Prof. Dr. Jörg Robert

Dr. Sarah Gaber

Wissenschaftliche Hilfskraft (geprüft) bis März 2022

Kontakt
Frau Gaber ist seit April 2022 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Elternzeitvertretung) am Deutschen Literaturarchiv Marbach im MWW-Projekt "Transatlantischer Bücherverkehr. Migrationswege und Transferrouten vor und nach 1945" tätig.
Kontakt: sarah.gaberspam prevention@dla-marbach.de


Zur Person

  • seit April 2022: Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Elternzeitvertretung) am Deutschen Literaturarchiv Marbach im MWW-Projekt "Transatlantischer Bücherverkehr. Migrationswege und Transferrouten vor und nach 1945"
  • Januar 2018 bis März 2022: wissenschaftlich geprüfte Hilfskraft (M.A.) im DFG-Projekt „Frühe Neuzeit in Deutschland 1620–1720. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon" am Lehrstuhl für Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Dezember 2018 bis Juni 2021: Promotionsförderung der Studienstiftung des deutschen Volkes
  • April 2019 bis März 2020: Lehrbeauftragte am Deutschen Seminar, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Juni 2018 bis November 2018: Promotionsstipendium der Stiftung für Bildung und Wissenschaft im Stifterverband der deutschen Wissenschaft
  • Februar 2018 bis April 2018: Graduiertenstipendium der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius am Deutschen Literaturarchiv Marbach mit angeschlossenem Archivaufenthalt
  • seit Oktober 2017: Promotionsstudium an der Philosophischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen, Arbeitstitel der Dissertation: „Feldfaktoren. Gottfried Benn und die Literaturwissenschaft nach 1945“
  • September 2017: Abschluss: Master of Arts an der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • April 2016 bis Dezember 2017: Tutorin und wissenschaftliche Hilfskraft (B.A.) am Lehrstuhl für Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Oktober 2014 bis September 2017: Studium im M.A.-Studiengang „Deutsche Literatur“ an der Eberhard Karls Universität Tübingen
  • September 2014: Abschluss: Bachelor of Arts an der Technischen Universität Dresden
  • August 2013 bis Juni 2014: Akademisches Jahr, Teaching und Research-Assistent am German Department der Georgetown University (Washington, D.C.)
  • Oktober 2011 bis September 2014: Tutorin und studentische Hilfskraft an der Professur für Neuere deutsche Literatur- und Kulturwissenschaft, Technische Universität Dresden
  • Oktober 2010 bis September 2014: Studium im kombinierten B.A.-Studiengang „Germanistik: Literatur- und Kulturwissenschaft", Nebenfach: „Philosophie" an der Technischen Universität Dresden

Forschung

Dissertationsprojekt

Feldfaktoren. Gottfried Benn und die Literaturwissenschaft nach 1945 [AT]

Nach 1945 gestaltet sich die Karriere des Dichters Gottfried Benn wechselhaft: Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl von den Vertretern der alliierten Kulturpolitik als auch von alten Bewunderern wie Klaus Mann verfemt, stößt der ehemalige Kennautor des Expressionismus seit der Veröffentlichung der Statischen Gedichte 1948 erneut ins Zentrum der kulturellen Nachkriegsszene vor und wird zum preisgekrönten „Phänotyp dieser Stunde“ (Wellershoff). In der derzeit prosperierenden Benn-Forschung sind die Wegmarken dieser Positionsverschiebung zwar gut dokumentiert, die systematische Erschließung ihrer Ursachen und Effekte ist indes eine Leerstelle geblieben. Das Dissertationsvorhaben mit dem Arbeitstitel Feldfaktoren. Gottfried Benn und die Literaturwissenschaft nach 1945 setzt in dieser Mängellage ein, indem es die tiefer liegenden und symbiotischen Strukturen von Benns Kanonisierung nach 1945 problematisiert. Thematischer Schwerpunkt ist hierbei eine ganzheitliche Aufarbeitung des Verhältnisses zwischen Gottfried Benn einerseits, der Literaturkritik, Philologie und weiteren Akteuren im Literaturbetrieb der Besatzungszeit und jungen Bundesrepublik andererseits.

Ausgerüstet mit dem für Kanonisierungsprozesse ergiebigen Instrumentarium der Bourdieuschen Feldtheorie soll ausgehend von einem klar umrissenen Materialkorpus die These geprüft werden, inwieweit Benns Karriere nach 1945 ein Effekt gelingender Wechselwirkungen und Allianzen im literarischen Feld ist, die ihre Wirkmacht einer einzigartigen historischen Gemengelage verdanken. Entsprechend der Leitthese des Dissertationsprojekts basiert dieser Ursachenkomplex zu gleichen Teilen auf der poetischen Agenda Benns, seiner habituellen Arbeit am eigenen Image, der Nachkriegsmentalität des Publikums sowie auf den erfolgreichen Strategien bestimmter Kritikergruppen, die sich anhand der Kooperation mit dem Dichter selbst eine dominante Stellung im literarischen Feld erarbeiten. In diesem Sinne ist es der Anspruch des Skizzierten erstens die Tradierung eines bis heute gültigen Benn-Bildes zu rekonstruieren – nämlich dasjenige des Klassikers der Moderne. Darüber hinaus möchte die Studie indes auch einen Forschungsbeitrag im Kontext der ,anderen‘ Seite der Literaturgeschichte leisten: Derjenigen der (Neu-)Konstituierung des literarischen Feldes nach 1945, mitsamt seiner Kanonpolitik sowie ästhetischen und außerästhetischen Interessensbildung.

Forschungsinteressen
  • Kriegs- und Nachkriegsliteratur
  • germanistische Fachgeschichte
  • Briefkultur
  • Konstellationsforschung

Publikationen

Von schönen Seelen, Kugelwesen und Waffenbrüdern. Zur Imagination von Weiblickeit und Männlichkeit in Friedrich Hölderlins ›Hyperion oder der Eremit in Griechenland‹. In: Studia Hölderliniana 4. [erscheint 2022]

„Dies ist die erhabenste Kritik, die je über mich erschienen ist –“. Gottfried Benn, Friedrich Sieburg und die Bedeutung einer Rezension im literarischen Feld nach 1945. In: Benn Forum, Band 7 (2020/2021). Hg. von Holger Hof, Stephan Kraft. Berlin, Boston, De Gruyter, 2021, 117-139.

Zum Schwerpunkt: Gottfried Benn im literarischen Feld nach 1945 – Konstellationen und Akteure. In: Benn Forum, Band 7 (2020/2021). Hg. von Holger Hof, Stephan Kraft. Berlin, Boston, De Gruyter, 2021, 3-7 (mit Prof. Dr. Jörg Robert).

Luther als »Hausvater« in den »Tischreden oder Colloqvia Doct. Mart. Luthers«. In: Die »Tischreden« Martin Luthers. Tendenzen und Perspektiven der Forschung. Hg. von Ingo Klitzsch, Gütersloh, Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte, 2021, 181-195.

Benn, Oelze und die Literaturwissenschaft nach 1945. Vorüberlegungen zu einem Editions- und Erschließungsprojekt. In: Benn Forum, Band 6 (2018/2019), S. 181-197 (mit Prof. Dr. Jörg Robert).

Vorträge

Gastvortrag an der LMU München (08.12.2020, Online-Veranstaltung): „Im Zeichen des Merkurs. Gottfried Benn und die Literaturvermittlung am Bsp. der Deutschen Zeitschrift für europäisches Denken".

Promovierendenforum „Gesellschaft und Kultur" der Studienstiftung des deutschen Volkes (12.11.-15.11.2020, Online-Veranstaltung), Tagungsbeitrag: „Gottfried Benn und die Literaturvermittlung (1945-1956)".

Arbeitsgespräch: „Die Tischreden Martin Luthers: Gattung und Quellenprobleme" (01.10.–02.10.2019, Neuendettelsau), Tagungsbeitrag: „Durch Aurifabers Brille. Evangelische Ehe und Funktionsgedächtnis in den Tischreden oder Colloquia Doct. Mart. Luthers (1566)“.

Jubiläumstagung des Departments für Deutsche Sprache und Literatur der Babes-Bolyai Universität: „Germanistik im Spiegel“ (13.06-14.06.2019, Cluj-Napoca, Rumänien), Tagungsbeitrag: „Wege und Umwege zweier Wissenschaftler. Die Geschichte der Germanistik (1933-1966) im Spiegel der Briefe Richard Alewyns und Benno v. Wieses“.

Promovierendenforum „Kultur und Natur“ der Studienstiftung des deutschen Volkes (14.03.-17.03.2019, Mannheim), Tagungsbeitrag: „Gottfried Benn und die Literaturwissenschaft vor 1945“.

Nachwuchstagung am DLA Marbach „Komm! Ins Offene“ – Hölderlin neu entdecken (15.07.–17.07.2018, Marbach a. Neckar), Tagungsbeitrag: „Perspektivwechsel – Hölderlins Diotima-Dichtung im Wandel der Zeiten“.

Gottfried Benn-Symposium 2018 zum Briefwechsel mit F. W. Oelze (01.03.–03.03.2018, Würzburg), Tagungsbeitrag: „Benn, Oelze und die Germanistik nach 1945“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Robert) - Programm zum Symposium hier zum Download

10. Hans Werner Richter Literaturtage „Die Gruppe 47 – Wirkung und Nachwirkungen im internationalen Kontext“ (16.11.–18.11.2017, Bansin/Usedom), Tagungsbeitrag: „Gottfried Benn und die Gruppe 47 – Anmerkungen zu einem unterschätzten Nicht-Verhältnis“ 

Lehre

Wintersemester 2019/20
Lehrbeauftragte an der Eberhard Karls Universität Tübingen
(PS II Literatur nach dem Zivilisationsbruch - Nachkriegsliteratur in der BRD)

Sommersemester 2019
Lehrbeauftragte an der Eberhard Karls Universität Tübingen
(PS II Gottfried Benn und die Konstellationen des 20. Jahrhunderts)