In Kooperation mit dem Institut für Kriminologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen führt das ZITh ein Forschungsprojekt zu Muslimen im Jugendstrafvollzug durch. Das BMBF fördert das Projekt mit insgesamt 432.000 Euro im Rahmen seines Programms „Migration und institutioneller Wandel“.
In dem Projekt wird untersucht, wie sich die Institution Jugendstrafvollzug in Reaktion auf die zunehmende Einwanderung und des demografischen Wandels bereits verändert hat und weiterhin verändern muss. In den Blick genommen werden dabei vor allem muslimische Jugendstrafgefangene, deren Anteil an den Inhaftierten in den vergangenen Jahren in einigen Bundesländern deutlich angestiegen ist.
In diesem Zusammenhang wird unter anderem analysiert, ob und inwieweit ein gläubiger Muslim bzw. eine gläubige Muslima im streng reglementierten Vollzugsalltag nach seiner/ihrer Religion leben kann. Zentral ist überdies die Frage nach einer möglichen Radikalisierung während des Aufenthalts im Vollzug. Insoweit soll insbesondere der Umgang des Jugendstrafvollzugs mit diesem viel diskutierten Phänomen untersucht werden. Schließlich zielt das Forschungsprojekt auf die Beantwortung der Frage, ob und inwieweit in der (institutionellen) Integration des Islams in den Jugendstrafvollzug – zum Beispiel in Form der islamischen Seelsorge – Chancen, aber auch mögliche Risiken für die Vollzugsziele „Erziehung“ und „Resozialisierung“ liegen. Das Projekt hat Anfang 2018 begonnen und läuft bis 2021.