Lehrveranstaltungen im Sommersemester 1995
Vorlesungen (Für alle Semester)
Priv.-Doz. Dr. K. Herbers
Von der Spätantike zum frühen Mittelalter - Kontinuität und Neubeginn
2 st., Mi 14-16
s. Aushang
Inhalt: Die Diskussionen um Kontinuität oder Neuanfang im frühen Mittelalter sind immer noch nicht verstummt. Auf der Basis der neuen Forschung soll diese Diskussion exemplarisch - auch in geographischer und chronologischer Differenzierung - vorgestellt werden. Die Vorlesung führt gleichzeitig in die weiteren wichtigen Probleme des frühen Mittelalters ein.
Literatur: Judith Herrin: The Formation of Christendom (Princeton 1987); Arnold Angenendt: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900 (Stuttgart 1990); - R. Kaiser, Das römische Erbe und das Merowingerreich (Enzyklopädie Deutscher Geschichte 26 (München 1993).
Prof. Dr. h.c. Dr. Dr. H. Zimmermann
Geschichte der Universitäten und der Wissenschaften im Mittelalter
2 st., Mo 14-16
s. Aushang
Inhalt: Die Universität als Institution der Forschung und Lehre ist eine Erfindung des Mittelalters. Was und wie gelehrt wurde, soll in der Vorlesung behandelt werden.
Literatur: A. Pütz, Die Gelehrtenwelt des Mittelalters. Böhlau-Verlag, Köln-Wien 1978.
Priv.-Doz. Dr. H. H. Kortüm
Geschichte Frankreichs im Hochmittelalter
2 st., Di 14-16
s. Aushang
Inhalt: Die Vorlesung will einen Überblick über die französische Geschichte des Hochmittelalters vom ausgehenden 10. bis zum ausgehenden 13. Jahrhundert geben, wobei die Geschichte.der französischen Monarchie dieser Zeit das strukturelle Gerüst abgeben soll.
Literatur: J. Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, 1987.
Prof. Dr. S. Lorenz
Württemberg im Spätmittelalter (13.-15. Jh.)
2 st., Mo. 16-18
s. Aushang
Inhalt: Seit 1246 gewinnt das Ringen der Württemberger um den Ausbau einer Landesherrschaft immer deutlichere Konturen. Mehrfach in Auseindersetzungen mit König und Reich verwickelt und oft in fast aussichtsloser Lage, gelingt schließlich die Konsolidierung. Nicht zuletzt auch durch den Aufkauf bankrotter Adelsherrschaften entsteht bereits bis zum Ende des 14. Jahrhunderts ein ausgedehntes Territorium.
Prof. Dr. W. Hartmann
Europa im 15. Jh.
2 st., Fr 11-13
s. Aushang
Inhalt: Ausgehend vom Schisma von 1378 und von der Krise des deutschen Königtums nach dem Tode Karls IV. sollen Kirche, Politik, Gesellschaft und Kultur in Europa während einer Zeit großer Veränderungen dargestellt werden.
Literatur: F. Baethgen, Deutschland und Europa im Spätmittelalter (31968); E. Meuthen, Das 15. Jahrhundert (21984); E. Schubert, Einführung in die Grundprobleme der deutschen Geschichte im Spätmittelalter (1992).
Repetitorien
Akad. ORat Dr. P. Hilsch
Grundzüge der mittelalterlichen Geschichte
2 st., Do 16-18
Raum 228
Bemerkungen: Für alle Studierenden, die sich in gemeinsamer Arbeit einen Überblick über die mittelalterliche Geschichte verschaffen wollen. Da das Sommersemester zu kurz ist, wird sich der chronologische Teil der Übung, nach Absprache, nur mit einem Teil der 1000 Jahre des Mittelalters beschäftigen können.
Inhalt: Eine chronologische und historisch-geographische Gesamtübersicht steht am Anfang, dann sollen die wichtigsten Grundstrukturen der mittelalterlichen Gesellschaft (z.B. Grundherrschaft und Lehenswesen) und die wichtigste n Entwicklungen der Ereignisgeschichte behandelt werden.
Literatur: Gebhardt-Handbuch der dtsch. Gesch. 1, 9. Aufl. 1970. - Dtsch. Geschichte (J. Fleckenstein: Frühmittelalter, H. Fuhrmann: Hochmittelalter, J. Leuschner: Spätmittelalter) 2. bzw. 3. Aufl. 1983-88 (Kl. Vandenhoeck-Reihe). - H. K.Schultze, Grundstrukturen der Verfassung im MA, 2 Bde. 1985/86. - P. Hilsch, Mittelalter. Grundkurs Geschichte 2. 1989.
Akad. ORat Dr. H. Wunder
Grundzüge der mittelalterlichen Geschichte (Repetitorium mit Quelleninterpretation)
2std., Do 14-16
Raum 228
Bemerkungen: Besonders für Studierende des Grundstudiums, die durch die Bearbeitung von Fragen ihre Wissenslücken ausfüllen und dies in gemeinsamer Arbeit, in Diskussion mit anderen und mit anleitender Hilfe tun wollen. - Beginn: 27.4.
Inhalt: Zur Gewinnung eines Überblicks sollen folgende Schwerpunkte behandelt werden: Übergang Antike - Mittelalter, das germanisch-fränkische Königtum und sein Bündnis mit der Kirche, das Kaisertum Karls des Großen, das Ottonische Reichskirchensystem, Kirchenreform und Investiturstreit, die Politik der Staufer, dazu Sozialstruktur, Lehenswesen, Königswahlen. - Zur Vertiefung des Stoffes werden auch besonders aussagekräftige Quellen (mit Übersetzung) herangezogen und interpretiert.
Literatur: Gebhardt, Hdb. d. dt. Gesch. 1: Mittelalter (9. Aufl. 1970), auch als TB erschienen bei dtv Nr. 4201-4207; P. Hilsch, Mittelalter (1989); H. Zimmermann, Das Mittelalter (2. Aufl. 1986-88); K. Bosl, Gesch. d. Mittelalters (4. Aufl. 1972); H. Mitteis, H. Lieberich, Dt. Rechtsgeschichte (18. Aufl. 1988).
Übungen
Priv.-Doz. Dr. K. Herbers
Hagiographische Quellen des frühen Mittelalters als Quellen zur Mentalitäts- u. Alltagsgeschichte?
2 st., Di 16-18
Raum 119b
Inhalt: Es geht vornehmlich um die Lektüre hagiographischer Quellen des frühen Mittelalters und um die Möglichkeiten ihrer Auswertung. Die Veranstaltung ist auch geeignet als begleitender Lektürekurs zur Vorlesung.
Prof. Dr. W. Hartmann
Alltag und Recht um 900: Lektüre und Interpretation des Sendhandbuchs Reginos von Prüm
2 st., Do 16-18
Raum 221
Inhalt: Die Lektüre ausgewählter Kapitel des Sendhandbuches Reginos von Prüm (verfaßt um 906) soll einen Einblick in die Praxis des kirchlichen Sendgerichts und die dort verhandelten Delikte vermitteln.
Literatur: Edition: F. G. A. Wasserschleben, Reginonis abbatis Prumiensis libri duo de synodalibus causis ... (1840); H.-W. Goetz, Leben im Mittelalter vom 7. bis zum 13. Jh. (1986); A. J. Gurjewitsch, Mittelalterliche Volkskultur (1987).
Priv.-Doz. Dr. H.-H. Kortüm
Lektürekurs: Geschichte Frankreichs im Hochmittelalter
2 st., Mo 16-18
Raum 221
Inhalt: Die Lektüre lateinischer Texte dient der Vertiefung einschlägiger in der Vorlesung bereits behandelter Themen.
Literatur: J. Ehlers, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, 1987.
Proseminare (Einführungen in die Methodik und Quellenkunde der Mittelalterlichen Geschichte)
Akad. ORat Dr. H. Wunder
Herrschaftslegitimation im frühen Mittelalter: das Königsheil
l. Gruppe: 2 std., Di 14-16
2. Gruppe: 2 std., Mi 14-16
Raum 228
Bemerkungen: Es wird um persönliche Anmeldung in den Sprechstunden gebeten, spätestens Mo. 24.4. oder Di. 25.4., jeweils 14-16, Zi. U 16a. - Beginn des Proseminars: 2.5. - Der Besuch der begleitenden Übung (Mo 14-16) wird eindringlich empfohlen, s. Nr. 36. - Voraussetzung: Lateinkenntnisse.
Inhalt: Zu den prägenden Merkmalen des frühen Mittelalters gehört die religiös fundierte Leitungsgewalt des Königs, dessen Aufgabe es u.a. war, das Überleben des Stammes in Krieg und Frieden zu garantieren. Nach mittelalterlicher Auffassung wurde er dazu befähigt durch eine ihm zugesprochene magische Kraft, die der Königssippe dank ihrer Abstammung von den Göttern eigen war und somit auch sich dazu eignete, den Anspruch dieser Familie auf die Herrschaft zu legitimieren. Das Proseminar will sich also mit den geistigen Grundlagen des Königtums beschäftigen und dabei insbesondere dem vieldiskutierten Problem dieses sakralen "Königheils" und seiner Übernahme in gewandelter Form auch in christlicher Zeit nachgehen.
Literatur: H. Mitteis, H. Lieberich, Deutsche Rechtsgeschichte (18. Aufl. 1988); Kap. 6-8 und 12-13; Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte (1971 ff.), Artikel: König-Königszins (E. Kaufmann u.a.), Bd. 2, Sp. 999-1067; R. Wenskus, Stammesbildung und Verfassung (1961); Das Königtum, Vorträge und Forschungen 3 (1956).
Dr. Ludger Körntgen
Der Investiturstreit unter besonderer Berücksichtigung der Historischen Hilfswissenschaften
2 st., Mi 10-12
Raum 228
Bemerkungen: Persönliche Anmeldung in meiner Sprechstunde ab Ende des WS 1994/95 erwünscht.
Inhalt: Häufig als wesentliche Zäsur der (deutschen) Geschichte im Mittelalter verstanden, erscheint die Zeit des Investiturstreites besonders geeignet, um exemplarisch in Fragestellungen und Methoden der wissenschaftlichen Erforschung des Mittelalters einzuführen. Einen hilfswissenschaftlichen Schwerpunkt werden Urkundenlehre und Paläographie bilden.
Literatur: Wilfried Hartmann, Der Investiturstreit (EDG 21) 1993; Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte-Mittelalter (UTB 1719) 1993.
Dr. K. Görich
Friedrich Barbarossa im Konflikt mit den lombardischen Städten
2 st., Do 18-20
Raum 228
Bemerkungen: Lateinkenntnisse sind erforderlich, bitte persönliche Anmeldung in der Sprechstunde. Das Proseminar steht im Zusammenhang mit der geplanten Exkursion nach Oberitalien im Juni 1995.
Inhalt: Für den zeitgenössischen Chronisten Otto von Freising stand fest, daß die lombardischen Städte "an Reichtum und Macht die übrigen Städte der Welt übertreffen. Förderlich war ihnen dabei nicht nur ihr tatkräftiger Charakter, sondern auch die Abwesenheit der Herrscher, die sich angewöhnt hatten, nördlich der Alpen zu bleiben." Die Absicht Barbarossas, die Reichsrechte in Oberitalien wieder durchzusetzen, führte seit 1154 in eine Spirale der Gewalt. Die Ursachen der Konflikte (etwa mit Tortona, Mailand, Crema), aber auch die Formen, in denen sie eskalierten und beigelegt wurden, verdienen besonderes Interesse. Darüber hinaus soll ein Überblick über die frühe Stauferzeit sowie Grundwissen in einzelnen Historischen Hilfswissenschaften vermittelt werden.
Literatur: K. Schulz, Der lombardische Städtebund von 1167-1183, in: Ders., "Denn sie lieben die Freiheit so sehr ...", 1992, S. 187-216; F. Opll, Friedrich Barbarossa, 1990.
Akad. ORat Dr. P. Hilsch
Johannes Hus und die Hussiten
l. Gruppe: 2 st., Di 10-12
2. Gruppe: 2 std., Fr 8-10
Raum 228
Bemerkungen: Bitte persönliche Anmeldung in den Sprechstunden. Ausreichende Lateinkenntnisse sind Voraussetzung. Der Besuch der begleitenden Übung wird besonders Studienanfängern empfohlen.
Inhalt: Waren die Hussiten des 15. Jahrhunderts die ersten Reformatoren und damit die Vorläufer Luthers, waren sie Ketzer, waren sie Nationalisten oder waren sie Sozialrevolutionäre? Alle diese Thesen sind in Wissenschaft und Publizistik unseres Jahrhunderts, teilweise auch mit bestimmten politischen Absichten, vertreten worden. Quellen ihrer Zeit können uns Gesichtspunkte zur Diskussion dieser Thesen liefern. Anhand dieser Quellen und der Sekundärliteratur soll in Quellenkritik und Interpretation mittelalterlicher Texte eingeführt werden.
Literatur: F. Seibt, Die Zeit der Luxemburger und der hussitischen Revolution. In: Handb. der Gesch. d. böhm. Länder, hg. von K. Bosl, Bd. l, 1967, S. 351-568. - F. Machilek, Hus, Hussiten. In: TRE Bd. 15 (1986) 710-35. - Ders. u. J. Macek, Hus, Hussiten. In: LexMa 5 (1991) Sp. 230-236.
Übungen zum Grundstudium
Akad. ORat Dr. H. Wunder
Begleitende Übung zum Proseminar: Herrschaftslegitimation im frühen Mittelalter: das Königsheil
2 st., Mo 14-16
Raum 228
Bemerkungen: Für die Teilnehmer des zugehörigen Proseminars, s. Nr. 32. - Beginn: 8.5. - Keine Übung im Sinne der ZPO.
Inhalt: Die Übung will - eng verzahnt mit dem Proseminar - mit den Technica wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen und Probleme zur Sprache bringen, die mit dem Thema des Proseminars in Zusammenhang stehen und dort nicht oder nur teilweise behandelt werden können.
Literatur: s. Proseminar und Allg. Literaturliste Mittelalter, die bereits jetzt erhältlich ist. 38
Dr. P. Hilsch
Begleitende Übung zum Proseminar: Johannes Hus und die Hussiten
2 st., Di 16-18
Raum 221
Bemerkungen: Für Teilnehmer der Proseminare, besonders für Studienanfänger. Keine Übung im Sinn der ZPO.
Inhalt: In Verbindung zu anstehenden Fragen im Proseminar und in zwangloser Form sollen folgende Sachgebiete behandelt werden: Bibliothek (mit Führung), Bibliographieren und Zitieren, Arbeits- und Lehrformen im Geschichtsstudium, das Mittellatein, die drei Historischen Hilfswissenschaften: histor. Geographie, Chronologie und Genealogie, Grundbegriffe der Geschichtstheorie u.a.
Literatur: Allgem. Literaturliste Mittelalter, die bereits jetzt erhältlich ist. Dazu neuestens H.-W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, 1993 (utb 1719).
Vorlesungen | Repetitorien | Übungen | Proseminare | Übungen zum Grundstudium | Hauptseminare | Übung zum Hauptstudium | Oberseminare | Exkursionen
Hauptseminare
Prof. Dr. S. Lorenz/Priv.Doz. K. Herbers/Prof. Dr. B. Scholkmann
Frühes Christentum im süddeutschen Raum. Archäologie und Geschichtsquellen
2 st., Di 10-12
s. Aushang
Bemerkungen: Anmeldung im Institut für Geschichtliche Landeskunde.
Inhalt: Die Christianisierung wird zunehmend in der Geschichtswissenschaft als ein langfristiger Prozeß angesehen, der insgesamt in den herkömmlich zugänglichen Quellen nur unzureichend zu fassen ist. Deshalb werden schon seit langem auch entlegenere Quellengattungen berücksichtigt, um die Spuren der Ausbreitung und Verwurzelung des Christentums zu dokumentieren (künstlerische Objekte, Patrozinien, Reliquienverzeichnissse). Die junge Disziplin der 16 Mittelalterarchäologie erweitert diese Möglichkeiten durch eine zunehmende Zahl archäologischer Zeugnisse. Es geht in diesem Seminar hauptsächlich um diese verschiedenen methodischen Zugriffsweisen, die mit besonderem quellenkritischen Bedacht zu handhaben sind. Ziel ist, auf dieser Grundlage den Vorgang der Christianisierung des süddeutschen Raumes in einer Synthese der Quellen zu erarbeiten.
Literatur: Angenendt, Arnold: Das Frühmittelalter. Die abendländische Christenheit von 400 bis 900. Stuttgart 1990 (Lit.); Jankuhn, Herbert/Wenskus, Reinhard (Hgg.): Geschichtswissenschaft und Archäologie. Untersuchungen zur Siedlungs-, Wirtschafts- und Kirchengeschichte. Sigmaringen 1979; Rösener, Werner: Archäologie und Geschichtswissenschaft. Erwartungen der Mediävistik von der Archäologie des Mittelalters. In: Tauber, Jürg (Hg.): Methoden und Perspektiven der Archäologie des Mittelalters. Liestal 1991. S. 101-111.
Priv.-Doz. Dr. K. Herbers
Der Herold: Zeichendeuter, Vermittler und Verhandlungspartner. Bedeutung und Funktion in der spätmittelalterl. Adelsgesellschaft
2 st., Mi 18-20
Raum 221
Bemerkungen: Bitte persönliche Anmeldung in den Sprechstunden, auch Hauptseminar für Studenten mit dem Studiengang Historische Hilfswissenschaften (Heraldik).
Inhalt: An der Figur des Herolds lassen sich typische Merkmale der spätmittelalterlichen Adelsgesellschaft ablesen. Der Herold war nicht nur eine im Turnier wichtige Person, sondern auch am adeligen Hof. Das burgundische Quellenmaterial erlaubt es sogar, einige Karrieren exemplarisch zu verfolgen. Im Rahmen des Seminars wird zugleich auch hilfswissenschaftlichen Fragen der Heraldik nachgegangen.
Literatur: H. Kruse/W. Paravicini/A. Ranft (Hgg.): Ritterorden und Adelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Deutschland. Ein systematisches Verzeichnis (Kieler Werkstücke, Reihe D, Bd. l, Frankfurt 1991); G. Melville, Hérauts et héros, in: European Monarchy (1992) S. 81-97.
Prof. Dr. Immo Eberl
Burgund im Mittelalter: Vom Königreich zum Herzogtum
2 st., Mi 20-22
s. Aushang
Inhalt: Das Hauptseminar soll den Teilnehmern die Entwicklung des weltlichen Territoriums Burgund in seinen verschiedenen zeitlichen Epochen vermitteln. Dabei wird von dem merowingischen Teilreich ausgegangen bis in die Zeit Karls des Kühnen. Es wird im Rahmen dieser Veranstaltung überwiegend die weltliche Geschichte behandelt. Dabei wird die Einbindung und wiederholte Verselbständigung Burgunds deutlich. Der Schwerpunkt des Seminars liegt dabei auf der Zeit des Königreichs Hochburgund (887-1032) und der sich an dieses anschließenden Entwicklungen.
Literatur: Hdb. der europäischen Geschichte, Bd. 1-2; darüber hinaus L. Boehm, Geschichte Burgunds, 2. Aufl. 1979; B. Resmini, Das Arelat ..., 1980; J. Calmette, Die großen Herzöge von Burgund, 4. Aufl. 1976.
Prof. Dr. W. Hartmann
Die italienische Stadt im 13. Jh.
2 st., Mi 16-18
Raum 119a
Bemerkungen: Anmeldung und Vorbesprechung am 9. Februar 1995, 16.15 Uhr, Raum 119a
Inhalt: Am Beispiel von ausgewählten Städten, vornehmlich in Oberitalien, sollen die wirtschaftlichen, sozialen, innen- und außenpolitischen Verhältnisse im 13. Jh. untersucht werden. Die innerstädtischen Parteien der Guelfen und Ghibellinen und die Beziehungen zu den staufischen bzw. angevinischen Beherrschern Italiens sollen ebenfalls beachtet werden.
Literatur: E. Ennen, Die europäische Stadt des Mittelalters (41987); D. Waley, Die italienischen Stadtstaaten (dt. 1969 u. ö.)
Priv.-Doz. Dr. H.-H. Kortüm
Georges Duby und sein Werk
2 st., Di 18-20
Raum 119b
Bemerkungen: Französischkenntnisse
Inhalt: Georges Duby gehört zusammen mit Jacques Le Goff zu den bekanntesten zeitgenössischen Historikern Frankreichs. Fast alle seiner Bücher und viele seiner Aufsätze wurden auch ins Deutsche übersetzt. Dennoch stoßen seine Arbeiten bei deutschen Mediävisten auf eine weitverbreitete Skepsis und lösen wenig Begeisterung aus. Ein Ziel des Seminars wird es sein, diesen Unterschied der Rezeption im breiteren Publikum und bei den Spezialisten zu erklären. Dazu wird es nötig sein, auf die unterschiedlichen wissenschaftsgeschichtlichen Traditionen in Frankreich (sog. Annales-Schule) und Deutschland (ungebrochene Kontinuität nach dem Zweiten Weltkrieg) näher einzugehen. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die eingehende Beschäftigung mit dem Werk von Georges Duby und die Bereitschaft, auch französischsprachige Texte zu lesen.
Literatur: G. Duby, Das Vergnügen des Historikers, in: P. Nora (Hg.), Leben mit der Geschichte, 1989 (frz.: Essais d'égo-histoire, 1987); G. Duby, Über einige Grundtendenzen der modernen französischen Geschichtswissenschaften, in: HZ 241 (1985) S. 543ff.; ders., Histoire des mentalites, in: Ch. Samaran (Hg.), L'Histoire et ses méthodes, 1961, S. 937ff.
Übung zum Hauptstudium
Prof. Dr. W. Hartmann
Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden
2 st., Fr 14.30-16
Raum 221
Vorlesungen | Repetitorien | Übungen | Proseminare | Übungen zum Grundstudium | Hauptseminare | Übung zum Hauptstudium | Oberseminare | Exkursionen
Oberseminare
Prof. Dr. S. Lorenz
Oberseminar für Examenskandidaten, Doktoranden und Fortgeschrittene: Mittelalter und Neuzeit
2 st., nach Vereinbarung
Raum 405 .
Bemerkungen: Teilnahme nach persönlicher Einladung. 46 ,
Prof. Dr. h.c. Dr. Dr. H. Zimmermann
Probleme des Mittelalters (mit Kolloquium f. Examinanden u. Doktoranden)
2 st., Di 18-20
Raum 221
Inhalt: Das Oberseminar dient der Diskussion der Examensthemen.
Literatur: H.Zimmermann, Das Mittelalter, 2 Bde. (Westermann-Verlag, Braunschweig 2.Aufl. 1986 und 1988).
Prof. Dr. G. Baaken
Papstregister und Reichsregister im 13.Jh.
2 st., nach Vereinbarung
nach Vereinbarung
Bemerkungen: Für Fortgeschrittene (nach bestandenem Staats- oder Magisterexamen) und Doktoranden auf besondere Einladung.
Exkursionen
Prof.Dr. Immo Eberl
Burgund: Die Entwicklung einer europäischen Landschaft im Mittelalter
7 Tage (18. bis 24. April 1995)
Bemerkungen: Für alle Semester. Bedingung: Übernahme mindestens eines Referates bei Besichtigungen.
Inhalt: Die Exkursion wird zwischen zwei Hauptseminaren (Wintersemester/Sommersemester) zur Geschichte Burgunds veranstaltet. Sie soll zu den historisch wichtigen Orten der weltlichen und geistlich-kirchlichen Geschichte Burgunds (u.a. Dijon, Cluny, Cíteaux, Molesme, Langres, Autun, Auxerre) führen. Durch die Exkursion soll den Teilnehmern nicht nur ein Gesamtbild dieses wichtigen Landes der europäischen Geschichte vermittelt werden, sondern gerade auch der jeweilige Eindruck des betr. Ortes gezeigt werden. Die Exkursion wird versuchen, die Landschaft in ihrer geographischen und historischen Gegebenheit in den verschiedenen historischen Epochen vorzustellen.
Literatur: Zur allgem. Einführung Reiseführer 'Dumont' und 'Reclam'. Darüber hinaus wird zu den einzelnen Orten Spezialliteratur erforderlich.
Prof. Dr. S. Lorenz/Prof. Dr. Rainer Loose/Prof. Dr. Scholkmann
Südtirol-Exkursion
Mo. 19.06.-Sa.24.06.1995
Inhalt: Durch Tirol gehen die kürzesten Verbindungen zwischen Deutschland und Italien. Im frühen Mittelalter drangen germanische, vorwiegend bairische Siedler in die Tallandschaften ein, neben denen besonders in Südtirol weiterhin auch rätische Bevölkerungsgruppen an der agrarischen Nutzung beteiligt blieben. Ausgehend von ihrer Stammburg Tirol oberhalb von Meran im Tal der Etsch mit dem Vintschgau gelang es den Grafen, die Bischöfe von Trient zu verdrängen und im 13. Jahrhundert das "Land Tirol" zu schaffen. Die landeskundlich orientierte Exkursion, ein interdisziplinäres Zusammenwirken von Siedlungsgeographie, Archäologie und Geschichte, möchte ausgehend von den physischen Gegebenheiten des Raumes einigen wesentlichen Aspekten der Siedlungsgeschichte Südtirols im frühen und hohen Mittelalter nachgehen.
Prof. Dr. W. Hartmann
Lombardei (Exkursion zum Hauptseminar)
5 Tage (5. bis 9. Juni 1995)
Bemerkungen: bevorzugt für Teilnehmer am Hauptseminar "Die italienische Stadt im 13. Jh." (Prof. Hartmann) und am Proseminar (Dr. K. Görich) "Friedrich Barbarossa im Konflikt mit den lombardischen Städten". Voraussichtlich von Pavia aus werden wir in mehreren Sternfahrten einzelne Städte besuchen (wie z.B. Cremona, Fidenza, Crema, Tortona, Piacenza, Bergamo, Mantua). Zur Teilnahme besonders eingeladen sind auch Kunsthistoriker und Romanisten; über weitere Einzelheiten informiert ab Ende Januar ein spezieller Aushang am schwarzen Brett.