Praktische Theologie III

Astrid Edel

Kleider machen Bräute – Wie werden Frauenkörper in Anprobesituationen in Brautmodegeschäften geformt? (Arbeitstitel)

Die Anprobe von Brautkleidern in einem Brautmodegeschäft kann als Teil des Ritualkomplexes „Hochzeit“ betrachtet werden. Sie folgt einem klaren Ablauf, die verschiedenen Akteur*innen und Aktant*innen haben klare Rollen und verhalten sich nach unbewussten Regeln und an bestimmten Orten. Im Setting des Brautmodegeschäfts werden soziale (Geschlechter-)Normen reproduziert, aber auch mit ihnen gespielt. 

Das Forschungsprojekt untersucht anhand von teilnehmender Beobachtung mikrosoziologisch, auf welche Weise „doing gender“ und „doing transition“ geschieht. Praxistheorien bieten hierfür eine wichtige theoretische Grundlage für die Beschreibung und Ausdeutung der Praxis der Anprobesituation mit dem Fokus auf das Körperbild bei der Begegnung von Brautkleid und Braut. Durch artefaktanalytische und medienanalytische Methoden soll die teilnehmende Beobachtung im Sinne von Mixed Methods ergänzt werden, um modische, historische, kulturelle und mediale Einflüsse auf das Kleid als Wissensträger einzubeziehen. Die analytischen Methoden sollen im Kontext der Situational Analysis Aufschluss darüber bieten, wie die verschiedenen menschlichen, nicht-menschlichen, soziokulturellen, und weitere Elemente im Forschungsbild zueinander in Beziehung stehen und das Körperbild von Frauen im Ritual prägen.