren Lohn als ihre männliche Kollegen in der gleichen Funktion. Oder aber sie üben eine (im Durchschnitt deutlich besser vergütete) männliche Funktion aus, erhalten dann aber einen signifikant niedrigeren Lohn als ihre männlichen Kollegen in der gleichen Funktion.

Das dem Vortrag zugrundeliegende Manuskript befindet sich aktuell im Begutachtungsprozess einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift.

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