Uni-Tübingen

Studium Generale

Das Studium Generale
an der Eberhard Karls Universität Tübingen

… sucht die wissenschaftsgeleitete Auseinandersetzung in Gegenwartsfragen,
… behandelt Grundfragen der menschlichen Existenz,
… bietet das Gespräch über die Grenzen der Einzeldisziplin hinaus.

Aktuelle Hinweise

Informationen zu Änderungen, z.B. zu Terminverschiebungen, werden bei der jeweiligen Veranstaltungsreihe in ALMA und im zentralen Veranstaltungskalender bekanntgegeben

Themenübersicht Sommersemester 2023

Ethik in TV-Serien

  • Findet statt: jeweils Montag 18:00 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort:  Hörsaal 25 im Kupferbau
  • Organisation: Dr. Simon Meisch, Dr. Uta Müller, Dr. Cordula Brand, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Fernsehserien sind zunehmend zu Erzählformaten geworden, die die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen anstoßen und prägen. Dabei entwickeln sie sich immer mehr zu Erzählungen über die Gesellschaften, in denen wir (nicht) leben wollen. Serien bilden moralische Systeme und Konflikte jedoch nicht einfach nur ab, sondern gestalten sie und steuern damit auch die ethische Auseinandersetzung. Moralische Fragen stellen sich entsprechend sowohl zu den Wertsystemen und moralischen Konflikten, auf die das Publikum in den verschiedenen Settings trifft, wie auch zu deren ästhetischer Gestaltung. Die anwendungsorientierte Ethik interessiert sich somit sowohl für die Inhalte als auch die Form von Fernsehserien. So verstanden wird die Ethik zu einer Partnerin der Medienbildung, eine Rolle, die in dieser Ringvorlesung aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird.

Gender und Diversität in der Medizin: Perspektiven aus den Medical Humanities

  • Findet statt: jeweils Montag, 18 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 21 im Kupferbau
  • Organisation: Davina Höll und Gero Bauer für das Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Die Medical Humanities sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das nicht nur in Zeiten der Pandemie von hoher gesellschaftlicher Relevanz ist. An der Schnittstelle von Medizin, Gesellschafts-, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie unterschiedlichsten Kunstformen setzen sich die Medical Humanities kritisch und kreativ mit medizinischer Forschung und Praxis in ihren vielfältigen Dimensionen auseinander. Dabei bieten sie nicht zuletzt auch medizinischem Personal einen Rahmen, professionelles Handeln gesellschaftlich und kulturell zu kontextualisieren, zu reflektieren und zu hinterfragen.

„Die Kategorien ‚Gender‘ und ‚Diversität‘ innerhalb der Medizin sind zentrale Forschungsgegenstände der Medical Humanities. Diese Vorlesungsreihe bietet einen Einblick in deren vielfältige methodische, theoretische und praktische Zugänge und fragt unter anderem: Wie prägen Geschlecht, sexuelle und religiöse Orientierung oder Herkunft medizinische Forschung, Diagnose- und Therapieverfahren? Wie kann die Auseinandersetzung mit Kunst und Literatur dazu beitragen, den enormen epistemologischen, ethischen und gesellschaftlichen Herausforderungen einer sich rasant entwickelnden und immer differenzierter und diverser werdenden Medizin zu begegnen? Welche Visionen einer gerechteren, gendersensiblen und diversitätsorientierten Medizin bieten Kunst und Literatur selbst?

„Zum Teufel“. Die Inkarnation des Bösen aus interdisziplinärer Sicht

  • Findet statt: jeweils Dienstag, 18 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 21 im Kupferbau
  • Organisation: Organisation: Jörg Kinzig, Rüdiger Wulf, Institut für Kriminologie

Hinweis: Diese Reihe wird aufgezeichnet. Die Videos stehen nach dem Sommersemester 2023 als Video zur Verfügung auf dem Tübinger Multimedia Server „timms“.

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Thema der Reihe ist „das Böse“, konzentriert auf die schillernde Gestalt des Teufels. Diese Figur als Verkörperung des Bösen, Versucher und Widersacher Gottes hat die Wissenschaften und die Menschen bis heute beschäftigt, teilweise sogar verängstigt.

Nach einem Einführungsabend führt ein erster kulturgeschichtlicher Block zur bildenden Kunst, über die Literatur und die E- und U-Musik hin zu Brauchtum und Volksglauben.

Der zweite thematische Abschnitt „Der Teufel in den Wissenschaften“ widmet sich zunächst rechtsgeschichtlich der Hexenverfolgung. Es folgen Vorträge zum Teuflischen/Bösen in der (forensischen) Psychiatrie, in der Rechtsphilosophie und im Strafrecht unter Einbeziehung des sogenannten Exorzismus.

In den abschließenden theologischen Referaten geht es um Judas Ischarioth („Teufel in Menschengestalt“?), um Jesus und den Teufel (Versuchungen, Exorzismus), die Haltung der Römisch-Katholischen Kirche zu Teufel, Taufe und Befreiungsgebet (früher: „Großer Exorzismus“) und um Herkunft und Aktualität der Theologien des Bösen im Christentum.

Das Labyrinth im Lichte wissenschaftlicher Betrachtung: Erscheinungen und Deutungen

  • Findet statt: jeweils Dienstag, 20 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 25 im Kupferbau
  • Organisation: Bernd Hennig, Prof. Wolfgang Urban, Prof. Dr. Karin Amos

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Am Faden der Ariadne
Labyrinthe – ein Gang durch die Kulturgeschichte

Die Frage der Herkunft der Metapher „Labyrinth“ führt tief hinein in vor- und frühgeschichtliche Zeiten, bringt neben dem Mythos vom Stiermenschen Minos auf Kreta mit der Erzählung von Theseus und Ariadne eine Fülle archäologischer Zeugnisse zu Gesicht. Schon im Altertum erscheint das Labyrinth, nicht wie gewöhnlich angenommen als Irrgarten, sondern als ein Symbol der Lebens- und Daseinsdeutung. Dieser Sicht und diesem Verständnis von Labyrinth widmet sich die Ringvorlesung in breiter Fächerung der Disziplinen mit Vertreterinnen und Vertretern von Altertumswissenschaft, Archäologie, Ethnologie bis hin zu Judaistik, Islamwissenschaft, Literaturwissenschaft, Pädagogik, Wirtschaftswissenschaft und Kunstgeschichte.

Demokratien und ihre aktuellen Herausforderungen

  • Findet statt: jeweils Mittwoch, 18 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 25 im Kupferbau
  • Organisation: Prof. Dr. Sonja Levsen, Prof. Dr. Georg Schild

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Der Blick auf die politische Weltkarte zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigt ein ernüchterndes Bild. Weniger als die Hälfte der Menschheit lebt in demokratisch organisierten Staaten mit Presse- und Meinungsfreiheit, einem allgemeinen und geheimen Wahlrecht sowie Chancengleichheit konkurrierender Parteien. Der Glaube an eine weltweite Durchsetzung der Demokratie, der die Jahre nach Ende des Kalten Krieges prägte, ist der Sorge um ihren Fortbestand gewichen.

Die Ringvorlesung will Herausforderungen für die Demokratie in ausgewählten Staaten untersuchen. Unter welchen Voraussetzungen haben sich Demokratien in der Moderne entwickelt? Wie verlief diese Entwicklung in Deutschland? Dann sollen alternative Modelle zur westlichen Demokratie betrachtet werden. Schließlich wird zu fragen sein, warum demokratische Bewegungen in manchen Staaten scheitern ‒ und vor welcher Zukunft die Demokratie in Deutschland steht.

1525 – Württemberg im Aufstand

Hinweis: Die Vorträge stehen auch auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Bauernkriegsmuseum Böblingen unter https://www.youtube.com/channel/UCsPIW6gDfuCJRuO8mt9Wgpw

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Die Angst vor einer neuen Gesellschaftsordnung. Die Angst vor der „Gleichheit aller Menschen“, vor der „Niederdrückung, dem Abfall, Sterben und Verderben aller Ober- und Ehrbarkeit, vor einer Zerstörung des Adels“. Im Angesicht des Bauernkrieges und der Forderungen der Aufständischen nach Rechten, Freiheiten und politischer Teilhabe fürchtete die württembergische Regierung um ihren Machterhalt, der Adel und die Kirche um ihre Jahrhunderte alten Rechte und Privilegien. Im Jahr 1525 befand sich Württemberg im Aufstand. Es sollte zur Nagelprobe für die Mächtigen werden.

Doch was bedeutete eine solche Ausnahmesituation für die Menschen, mit welchen Maßnahmen versuchten Individuen und Gruppen die Krise zu überstehen, sie zu bewältigen oder gar für ihren Vorteil zu nutzen? Wie etwa sah die Krisenkommunikation der Reichsstadt Reutlingen aus? Welche Maßnahmen ergriffen die Äbte der Klöster Bebenhausen und Zwiefalten, um ihre Bauern von einem Aufstand abzubringen? Und wie versuchte ein vertriebener Herzog den Aufstand in „seinem Herzogtum“ zu nutzen, um wieder an die Macht zu gelangen? Die Ringvorlesung stellt insbesondere die Akteurinnen und Akteure der Aufstände in den Vordergrund und legt den Fokus auf die Zwischentöne der Unruhen, die von einer traditionell gegensätzlichen Betrachtungsweise geprägt sind. 

Neben dem Handeln der Zeitgenossen nimmt sie ebenfalls die Auseinandersetzung mit dem Bauernkrieg durch spätere Generationen bis in die Gegenwart in den Blick. Kaum ein anderes historisches Ereignis erfährt bis heute eine so vielfältige Rezeption in der Kunst, Kultur und Geschichtsschreibung. Wie erfuhr der Bauernkrieg beispielsweise eine politische Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten? Und welches Potential stellt das historische Ereignis für heutige gesellschaftspolitische Diskurse im Bildungsbereich dar? Anlässlich der nahenden 500-jährigen Wiederkehr der Bauernunruhen möchte die Ringvorlesung die Thematik in das öffentliche Bewusstsein rücken sowie neue Akzente für deren wissenschaftliche Betrachtung setzen.

China: Kooperation und Distanznahme

  • Findet statt: jeweils Donnerstag, 18 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 25 im Kupferbau
  • Organisation: Dr. Anno Dederichs und Philip Scherer, China Centrum Tübingen

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

China spielt inzwischen eine wichtige Rolle in den Wissenschaften und seine Bedeutung für wissenschaftlich-technische Innovationen nimmt im internationalen Vergleich weiter zu. Zudem können drängende Fragen der Gegenwart nur unter Beteiligung Chinas beantwortet werden. Die Fortführung bestehender Kooperationen und deren Verbreiterung wird jedoch seit einiger Zeit unter neue Vorbehalte gestellt. Daher thematisiert die Vorlesungsreihe bisherige und ins Auge gefasste Kooperationen mit China und nimmt zugleich die Notwendigkeit von Distanznahmen in den Blick.

Der Überfall Russlands auf die Ukraine und der Abbruch der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland hat in der öffentlichen Diskussion auch die Frage nach Grenzen der Wissenschaftskooperation mit dem autoritären China der Gegenwart neu aufgeworfen. Warnrufe vor einer Unterwanderung des deutschen Wissenschaftssystems durch China werden lauter, auch von der Notwendigkeit einer Entkopplung von China ist die Rede. 

Bereits während der Covid-Pandemie reagierte die Menschheit auf diese globale Herausforderung in vielen Fällen mit wenig Solidarität. Vielfach kam es zu Spaltung und Misstrauen. Sollte diese Tendenz anhalten, wie ist es dann um die bereits anstehenden und die noch bevorstehenden Menschheitsaufgaben bestellt?
Welche Rolle spielt dabei wissenschaftliche Kooperation? Wie trägt sie zur Kommunikation über nationale Grenzen hinweg und zur Lösung von internationalen Problemen bei? Die Ringvorlesung beleuchtet verschiedene Aspekte dieser aktuellen Debatten und zeigt auch  anhand von Kooperationsprojekten aus unterschiedlichsten Fachbereichen die Chancen und Herausforderungen für die Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem chinesischen Wissenschaftssystem.


FAQs

Für Interessierte

  • Im Studium Generale bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen freiwillig und neben ihren vielfältigen Aufgaben öffentliche Vorlesungsreihen an: Montags bis donnerstags, jeweils 18:15 sowie 20:15 Uhr, im Hörsaalgebäude Kupferbau, Hölderlinstraße 5, 72074 Tübingen.
  • Die Vorlesungsreihen sind kostenlos und richten sich an alle Interessierten sowie Studierende sämtlicher Fachrichtungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
  • Sämtliche Termine sowie aktuelle Änderungen sind im Ausklappmenü der Homepage zu finden. Wir nehmen Sie gerne mit Ihrer Postadresse in den Verteiler für den gedruckten Programmflyer auf, Anmeldung: sekretariat-kommunikationspam prevention@zv.uni-tuebingen.de
  • Die Reihen finden in Präsenz statt. Auf zusätzliche Online-Angebote weisen wir im Programm zur jeweiligen Reihe hin.
  • Studierende können durch regelmäßigen Besuch einer Reihe 1 ECTS-Punkt bzw. maximal 3 ECTS-Punkte beim Besuch von drei Vorlesungsreihen erwerben. Dies ist nur in Präsenz möglich.

Bitte laden Sie dafür den Teilnahmenachweis herunter und holen Sie sich für jeden Besuch eine Unterschrift der Vortragenden. Anschließend können Sie den Nachweis beim Transdisciplinary Course Program (TCP) abstempeln lassen. Fragen dazu beantwortet Ihnen das TCP-Anmeldungsteam unter: kursanmeldungspam prevention@tracs.uni-tuebingen.de

Die Öffnungszeit der TCP-Anmeldeverwaltung finden Sie unter: https://uni-tuebingen.de/de/113615

Für OrganisatorInnen

  • Jede Vorlesungsreihe hat eine(n) Hauptverantwortliche(n) aus der Universität, Kooperationen mit Außenstehenden sind möglich. Grundsätzlich sollte auch anderen Zugängen zum Thema Raum geboten werden, besonders im Falle einer Ringvorlesung durch nur eine Person (z.B. im Format einer Podiumsdiskussion, die multiperspektivisch zusammengesetzt ist).
  • Eine Vorlesungsreihe besteht aus mind. zwölf Veranstaltungen, damit Studierende für den Besuch 1 ECTS-Punkt erwerben können. Mögliche Termine: Montags bis donnerstags, 18:00 -19.45 oder 20:00 - 21.45 Uhr, alle Veranstaltungen finden im Hörsaalgebäude Kupferbau statt.
  • Die Reihen sind interdisziplinär bzw. multiperspektivisch und auf ein breites Publikum ausgerichtet. Unreflektierte moralisch-normative Themensetzungen sind generell ausgeschlossen; vielmehr repräsentieren die Vorlesungsreihen einen kritisch-reflexiven Zugang zum jeweiligen Thema.
  • Idealerweise kommen mind. zwei Drittel der Vortragenden aus der Universität Tübingen. Es wird erwartet, dass sich die wissenschaftlichen Konzepte, die in Titel und Rahmentext dargestellt werden, in den einzelnen Vorträgen widerspiegeln.
  • Themenvorschläge werden durch die AG Studium Generale genehmigt: Diese besteht aus durch die Fakultäten entsendete Vertreterinnen und Vertreter, unter Leitung der Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre. Die AG tagt jeweils zu Beginn und zu Ende eines Semesters.
  • Anträge sollten zwei Semester vor der geplanten Veranstaltung vorliegen (kurzer einführender Text und in etwa die vorgesehenen Themen und Vortragenden). Das finale Konzept muss spätestens im Semester vor der Veranstaltung zur zweiten Sitzung vorliegen.
  • Programmflyer und -poster werden zentral von der Hochschulkommunikation produziert und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge an: antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de



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