Tübinger Forum für Wissenschaftskulturen

Die historisch-kulturelle Entwicklung der ästhetischen Wahrnehmung von Konsonanz und Dissonanz

Philipp Armbruster (Humanmedizin), Erik Haehl (Humanmedizin), Sophie Nadolski (Musikwissenschaften, Germanistik, Philosophie) und Martina Overbeck (Allgemeine Rhetorik, Medienwissenschaften)

Ist ästhetische Musikwahrnehmung kulturell bedingt? Dieser Frage möchten wir in unserer Projektarbeit nachgehen und sie in einem Experiment untersuchen.

Werden wir als westlich sozialisierte Menschen uns unbekannten Musiktraditionen ausgesetzt, erscheinen uns diese zunächst nicht harmonisch. Im Rahmen eines Experiments erforschen wir dieses Phänomen.

Zentrale Fragen lauten dabei: Wie wird aus Musikperzeption Musikerleben? Wie unterscheidet letzteres sich in verschiedenen Kulturen und Epochen? Wie entstehen ästhetische Musikelemente?

Zur Beantwortung werden die physikalischen Grundlagen von Musik und die physiologischen Prozesse ihrer Wahrnehmung skizziert. Anhand vorhandener Literatur wird dann die historische Entwicklung von Konsonanz- und Dissonanzempfindung in ausgewählten Kulturen aufgezeigt. In einem nächsten Schritt wird die emotionale Wirkung von Musik in verschiedenen Kontexten verglichen.

Um das Thema greifbar zu machen, liegt unser Fokus auf der Intervallwahrnehmung in verschiedenen Kulturen. Ein Experiment soll Aufschluss über die Berührungspunkte von Musik und Kultur geben: Kann das Empfinden von Harmonie beeinflusst werden? Wie werden Intervalle zu ästhetischen Musikelementen?