Paläographie
Anforderungen im Proseminar:
Zumindest in Tübingen werden normalerweise im Proseminar nur grundlegende paläographische Kenntnisse vermittelt und zumeist nicht für die Klausuren verlangt.
Es kann aber trotzdem nicht schaden, sich ein wenig mit Paläographie zu beschäftigen. Das Lesen von Handschriften bietet schließlich den nächstmöglichen Zugang zu unseren "Forschungsobjekten" - den Menschen des Mittelalters. Und die Lektüre von Handschriften macht sehr viel mehr Spaß als das Lesen in gedruckten Editionen, wenn auch letzteres ungleich bequemer und schneller ist.
Wer nicht nur Handschriften entziffern will, sondern auch etwas über Schriftentwicklung lernen will, der sollte auf jeden Fall das Standardwerk zur Paläographie lesen:
Bernhard Bischoff, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (Grundlagen der Germanistik 24, 42009)
(Wegen der Abbildungen sind hier auch die Übersetzungen in andere Sprachen sehr zu empfehlen, da die deutsche Ausgabe keine Originalabbildungen aus Handschriften bietet.)
Zur Entzifferung der Abkürzungen ist der "Cappelli" unentbehrlich:
Adriano Cappelli, Lexicon Abbreviaturarum. Dizionario di Abbreviature Latine ed Italiane (1929), auch im Internet einsehbar.
Als Übungsmaterial (nicht aber als Wiedergabe des aktuellen Forschungsstandes) eignet sich der "Steffens":
Franz Steffens, Lateinische Paläographie. 125 Tafeln in Lichtdruck mit gegenüberstehender Transkription nebst Erläuterungen und einer systematischen Darstellung der Entwicklung der lateinischen Schrift (2., vermehrte Aufl. 1929)
(ebenfalls komplett digitalisiert im Internet zu finden.)
© by Larissa Veronesi und Clemens Radl
Update 2006 by Valeria Lilie und Benjamin Reimold
Update 2018 by Annette Grabowsky