Eine qualitative Studie zu Hintergründen und Bedingungen einer erfolgreichen Reintegration von mehrfachauffälligen Jungtätern.
Ziel der Studie ist die Untersuchung der Bedingungen und Hintergründe, die nach der Verurteilung von jungen Männern zu einer freiheitsentziehenden Strafe dazu führen, daß beginnende kriminelle Karrieren bereits im späten Jugendalter abgebrochen werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die aktuellen Einstellungen, Bindungen, Lebensentwürfe und Interaktionsstile von ca. 56 mehrfachauffälligen Jugendlichen bzw. Heranwachsenden, die zwischen Mitte und Ende der 90er Jahre von den Jugendgerichten im Landgerichtsbezirk Stuttgart zu einer Jugend- oder Freiheitsstrafe von mindestens 10 Monate verurteilt und in Folge dieser Verurteilung der Bewährungshilfe unterstellt wurden.
Die explorative Studie will die Abbruchprozesse begleiten, typische Verlaufsformen nachzeichnen und Einflußfaktoren einer erfolgreichen Reintegration herausarbeiten. Besondere Bedeutung kommt dabei der Analyse der aktuellen persönlichen Beziehungen zu Familie, Partnerin oder Peers und der Einbindung in konventionelle Lebensbereiche wie der Arbeit oder Ausbildung zu. Veränderungen in diesen "sozialen Bindungen" und der damit verbundene Anstieg der informellen sozialen Kontrolle, so unsere grundlegende Arbeitshypothese, stehen hinter dem Nichtmehrauffälligwerden beim Übergang zum Erwachsenenalter.
Ziele und Forschungsprogramm