Daniela Noll-Opitz

La memoria de la militancia de mujeres argentinas en los años sesenta y setenta a través de películas documentales

Die im Rahmen der Entlassung von Brigitte Mohnhaupt im März 2007 virulent geführte Diskussion um ehemalige weibliche Terroristinnen hat es verdeutlicht: politisch motivierte Gewalt von Frauen ist mit den sozialen Imaginarien des Weiblichen unvereinbar. Während die RAF in Deutschland jedoch zu keinem Zeitpunkt ein Massenphänomen war, trifft dies auf politische Bewegungen der 1960er und 1970er Jahre in Lateinamerika durchaus zu. Die Frage der Erinnerung an Militanz und politische Gewalt von Frauen stellt sich hier somit in weit größerem Ausmaß.

Der problematische Umgang mit dieser Erinnerung soll für den argentinischen Kontext im Medium des Dokumentarfilms, der aufgrund seines Anspruchs auf Wahrhaftigkeit für die Erinnerungskultur maßgeblich ist, herausgearbeitet werden. Die Dokumentarfilme werden dabei zunächst als Narrationen von Militancia in den Blick genommen und im Hinblick auf die Repräsentation von Raum und Zeit untersucht – immer enggeführt mit der Genderperspektive –, um außerdem die Frage nach subjektivierenden und objektivierenden Strategien der Erzählautorität zu beleuchten. In einem weiteren Schritt werden die Filme auf Stereotypen, bzw. auf Strategien zu deren Unterlaufen, befragt, um den Rollen nahe zu kommen, die den weiblichen ehemaligen Militantes in den dokumentarfilmischen Erzählungen zukommen. Insgesamt ist das Ziel, nicht nur Repräsentationspolitiken in den Filmen herauszuarbeiten, sondern auch Leerstellen und Brüche in der argentinischen Erinnerungskultur im Hinblick auf die Militancia von Frauen sichtbar und erklärbar zu machen.