Studium


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Die Prüfungsregularien sind den Websites des Prüfungsamts bzw. des Studiendekants zu entnehmen.

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2024/25

Hauptseminar: Body and Soul: die Relevanz körperlicher Glaubenspraxis für fundamentaltheologische und liturgiewissenschaftliche Diskurse. Eine interdisziplinäre Spurensuche (Prof. Dr. Saskia Wendel, Prof. Dr. Stephan Winter)

Donnerstag 08:00-10:00 c.t. // Raum: S 9 // Blockveranstaltung: 19.12.2024, 08:30-15:00

Religion und Glaube sind keine Sinndeutungssysteme rein theoretischer Natur, sondern sie besitzen eine emotionale Seite und vollziehen sich als Praxis, zu der wesentlich auch die Dimension der Körperlichkeit gehört. Darin erweist sich der Glaube als Teil und Moment der Lebenspraxis des verkörperten Daseins überhaupt, auf die er sich bezieht.  
Innerhalb eines Daseins, das sich speziell auf den biblisch bezeugten Glauben bezieht, gehört zu dieser Praxis die Liturgie im weiten Sinne rituell-gottesdienstlichen Handelns elementar hinzu, insofern sich hier in ästhetisch stilisierter Form zwischenleiblicher Sinnbildung eben dieses Dasein paradigmatisch realisiert.
Fundamentaltheologie auf der einen und Liturgiewissenschaft auf der anderen Seite haben vor diesem Hintergrund in jüngerer Zeit vermehrt nach Denkformen gesucht, wie sich Körperlichkeit als integraler Bestandteil des Glaubens in Reflexionsprozessen adäquat berücksichtigen lässt. Die Veranstaltung geht diesen Zusammenhängen anhand entsprechender Texte und aktueller Beispiele wie z. B. der Rolle von Geschlecht/Gender für amtstheologische Diskurse und Liturgien rund um Paarbeziehungen und der im Anthropozän immer mehr wachsenden Aufmerksamkeit für Vulnerabilität als Grundkategorie alles Lebendigen nach.

Oberseminar (Prof. Dr. Saskia Wendel)

Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben.

Im Oberseminar werden laufende Projekte von Abschlussarbeiten in allen Studiengängen, Promotions- und Habilitationsprojekte zur Diskussion gestellt. Die Teilnahme ist nach persönlicher Voranmeldung (saskia.wendel@uni-tuebingen.de) möglich. Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten, der Termin wird noch festgelegt und allen Angemeldeten mitgeteilt.

Hauptseminar: Theologie im Horizont des lateinamerikanischen Befreiungsdenkens. Theorie und Praxis im Gespräch mit Philosophie, Sozialwissenschaften und Pädagogik (Dr. Jan Niklas Collet)

Blockveranstaltung: Fr., 18.10., 14:00-16:00, Fr. 6.12, 14:00-18:00, Sa. 7.12, 10:00-16:00, Fr. 10.01., 14:00-18:00, Sa. 11.01., 10:00-16:00 Uhr  // Raum: S 11

 

Das lateinamerikanische Befreiungsdenken kam im 20. Jahrhundert zu einer auffälligen Blüte: Angesichts einer andauernden Situation massiver sozialer Ungleichheit sowie der Etablierung von Militärdiktaturen in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, aber  auch im Kontext des Aufkommens zahlreicher (revolutionärer) „Volksbewegungen“ auf dem ganzen Kontinent schlug diese Blüte sich in der Philosophie, Theologie und Pädagogik der Befreiung sowie in den Sozialwissenschaften nieder. Im Seminar gehen wir diesen Entwicklungen nach und folgen den Spuren, die sie in gegenwärtigen Auseinandersetzungen post- und dekolonialer Theoriebildung und in der Theologie hinterlassen haben – und fragen nach Perspektive, die sich für heutige theologische Auseinandersetzung im Globalen Norden daraus ergeben.

Hauptseminar: Grundansätze evangelischer und katholischer Theologie im 20. Jahrhundert (Dr. Matthias Ruf, Dr. Julian Tappen)

Dienstag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 3

Um zeitgenössische Entwicklungen in der Dogmatik und Fundamentaltheologie verstehen zu können, ist es unerlässlich, sich mit grundlegenden Hauptansätzen der Theologie, wie sich vor allem im 20. Jahrhundert ausgebildet haben, auseinanderzusetzen. Ein besonders fruchtbarer Zugang sowie unerwartete Einsichten ergeben sich dabei dann, wenn man sich dem Thema in überkonfessioneller Perspektive annähert.  Im Seminar werden wir Schlüsselpositionen des 20. Jahrhunderts aus der evangelischen und katholischen Theologie kennenlernen und dabei nicht nur die eigene fachliche Tradition besser verstehen lernen, sondern zugleich Überschneidungen, Konvergenzen, Parallelitäten und Absetzbewegungen des jeweiligen konfessionellen Zuschnitts rekonstruieren.

Lektürekurs: Im Original (Dr. Julian Tappen)

Montag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: Seminarraum 317 (Liebermeisterstr. 18)

Theologische Ganzschriften werden im Studium nur selten gelesen. Dabei sind es gerade die umfangreichen Werke, die uns einen vertieften Einblick in das Denken der Autor:innen erlauben. Im Lektürekurs wollen wir gemeinsam eine Ganzschrift „Im Original“ lesen – in lockerer Atmosphäre. Studierende aller Studienphasen sind herzlich willkommen.

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie (Barbara Engelmann)

Montag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: S 9

Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „Pflicht-Verteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen. Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Lektürekurs: Fundamentaltheologie vor gegenwärtigen Herausforderungen (Barbara Engelmann)

Montag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: Seminarraum 317 (Liebermeisterstr. 18)

Armin Kreiner beschäftigt sich in seinem 2011 erschienenen Werk ‚Jesus, UFOs, Aliens‘ mit der Frage, welche Herausforderungen sich für die Theologie und den christlichen Glauben ergeben, wenn wir davon ausgehen müssen, dass es außerhalb der Erde noch anderes bewusstes Leben gibt. Die Auseinandersetzung mit ETI (Existenz extraterrestrischer Intelligenz) wirft Fragen nach der (soteriologischen) Bedeutung Jesu Christi auf und hinterfragt, ob eine Vielzahl von Inkarnationen prinzipiell möglich und/oder notwendig wäre, wenn Gott die gesamte Schöpfung - und nicht nur die uns bekannte Erde - erlösen möchte. Der hier angebotene Kurs plant eine kritische Lektüre von Kreiners Argumenten und soll in erster Linie als Diskussionsgrundlage und als Anstoß für eigene Gedanken dienen.

Hauptseminar: Gott erkennen – Gott erleben: Die Begegnung Gottes mit dem Menschen in der mittelalterlichen Mystik zwischen Vergegenwärtigung und Verkörperung (Markus Pelzmann)

Mittwoch, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 11

Seit mittlerweile einem halben Jahrhundert wird von der Renaissance der Mystik gesprochen und dies nicht nur im Kontext der sogenannten New-Age-Bewegung im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts. Auch in den christlichen Kirchen lässt sich seit einigen Jahrzehnten ein erneuertes Bedürfnis nach und Bewusstsein für Innerlichkeit und Kontemplation, Meditation und mystischer Versenkung erkennen. Gerade im modernen und postmodernen Zeitalter der Entkirchlichung und Relativierung religiös-institutioneller Wahrheitsansprüche und umfassender Sinnzusammenhänge scheint es ein nicht zu unterschätzendes Bedürfnis nach einem unmittelbaren Erleben transzendenter Wirklichkeit im Rückzug auf das eigene Selbst und den eigenen Körper zu geben.
Der französische Jesuit Michel de Certeau (1925-1986) hat in seinem Werk La Fable mystique der Mystik des 16. und 17. Jahrhunderts eine Sensibilität für die Krise religiöser Institutionen und überkommener Sinnkontexte zugeschrieben – gepaart mit einer hohen sprachlichen, religiösen, theologischen und Gesellschaft prägenden Innovations- und Transformationskraft, die im Ringen um Zukunft begründet liegt. Die von Certeau für die Mystik der Frühen Neuzeit aufgezeigten spirituellen Verschiebungen hin zum Subjekt, zum Körper, zu neuen Sprach-, Stil- und Denkformen lassen sich in ihren Ansätzen jedoch bereits in mystischen Entwürfen des Mittelalters entdecken. Diesen Spuren anhand von mittelalterlichen Texten mystischer Couleur nachzugehen, setzt sich das Seminar zum Ziel.
Das Seminar versteht sich als Einführung in die Bandbreite und Vielfalt mystischer Entwürfe der christlichen Tradition zwischen 500 und 1400 anhand ausgewählter Beispiele. Obgleich das Seminar seinen Schwerpunkt auf lateinische und volkssprachliche Texte westkirchlicher Autorinnen und Autoren des Hoch- und Spätmittelalters legt, sollen auch frühere wie auch griechischsprachige Quellen der byzantinischen Tradition selektive Beachtung finden. Die Veranstaltung versucht so, vor dem Hintergrund eines Tableaus mystischer Entwürfe, in deren Mittelpunkt die Begegnung und Einung zwischen Gott und Mensch steht, einen systematischen Zugang zum Phänomen der Mystik zu eröffnen und ein an den Quellentexten selbst geschultes Verständnis von Mystik zu entwickeln.

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Lehrveranstaltungen vergangener Semester

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2024

Prof. Dr. Saskia Wendel

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben
Im Oberseminar werden laufende Projekte von Abschlussarbeiten in allen Studiengängen, Promotions- und Habilitationsprojekte zur Diskussion gestellt. Die Teilnahme ist nach persönlicher Voranmeldung (saskia.wendel@uni-tuebingen.de) möglich. Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten, der Termin wird noch festgelegt und allen Angemeldeten mitgeteilt.

Dr. Jan Niklas Collet

Hauptseminar: Unanständige Theologie // Montag 16:00-18:00 c.t. // Raum: S9 (gem. mit Elisabeth Böckler, Dr. Sebastian Pittl und Prof. Dr. Michael Schüßler)
Mit ihrem Buch „Indecent Theology“ („Anstößige Theologie“) hat die argentinische Theologin Marcella Althaus-Reid (1952–2009) einen Schlüsseltext queerer Theologie vorgelegt, der bis heute von ungebrochener Aktualität ist. Ausgehend von als randständig, verrückt oder obszön geltenden alltäglichen Lebensvollzügen verbindet „Indecent Theology“ auf provokative Weise Anliegen von Befreiungs- und postkolonialer Theologie mit Ansätzen feministischer und queerer Theorie. Im Seminar werden wir dieser Konstellation nach- und zugleich über eine reine „Exegese“ dieses Klassikers queerer Theologie hinausgehen. So beschäftigen wir uns mit den vielfältigen Bezügen von Althaus-Reids kreativer theologischer Perspektive (z. B. Befreiungstheologie und Queer Theory), verfolgen deren Entfaltung in unterschiedlichen theologischen Themenfeldern (z. B. Methode, Gotteslehre oder Mariologie) und schlagen Brücken zu aktuellen Entwicklungen und Debatten im deutschsprachigen Raum (z. B. mit Blick auf die gegenwärtige Realität queeren Lebens in Deutschland, die durch die Initiative #outinchurch angestoßenen Debatten oder die Auseinandersetzungen um sexualisierte Gewalt in der Kirche).

Hauptseminar: Unter Verdacht. Die Kritik der Religion gestern und heute // Dienstag, 14:00-16:00 c.t. // Raum: S 3
Religionen stehen nicht erst seit der europäischen Aufklärung unter Verdacht, herrschaftslegitimierend oder unvernünftig zu sein. Formen interner Religionskritik finden sich bereits in den biblischen Schriften oder in der antiken Auseinandersetzung um die römische „theologia tripertita“ zwischen Augustinus und Marcus Terentius Varro oder auch z. B. im Werk „Nueva Crónica y Buen Gobierno“ des Quechua Felípe Guaman Poma de Ayala aus dem Jahr 1616, in dem dieser die spanische Kolonialherrschaft u. a. mit einer christlich-theologischen Argumentation kritisierte. Neben dieser Form interner Religionskritik beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit den vier „Meistern des Verdachts“ (Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud), die seit der europäischen Aufklärung in besonderer Weise mit Formen externer Religionskritik in Verbindung gebracht werden, sowie dem sog. „Neuen Atheismus“ jüngerer Prägung.

Lektüreseminar: Marx für Theolog:innen // Dienstag, 12:00-13:00 c.t. // Raum: S 3
Innerhalb der Theologie wird Karl Marx vor allem im Rahmen der Religionskritik des 20. Jahrhunderts besprochen. Sein Werk hat für Theolog*innen aber noch viel mehr zu bieten als die berühmten Zeilen über die Religion als „Opium des Volkes“, die zudem nicht nur in öffentlichen Debatten oft falsch bzw. verkürzt zitiert oder interpretiert werden. Ausgewählte Texte aus der Feder von Karl Marx lesen wir in dieser Übung im Original und diskutieren sie unter der Hinsicht, ob und inwiefern sie von theologischem Interesse sind.

Dr. Julian Tappen

Vorlesung: Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie // Dienstag, 10:00–12:00 c.t. // Raum: S 11
„Es kann sich überhaupt keiner einen Philosophen nennen, der nicht philosophiren kann. Philosophiren läßt sich aber nur durch Übung und selbsteigenen Gebrauch der Vernunft lernen.“ (Immanuel Kant: Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, AA IX, 25.)
Was Kant (die Kompetenz-Orientierung der Studiengänge des 21. Jahrhundert schon antizipierend) für die Philosophie festgestellt hat, gilt ohne Abstriche auch für die Theologie. Und gerade die Fundamentaltheologie, der im Fächerkanon der Theologie die Reflexion des Verhältnisses von Glaube und Vernunft im Durchgang durch den Glauben als Gegenstand aufgetragen ist, verpflichtet sich in ihrer Durchführung auf nichts Anderes als den „selbsteigenen Gebrauch der Vernunft“.
Die Vorlesung „Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie“ unternimmt erste Erkundungs-Unternehmungen in die klassischen Themen der Fundamentaltheologie. Dabei wollen wir auch dem anderen Aspekt des obigen Kant-Zitats Rechnung tragen und die Übung des Vernunftgebrauchs nicht zu kurz kommen lassen …

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie // Montag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: S 11
Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „Pflicht-Verteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen.
Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2023/24

Prof. Dr. Saskia Wendel

Interdisziplinäres Kolloquium: Gotteslehre // Montag, 12:00–13:00 c.t. // Raum: S 9 (gem. mit den Lehrenden des Moduls)
Das Kolloquium dient dazu, die Lehrveranstaltungen des Moduls interdisziplinär zu vernetzen.

Hauptseminar: Theologische Anthropologie // Montag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: Seminarraum 4333 / Alte Frauenklinik
Ausgehend von philosophischen Überlegungen zur Frage nach dem menschlichen Selbstverständnis werden zentrale Themenfelder theologischer Anthropologie vorgestellt und diskutiert und eine eigene Konzeption theologischer Anthropologie zur Diskussion gestellt. Dabei werden auch intersektionale Aspekte thematisiert (race, gender, body, disability) sowie Fragen nach der Weitung der anthropologischen Fragestellungen (Aufbrechen des Anthropozentrismus, KI).

Hauptseminar: Mit Gott an unserer Seite? Politische Instrumentalisierungen des christlichen Glaubens // Dienstag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: S 12
Kernmotive des christlichen Glaubens werden immer wieder als Legitimationsinstanz für konkrete politische Positionen und Ideologien missbraucht, gegenwärtig vor allem im Kontext von politischen und gesellschaftlichen Diskursverschiebungen nach rechts. Ein bekanntes Beispiel für solch eine politische Instrumentalisierung ist die dezisionistische Deutung des Gottesprädikats der Allmacht sowie dessen politische Rezeption in der „Politischen Theologie“ Carl Schmitts. Im Seminar werden solche problematischen Rezeptionen theologischer Grundbegriffe und christlicher Kernmotive vorgestellt und diskutiert sowie nach Möglichkeiten gesucht, theologische Gegendiskurse zu solchen Instrumentalisierungen zu etablieren.

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben
Im Oberseminar werden laufende Projekte von Abschlussarbeiten in allen Studiengängen, Promotions- und Habilitationsprojekte zur Diskussion gestellt. Die Teilnahme ist nach persönlicher Voranmeldung (saskia.wendel@uni-tuebingen.de) möglich. Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten, der Termin wird noch festgelegt und allen Angemeldeten mitgeteilt.

Dr. Julian Tappen

Kombinations-Seminar: Hoffnung für alles und jede:n!? Interdisziplinäre Erkundungen zur Frage nach der Vollendung der Schöpfung // Dienstag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 3 (gem. mit Dr. Elisabeth Migge)
„Die Taufe ist die Eingangspforte zu den Sakramenten; ihr tatsächlicher Empfang oder wenigstens das Verlangen danach ist zum Heil notwendig“ (c. 849 CIC). Was der Codex des kanonischen Rechts so nüchtern festhalten kann, scheint theologisch längst nicht so klar zu sein: Spricht nicht das Zweite Vatikanum davon, dass auch in den anderen Religionen Strahlen jener Wahrheit zu finden sind, die alle Menschen erleuchtet (vgl. NA 2)? Muss Gott nicht eigentlich als gescheitert gelten, solange nicht der universelle Wille zum Heil aller Menschen Wirklichkeit geworden ist? Und müssen wir eine Perspektive, die „für alle“ zu hoffen wagt, nicht im Angesicht des sechsten Massensterbens auf nicht-menschliches Leben ausdehnen – womöglich über die planetaren Grenzen hinaus?
Das Kombinationsseminar Fundamentaltheologie/Fachdidaktik möchte auf den religionstheologischen, soteriologischen und eschatologischen Feldern dieser Fragen gemeinsame Erkundungen unternehmen. So wollen wir im Rahmen dessen insbesondere religionsdidaktische Modelle, wie das der Elementarisierung, durchdenken und die Voraussetzungen und Inhalte des Bildungsplans reflektieren (auch unter Berücksichtigung der Kompetenzorientierung etc.). Die unterschiedlichen fachwissenschaftlichen und religionsdidaktischen Einsichten sollen dann in die Erarbeitung eines Werkstücks eingebracht werden.

Lektürekurs: Im Original // Montag, 16–18 Uhr // Raum: Seminarraum 4333 / Alte Frauenklinik
Theologische Ganzschriften werden im Studium nur selten gelesen. Dabei sind es gerade die umfangreichen Werke, die uns einen vertieften Einblick in das Denken der Autor:innen erlauben. 
Im Lektürekurs wollen wir gemeinsam eine Ganzschrift „Im Original“ lesen - in lockerer Atmosphäre. Studierende aller Studienphasen sind herzlich willkommen. Die gemeinsam gelesene Schrift wird gemeinsam in der ersten Sitzung am 17.04. ausgewählt.

Barbara Engelmann

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie // Donnerstag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 7
Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „Pflicht-Verteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen.
Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Übung: Gender und Intersektionalität - Kritische Reflexion bestehender feministischer Theologien // Freitag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 5
Sexismus als Diskriminierungsform, der in besonderer Weise Frauen ausgesetzt sind, tritt selten bis nie isoliert auf, sondern kulminiert und verbindet sich mit zahlreichen anderen Formen potentieller Diskriminierungserfahrung aufgrund von ‚Class‘, ‚Race‘, Behinderung u.v.m. Bei der Entstehung, Reproduktion und Festigung solcher Konstruktionen spiel(t)en auch Theologie und Kirche eine wesentliche Rolle. Der theologische Ort, an dem ebendiese normativen Vorstellungen besonders offenkundig zutage treten, ist die theologische Anthropologie. Hier werden, teils bewusst teils unbewusst, sexistische, rassistische und andere diskriminierende Vorstellungen aufgegriffen, tradiert und dadurch in einem performativen Prozess gefestigt und verstärkt.
Die Übung will am Beispiel des ‚Schwarzen Feminismus‘ kritisch beleuchten, wo gegenwärtige feministische Theologien möglicherweise an ihre Grenzen geraten und wie durch eine intersektionale Perspektive ebendiese Grenzen geweitet werden können.

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2023

Prof. Dr. Saskia Wendel

Vorlesung: Offenbarung und Geschichte im interkulturellen Religionsgespräch // Mittwoch, 10:00–11:00 c.t. // Raum: S 9
In der kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Konzeptionen einer Theologie der Religionen wird nach einem tragfähigen religionstheologischen Modell gesucht, das als Basis für ein gelingendes interreligiöses Gespräch und für eine Lösung konkreter religionspolitischer Probleme und Konflikte dienen kann. Dabei wird auch, aber nicht nur das Offenbarungsverständnis insbesondere der drei monotheistischen Religionen thematisiert werden. Denn das gesuchte religionstheologische Modell muss die auf die (mono-)theistischen Religionen begrenzte Perspektive aufsprengen, um universale Geltung beanspruchen zu können, und aus diesem Grund wird die bisherige Konzentration auf den Offenbarungsbegriff im Kontext dieser Neuausrichtung der Vorlesung aufgegeben.

Interdisziplinäres Kolloquium: Christentum – Israel/Judentum – Weltreligionen // Mittwoch, 11:00–12:00 c.t. // Raum: S 9 (gem. mit den anderen Lehrenden des Moduls)
Das Kolloquium dient dazu, die Lehrveranstaltungen in dem Modul „Christentum – Israel / Judentum – Weltreligionen“ (MGP 8) interdisziplinär zu vernetzen und so die interdisziplinäre Modulprüfung vorzubereiten.

Vertiefungslehrveranstaltung: Gottesfrage und Hermeneutik // Donnerstag, 10:00–12:00 c.t. // Raum: S 12
In dieser Vertiefungslehrveranstaltung werden aktuelle Konzepte des Gottesverständnisses und die sich daran anschließenden Debatten vorgestellt und diskutiert. Dabei sollen folgende Themenkreise zur Sprache kommen: (1) Gott und/oder Göttliches: Personalität und Transpersonalität Gottes, Gott-Welt-Verhältnis und Pan(en)theismus, Gott als handelndes Subjekt/als wirkendes Ereignis, Existenz/Insistenz Gottes; (2) Gott (un-)bestimmt: Einheit/Differenz, Absenz/Präsenz, Transzendenz/Immanenz, Allmacht/Liebe, Souveränität/Depotenzierung, Ewigkeit/Zeitlichkeit, Sein/Werden, Mentales/Physisches…; (3) „Gott*/G*tt/Gott+…“ - Gott intersektional gedacht; (4) „In god we trust“!? - Die Brisanz der politischen Inanspruchnahme konkreter Gottesverständnisse und die unhintergehbare politische Relevanz des Bezugs auf Gott

Hauptseminar/Oberseminar: Körpermetaphoriken zwischen Sinn und Sinnlichkeit in mystischen Texten von Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta im Vergleich // Dienstag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: Übungsraum 415 (Neuphilologicum) (gem. mit Frau Prof. Dr. Annette Gerok-Reiter)
Christliche Mystik thematisiert die Vermittlung zwischen Absolutem und Bedingtem, Göttlichem / Gott und Kreatürlichem, Transzendenz und Immanenz, wobei diese Vermittlung häufig im Modus der Einung (unio) konzipiert wird: Absolutes erscheint im Endlichen, Gott vergegenwärtigt sich im Menschen. Die beiden Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta sind prominente und wirkmächtige Vertreterinnen der christlichen Mystik des Mittelalters. Im Seminar werden aus interdisziplinärer Perspektive (germanistische Mediävistik, Fundamentaltheologie) zentrale Motive beider mystischen Konzepte in einer vergleichenden Lektüre von Textausschnitten aus den Hauptwerken der beiden Mystikerinnen erläutert und diskutiert. Im Fokus stehen Konzeptionen dezidiert körper- und
objekt-, d. h. materialitätsbezogene Äußerungs- und Darstellungsformen göttlichen Erscheinens. Dabei wird vor allem die Spannung zwischen Prekarität und Glanz, die die Konzeptionen göttlichen Erscheinens kennzeichnen, ins Zentrum der Auseinandersetzung gestellt.

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben.
Im Oberseminar werden Studienabschlussarbeiten, laufende Promotionen und Habilitationen vorgestellt und diskutiert.

Dr. Julian Tappen

Vorlesung: Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie // Dienstag, 10:00–12:00 c.t. // Raum: S 11
„Es kann sich überhaupt keiner einen Philosophen nennen, der nicht philosophiren kann. Philosophiren läßt sich aber nur durch Übung und selbsteigenen Gebrauch der Vernunft lernen.“ (Immanuel Kant: Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, AA IX, 25.)
Was Kant (die Kompetenz-Orientierung der Studiengänge des 21. Jahrhundert schon antizipierend) für die Philosophie festgestellt hat, gilt ohne Abstriche auch für die Theologie. Und gerade die Fundamentaltheologie, der im Fächerkanon der Theologie die Reflexion des Verhältnisses von Glaube und Vernunft im Durchgang durch den Glauben als Gegenstand aufgetragen ist, verpflichtet sich in ihrer Durchführung auf nichts Anderes als den „selbsteigenen Gebrauch der Vernunft“.
Die Vorlesung „Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie“ unternimmt erste Erkundungs-Unternehmungen in die klassischen Themen der Fundamentaltheologie. Dabei wollen wir auch dem anderen Aspekt des obigen Kant-Zitats Rechnung tragen und die Übung des Vernunftgebrauchs nicht zu kurz kommen lassen …

Lektürekurs: Im Original // Montag, 16–18 Uhr // Raum: S 3
Theologische Ganzschriften werden im Studium nur selten gelesen. Dabei sind es gerade die umfangreichen Werke, die uns einen vertieften Einblick in das Denken der Autor:innen erlauben. 
Im Lektürekurs wollen wir gemeinsam eine Ganzschrift „Im Original“ lesen - in lockerer Atmosphäre. Studierende aller Studienphasen sind herzlich willkommen. Die gemeinsam gelesene Schrift wird gemeinsam in der ersten Sitzung am 17.04. ausgewählt.

Barbara Engelmann

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie // Dienstag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: S 11
Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „Pflicht-Verteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen.
Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Übung: Gender und Intersektionalität - Kritische Reflexion bestehender feministischer Theologien // Montag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: 4326 (Psychologie)
Sexismus als Diskriminierungsform, der in besonderer Weise Frauen ausgesetzt sind, tritt selten bis nie isoliert auf, sondern kulminiert und verbindet sich mit zahlreichen anderen Formen potentieller Diskriminierungserfahrung aufgrund von ‚Class‘, ‚Race‘, Behinderung u.v.m. Bei der Entstehung, Reproduktion und Festigung solcher Konstruktionen spiel(t)en auch Theologie und Kirche eine wesentliche Rolle. Der theologische Ort, an dem ebendiese normativen Vorstellungen besonders offenkundig zutage treten, ist die theologische Anthropologie. Hier werden, teils bewusst teils unbewusst, sexistische, rassistische und andere diskriminierende Vorstellungen aufgegriffen, tradiert und dadurch in einem performativen Prozess gefestigt und verstärkt. Die Übung will am Beispiel des ‚Schwarzen Feminismus‘ kritisch beleuchten, wo gegenwärtige feministische Theologien möglicherweise an ihre Grenzen geraten und wie durch eine intersektionale Perspektive ebendiese Grenzen geweitet werden können.

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2022/23

Prof. Dr. Saskia Wendel

Vorlesung: Konzepte mystischer Theologien in interreligiöser Perspektive // Donnerstag, 08:00–10:00 c.t. // Raum: S 11
Mystische Theologien gibt es in unterschiedlichen theistischen und nichttheistischen Religionen einschließlich Bezügen zu panentheistischen und naturreligiösen Konzeptionen. Unbeschadet der Vielfalt religiöser Deutungssysteme und damit auch der ihnen zugehörigen mystischen Modelle kann daher gerade der Mystik ein universales, einigendes Moment zugesprochen werden, welches Konstellationen und wechselseitige Bezüge zwischen religiösen Deutungssystemen ermöglicht. In der Vorlesung soll zunächst eine Bestimmung von Mystik vorgestellt werden, die Beides, universales Moment und plurale Konkretion mystischer Zugänge, miteinander verknüpft, um dann auf Kernmotive unterschiedlicher mystischer Konzepte näher einzugehen, und dies anhand ausgewählter Ansätze aus dem Reservoir primär christlicher, jüdischer und muslimischer Mystik. Dabei werden auch mögliche Analogien zu hinduistischen und (zen-)buddhistischen Traditionen angesprochen. Abschließend wird die Relevanz mystischer Konzepte für eine interreligiöse Theologie kritisch beleuchtet und diskutiert.

Kolloquium zur Vorlesung „Konzepte mystischer Theologien“ // Donnerstag, 10:00–11:00 c.t. // Raum: S 11
Diskussion des Vorlesungsstoffs

Hauptseminar: „Fundamentaltheologie als kritische Theorie. Postkoloniale, intersektionale und kritisch-theoretische Perspektiven im theologischen Diskurs // Mittwoch, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 9
Intersektionale und postkoloniale Theorien werden mehr und mehr auch in der Theologie rezipiert, zugleich wird die Kritische Theorie, v.a. deren ältere Konzeptionen (Adorno, Benjamin, Horkheimer) sowohl philosophisch wie theologisch neu entdeckt. Kritisch diskutiert wird dabei das Verhältnis von Kritischer Theorie und intersektionalen und postkolonialen Ansätzen sowie die Möglichkeit einer Verknüpfung und Transformation der Konzepte. Im Seminar werden nach der Lektüre repräsentativer Texte aus den drei genannten Theoriefeldern die theologische Rezeptionsmöglichkeit und Aktualität der kritisch-theoretischen Konzepte und deren Bedeutung für eine zukünftige Fundamentaltheologie diskutiert, die sich als kritische Reflexion und rationale Rechtfertigung christlicher Glaubenspraxis „in Geschichte und Gesellschaft“ (J.B. Metz) versteht.

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben
Im Oberseminar werden laufende Projekte von Abschlussarbeiten in allen Studiengängen, Promotions- und Habilitationsprojekte zur Diskussion gestellt. Die Teilnahme ist nach persönlicher Voranmeldung (saskia.wendel@uni-tuebingen.de) möglich. Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten, der Termin wird noch festgelegt und allen Angemeldeten mitgeteilt.

Barbara Engelmann

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie // Donnerstag, 16:00–18:00 c.t. // Raum: S 5
Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „PflichtVerteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen. Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Übung: Fundamentaltheologie für Lehramtsstudierende // Donnerstag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 5
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15). Vor eben diese Herausforderung werden Sie als Theologiestudierende und in besonderer Weise als zukünftige Lehrer*innen zweifelsohne gestellt werden. Schüler*innen sind dabei besonders kritische Argumentationspartner*innen, die sich ausgesprochen gut darauf verstehen, ihren Blick auf argumentative Leerstellen und Inkohärenzen zu richten. Gerade im Kontext Schule sieht sich die Fundamentaltheologie also vor eine besondere Herausforderung gestellt, ihren Standpunkt schlüssig und überzeugend verteidigen zu müssen. In dieser Übung möchte ich daher mit Ihnen gezielt mögliche „Problemfelder“ der Fundamentaltheologie beleuchten und einen wertschätzenden Umgang in theologischen Auseinandersetzungen trainieren, der es Ihnen später ermöglichen soll, Schüler*innen in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit Religion und Theologie zu unterstützen.
Der Übungskurs richtet sich primär an Lehramtsstudierende im Hauptstudium und ist anrechenbar für die Module LHS 5.2 bzw. LEF 9.2. Studierende anderer Studiengänge bzw. Studienphasen sind dennoch herzlich willkommen.

Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2022

Prof. Dr. Saskia Wendel

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben.
Im Oberseminar werden Studienabschlussarbeiten, laufende Promotionen und Habilitationen vorgestellt und diskutiert.

Dr. Julian Tappen

Vorlesung: Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie // Dienstag, 10:00–12:00 c.t. // Raum: S 11
„Es kann sich überhaupt keiner einen Philosophen nennen, der nicht philosophiren kann. Philosophiren läßt sich aber nur durch Übung und selbsteigenen Gebrauch der Vernunft lernen.“ (Immanuel Kant: Logik. Ein Handbuch zu Vorlesungen, AA IX, 25.)
Was Kant (die Kompetenz-Orientierung der Studiengänge des 21. Jahrhundert schon antizipierend) für die Philosophie festgestellt hat, gilt ohne Abstriche auch für die Theologie. Und gerade die Fundamentaltheologie, der im Fächerkanon der Theologie die Reflexion des Verhältnisses von Glaube und Vernunft im Durchgang durch den Glauben als Gegenstand aufgetragen ist, verpflichtet sich in ihrer Durchführung auf nichts Anderes als den „selbsteigenen Gebrauch der Vernunft“.
Die Vorlesung „Begründet hoffen. Einführung in die Fundamentaltheologie“ unternimmt erste Erkundungs-Unternehmungen in die klassischen Themen der Fundamentaltheologie. Dabei wollen wir auch dem anderen Aspekt des obigen Kant-Zitats Rechnung tragen und die Übung des Vernunftgebrauchs nicht zu kurz kommen lassen …

Hauptseminar: Herausforderung Atheismus // Montag, 16–18 Uhr // Raum: S 9
Neben den klassisch-funktionalistischen „Evergreens“ der Religionskritik und den bleibend scharfen Einwänden gegen den Gottesglauben in Form der Theodizee-Frage, hat sich in den letzten Jahren eine inzwischen wirklich herausfordernde Kritik der Religion von Seiten des sog. „Neuen Atheismus“ im Fachdiskurs etabliert. Noch immer weitestgehend unbeachtet ist hingegen das Phänomen religiöser Indifferenz, das dem Rückgang der gesellschaftlichen Relevanz der Kirchen entspricht. Das Seminar stellt sich anhand exemplarischer Vertreter:innen der verschiedenen atheistischen/religionskritischen Spielarten der Frage, wie sich (fundamental-)theologisch konstruktiv mit diesen Herausforderungen umgehen lässt.

Barbara Engelmann

Grundkurs: Einführung in die Fundamentaltheologie // Donnerstag, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 9
Der Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religion geht die Fundamentaltheologie kritisch auf den Grund und widmet sich dabei der Frage, wie der Glaube rational verantwortet werden kann. Ihren Ursprung nahm die Fundamentaltheologie in der Apologetik und verstand sich von dort her als „Pflicht-Verteidigerin“ des Glaubens. Heute macht sie sich in selbstkritischer und reflektierter Weise zur Aufgabe, den eigenen Standpunkt immer wieder neu gegenüber religionskritischen, interkonfessionellen und interreligiösen Einwänden argumentativ überzeugend zu begründen und dabei die eigenen religiösen Überzeugungen nach innen und außen mit den Mitteln der Vernunft zu verteidigen.
Der Grundkurs möchte Ihnen einen Überblick über die klassischen Themenfelder und Fragestellungen der Fundamentaltheologie bieten und dabei gleichzeitig überzeugende Argumentationsstrukturen für eine rationale Glaubensverantwortung erarbeiten, ohne die Sensibilität für die Notwendigkeit einer selbstkritischen Haltung aufzugeben.

Übung: Herausforderung Schule – Fundamentaltheologie für Lehramtsstudierende // Mittwoch, 14:00–16:00 c.t. // Raum: S 6
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15).
Vor eben diese Herausforderung werden Sie als Theologiestudierende und in besonderer Weise als zukünftige Lehrer*innen zweifelsohne gestellt werden. Schüler*innen sind dabei besonders kritische Argumentationspartner*innen, die sich ausgesprochen gut darauf verstehen, ihren Blick auf argumentative Leerstellen und Inkohärenzen zu richten. Gerade im Kontext Schule sieht sich die Fundamentaltheologie also vor eine besondere Herausforderung gestellt, ihren Standpunkt schlüssig und überzeugend verteidigen zu müssen.
In dieser Übung möchte ich daher mit Ihnen gezielt mögliche „Problemfelder“ der Fundamentaltheologie beleuchten und einen wertschätzenden Umgang in theologischen Auseinandersetzungen trainieren, der es Ihnen später ermöglichen soll, Schüler*innen in ihrer kritischen Auseinandersetzung mit Religion und Theologie zu unterstützen.

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2021/2022

Prof. Dr. Saskia Wendel

Vorlesung: Gott - Glauben - Wissen // Montag 8–10 Uhr // Raum: Theologicum Bibliothek

Interdisziplinäres Kolloquium // Montag, 12–13 Uhr // Raum: S 9 (mit den Lehrenden des MGP 2)

Kombinationsseminar // Dienstag, 10–12 Uhr // Raum: S 9 (gem. mit Prof. Dr. Reinhold Boschki)
Dass es keine abschließende theologische Antwort auf die Frage nach Gott und dem Leiden gibt, ist Konsens in der heutigen Theologie. Doch wie kann man sich der Theodizeefrage – verschärft nach Auschwitz – auf verantwortete Weise stellen? Dazu werden im Seminar theologische und philosophische Antwortmuster studiert, auch aus anderen Religionen, insbesondere der jüdischen, mit dem Ziel, eine theologische Sprachkompetenz zur Theodizeefrage zu finden.
Gleichzeitig werden Einstellungen von heutigen Schüler:innen in den Blick genommen, um Fragen und Zweifel, die im Religionsunterricht aufkommen, zu diskutieren. Das Seminar wird die Voraussetzungen und Inhalte des Bildungsplans religionspädagogisch reflektieren (religions-didaktische Modelle, Kompetenzen, inhaltliche Schwerpunkte etc.). Die unterschiedlichen Einsichten sollen dann in die Planung von Unterrichtsbeispielen für die Kursstufe eingebracht werden.

Hauptseminar: Gott oder Göttliches? Zeitgenössische philosophische und theologische Kontroversen um den Theismus // Dienstag, 16–18 Uhr // Raum: S 8
Das Verständnis Gottes als ein von der Schöpfung unterschiedenes freies Subjekt, alltagssprachlich auch personales Gottesverständnis genannt, kennzeichnet den klassischen Theismus. Dem Theismus wurden und werden alternative Verständnisse des Göttlichen pantheistischer und panentheistischer Provenienz entgegengesetzt, gegenwärtig dominieren diese vor allem in unterschiedlichen prozesstheologischen Entwürfen. Diese sogenannten „transpersonalen“ Zugänge zu Gott besitzen große Akzeptanz bei religiös sich verstehenden Menschen, auch unter Christinnen und Christen. Zugleich gibt es Versuche, im Durchgang durch die Kritik des Theismus einen modifizierten Theismus zu formulieren (neoklassischer Theismus, open-view-Theismus u.a.). Im Seminar sollen sowohl zeitgenössische theismuskritische Ansätze als auch den Theismus rehabilitierende Konzeptionen diskutiert werden. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob „Gott oder Göttliches“ tatsächlich eine Alternative in der Bestimmung Gottes darstellt, oder ob es hier auch vermittelnde Positionen geben kann.

Oberseminar // Blockveranstaltung // Termin wird noch bekannt gegeben
Im Oberseminar werden Studienabschlussarbeiten, laufende Promotionen und Habilitationen vorgestellt und diskutiert.

Dr. Julian Tappen

Grundkurs: Offenbarung. Mitte des Glaubens oder Problemfall des Denkens? // Montag, 16–18 Uhr // Raum: S 9
Einerseits nimmt der Offenbarungsbegriff im Aufbau der Fundamentaltheologie eine Zentralstellung ein: Von der Verhältnisbestimmung von Glaube und Vernunft, über die Qualifikation des Christusereignisses als Proprium christlicher Wahrheit bis zur Legitimation authentischer Interpretationsansprüche dieser Wahrheit kommt der Offenbarungskategorie ein systembildender Charakter zu. Andererseits ist der Bezug auf Offenbarung alles andere als unproblematisch. Denn das Projekt einer rationalen Glaubensverantwortung will und kann neben der Autorität der Vernunft keine anderen Instanzen dulden, die ihre möglichen Antworten auf die Geltungsfrage des Glaubens noch bereichern würden. Einerseits also ist die Rede von der Selbstmitteilung Gottes in Jesus Christus vom Standpunkt des Glaubens aus Dreh- und Angelpunkt christlicher Existenz, andererseits muss sie vom Standpunkt der Vernunft aus jede Begründungsfunktion einbüßen. Welche Funktion kann der Offenbarungsbegriff dann (noch) erfüllen? Hat Offenbarung der Sache nach der Vernunft überhaupt noch etwas zu sagen?
Der Grundkurs möchte sich einerseits diesen Sachfragen stellen und dabei andererseits auch exemplarisch bedeutende offenbarungstheologische Ansätze der Theologiegeschichte und -gegenwart durchdenken.

Lektürekurs: Im Original // Montag, 18–20 Uhr // Raum: S 9
Theologische Ganzschriften werden im Studium nur selten gelesen. Dabei sind es gerade die umfangreichen Werke, die uns einen vertieften Einblick in das Denken der Autor:innen erlauben. 
Im Lektürekurs wollen wir gemeinsam eine Ganzschrift „Im Original“ lesen - in lockerer Atmosphäre. Studierende aller Studienphasen sind herzlich willkommen. Die gemeinsam gelesene Schrift wird gemeinsam in der ersten Sitzung am 25.10. ausgewählt.