SFB 441 Projekt B18 (2006 - 2009)
Grammatik und Pragmatik des Zustandspassivs
Publikationen im Rahmen des SFB-Projekts B18.
Projektleiterin
Prof. Dr. Claudia Maienborn Deutsches Seminar Universität Tübingen Wilhelmstraße 50 72074 Tübingen | Tel.: +49 7071 29-78445 Fax: +49 7071 29-5760 Sekretariat: Andrea Berger; Tel: +49 7071 29-74269 E-Mail: claudia.maienbornspam prevention@uni-tuebingen.de WWW: Homepage |
Mitarbeiterinnen
Dr. Britta Stolterfoht SFB 441 Universität Tübingen Nauklerstraße 35, Raum 2.11 72074 Tübingen | Tel.: +49/7071/29-77150 Fax: +49/7071/29-5830 E-Mail: britta.stolterfohtspam prevention@uni-tuebingen.de |
Helga Gese SFB 441 Universität Tübingen Nauklerstraße 35, Raum 2.11 72074 Tübingen | Tel.: +49/7071/29-77150 Fax: +49/7071/29-5830 E-Mail: helga.gesespam prevention@uni-tuebingen.de |
Studentische Hilfskraft für Korpuslinguistik:Simone Alex | |
Wissenschaftliche Hilfskraft für Psycholinguistik:Nadja Choeb | |
Beratende Mitarbeiter:Dr. Doreen Bryant | Email: doreen.bryantspam prevention@uni-tuebingen.de |
Maria Averintseva, M.A. | Email: maria.averintsevaspam prevention@uni-tuebingen.de |
Sebastian Bücking | Email: sebastian.bueckingspam prevention@uni-tuebingen.de |
Ziel
Gegenstand des Projekts ist die Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs im Deutschen. Ziel ist es, die zugrunde liegenden lexikalischen, grammatischen und pragmatischen Bedingungen zu bestimmen und die Art und Weise ihres Zusammenwirkens in einem theoretisch wie empirisch motivierten Gesamtmodell zu rekonstruieren.
Die Hauptthese des Projekts ist, dass der Anteil der Pragmatik an der Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs sehr viel größer ist als bisher angenommen und dass Lexikon und Grammatik entsprechend zu entlasten sind. Diese These soll im Rahmen des Projekts ausgestaltet und überprüft werden. Als Ausgangspunkt dient die Arbeitshypothese, dass das sog. Zustandspassiv eine Verbindung aus Kopula plus adjektiviertem Partizip ist, mit der die Zuschreibung einer Ad hoc-Eigenschaft an den Subjektreferenten ausgedrückt wird. Von Seiten der Grammatik ist die Bildung wenig restringiert; die Legitimation der Ad hoc-Eigenschaft und ihre Deutung im Kontext obliegen der Pragmatik.
Mit dem Rekurs auf Ad hoc-Eigenschaften greift das Projekt aktuelle Entwicklungen der Kognitionspsychologie auf und verbindet damit als ein wesentliches Anliegen das Ziel, Lawrence Barsalous Theorie der mentalen Repräsentation für die linguistische Analyse zu nutzen und weitergehend fruchtbar zu machen. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist damit die Erarbeitung neuer Einsichten in den Zusammenhang von Grammatik, Pragmatik und Kognition, für dessen Verständnis der grammatische Kategorienwechsel beim Zustandspassiv mit seinen kontextuellen und konzeptuellen Begleitumständen ein besonders ergiebiges und bislang nahezu unbearbeitetes Explorationsfeld bietet.
Die Ausrichtung des Projekts ist systematisch-deskriptiv; aufgrund des Forschungsstandes und im Hinblick auf die übergeordnete Zielsetzung kommt dabei der empirischen Fundierung besonderes Gewicht zu. Um ein möglichst klares Bild der Faktoren Grammatik, Kontext und Begriffsbildung bei der Bedeutungskonstitution des Zustandspassivs zu gewinnen, bedarf es eines entsprechend breit angelegten Datenfundaments, welches durch Auswertung und Vergleich verschiedener Datentypen (introspektive Daten, Korpusdaten, Befragungs- und experimentelle Daten) gewonnen werden soll. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur Klärung des Theorie-Empirie-Verhältnisses im Sinne der Dachproblematik des SFBs 441.
Genauere Informationen im Projektantrag (pdf)