Die vegetationsgeschichtlichen Arbeiten und das Team beim Landesamt für Denkmalpflege in Hemmenhofen
Die Aufgabe der Pollenanalyse und Dendrologie in dem Projekt ist, die wesentlichen Daten zur Vegetations- und Landschaftsgeschichte von Bad Waldsee und seinem Umland zu erheben. Sie werden ein wichtiger Beitrag zur Modellierung der Beziehung: Mensch – Klima – Umwelt sein. Außerdem werden Mikro- (10 - 150) und Makro-Holzkohlen (> 150 μm) untersucht, um die Feuergeschichte im Gebiet zu rekonstruieren. Diese Holzkohleanalyse wertet die Akkumulation von Kohlepartikeln im Sediment während und nach einem Brand quantitativ aus. Schichten mit sehr viel Holzkohle, sogenannte Holzkohle-peaks, sind Zeugen früherer Großbrände. Die Größe und Intensität des Brandes bestimmen die Entstehung und Verbreitung der Kohlepartikel. Das Feuer kann entweder weit entfernt, in der Nähe, oder unmittelbar am See stattgefunden haben, worüber die Partikelgröße Auskunft gibt. Anhand von Holzkohle- und Pollendaten aus demselben Bohrkern erhält man Aussagen über Klima, Vegetation, Feuer und menschliche Eingriffe in der Vergangenheit.
Die Pollenanalyse (Palynologie) befasst sich mit fossilen Pollen und Sporen. Es ist die wichtigste Methode zur Rekonstruktion früherer Vegetation. Pollendiagramme liefern einzigartige Einblicke in frühere und langfristige ökologische Muster und Prozesse wie Verbreitungsmuster und Ausbreitung von Gehölzen, Entstehung und Wandel von Pflanzengesellschaften und Biomen. Mit Pollenanalysen an Sedimenten kann auch die Antwort der Natur auf menschliche Eingriffe und andere Umweltveränderungen erkannt werden.