Prof. Dr. Jörg Robert

Martin Opitz und die große Wende? 400 Jahre Buch von der Deutschen Poeterey (1624-2024)

2. bis 4. Mai 2024, Alte Aula, Eberhard Karls Universität Tübingen
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Daimler und Benz Stiftung, die Uni Tübingen sowie die FU Berlin

2024 jährt sich ein bedeutsames Datum deutscher Dichtung zum 400. Mal: 1624 erschien in Breslau das Buch von der Deutschen Poeterey des Martin Opitz (1597–1639). Das Werk bedeutete eine Wende der deutschen Literaturgeschichte. Schon die unmittelbaren Zeitgenossen sahen in ihm den markanten Beginn einer deutschsprachigen Kunstdichtung auf der Grundlage des europäischen Späthumanismus und nach dem Vorbild der romanischen Literaturen. Die Einschätzung der älteren Forschung hinsichtlich Stellung, Leistung und Bedeutung von Opitz’ Poetik schwankt jedoch erheblich: Einerseits wird Opitz im Anschluss an Gottsched als ‚Vater der deutschen Dichtung‘ bezeichnet, sogar als ‚Reformator und Aufklärer‘ (Garber), andererseits gilt er als geschickter Stratege, der mit seiner Poeterey lediglich das zusammengefasst habe, was von anderen konzipiert und andernorts längst schon praktiziert worden sei.

Die Jubiläumstagung möchte Opitz’ Position am Schnittpunkt der Traditionen – zwischen langem 16. Jahrhundert und Aufbruch in die Literaturmoderne – genauer bestimmen. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf die Voraussetzungen, Kontexte und Wirkungen von Opitz’ Reform der deutschen Prosodie und Metrik gelegt werden.

Die Tagung nimmt das 400. Jubiläum des Buchs von der Deutschen Poeterey zum Anlass für eine Bestandsaufnahme, die zugleich neue Fragen aufwerfen und Perspektiven eröffnen soll. Es handelt sich um die erste Konferenz, die ausschließlich Aspekten des Buches von der Deutschen Poeterey gewidmet sein wird. Das Projekt wird in Verbindung mit dem SFB 1391 ‚Andere Ästhetik‘ (TP A3 ‚Purismus – Diskurse und Praktiken der Sprachreinheit‘) und dem DFG-Projekt ‚Hybridedition der deutschsprachigen Werke des Martin Opitz‘ durchgeführt.

Das Programm finden Sie hier

Organisation und Leitung:
PD Dr. Astrid Dröse
Prof. Dr. Jörg Robert
Prof. Dr. Volkhard Wels

Konzert im Rahmen der Tagung "Martin Opitz und die große Wende?"

Klingender Opitz. Musik einer Wendezeit

Mit dem Esemble „La Protezione della Musica“ unter der Leitung von Jeroen Finke.
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung und die Uni Tübingen.
2. Mai 2024, 19:00 Uhr, Pfleghofssal Tübingen; Einlass ab 18:30 Uhr
Freier Eintritt, freie Platzwahl
Einführung: PD Dr. Astrid Dröse
Das Programm zum Konzert finden Sie