Klinische Psychologie und Psychotherapie
Modale und amodale Repräsentationen des Essens (FOR2718)
In unserer unmittelbaren Umgebung ist der Zugang zu ungesunden Lebensmitteln leicht und muss von jedem Einzelnen selbst reguliert werden. Unser Interesse gilt dabei dem Einfluss von omnipräsenten Nahrungsmittelstimuli, zum Beispiel in der Werbung, und deren Einfluss auf unser Erleben und Verhalten. Da bereits existierende psychologische und ernährungsbezogene Interventionen nicht die nötige Effektivität vorweisen können, zum Beispiel in der Stabilisierung einer erreichten Gewichtsreduktion, ist es unser Anliegen die prädisponierenden Faktoren zu erforschen umso zukünftige Interventionen gezielter auf die Mechanismen auszurichten, die an der Entstehung und Aufrechterhaltung von problematischem Essverhalten beteiligt sind. Ein Mechanismus, der in den letzten Jahren besonders in den Forschungsfokus gerückt ist, ist dabei die kognitive Kontrolle bei der Verarbeitung von Nahrungsmittelstimuli. Ziel dieses Projekts ist es, die kognitiven Kontrollmechanismen bei der Verarbeitung von Nahrungsmittelstimuli und neutralen Stimuli zu untersuchen.
Laufende Studien
In unserer Trainingsstudie wird untersucht, wie die Art der präsentierten Reize die kognitive Kontrolle beeinflusst und wie sich dies auf unmittelbare und zeitlich verzögerte Entscheidungsprozesse auswirkt. Dazu wird hier ein kurzes Training gefolgt von einer Aufgabe am Computer durchgeführt. Diese computergestützte Aufgabe wird fünf Stunden nach dem Anfang des Trainingstermins noch einmal im Labor wiederholt.
An der Studie können Personen teilnehmen, die zwischen 18 und 35 Jahre alt sind, weiblichen Geschlechts sind, Deutsch auf muttersprachlichem Niveau sprechen, sowie einen Body-Mass-Index (BMI) im Bereich > 17,5 kg/m² und sich regelmäßig mit den Themen Diät und Gewichtszunahme beschäftigen. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Personen mit einer Essstörung, der Einnahme von appetitverändernden Medikamenten, körperlichen oder psychischen Erkrankungen, die regelmäßiges Essen erforderlich machen (i.e., dadurch nicht drei Stunden fasten können), Schwangerschaft oder Stillzeit sowie unkorrigierter Sehschwäche und Farbenblindheit.
Über den folgenden Link können Sie überprüfen, ob Sie die Einschlusskriterien erfüllen, und das Passwort erhalten, um einen Termin zu vereinbaren:
https://www.soscisurvey.de/45_REMOD_training/
Interessierte können zudem eine E-Mail an moda.psychologiespam prevention@uni-tuebingen.de senden oder sich telefonisch unter +49 (0)7071 29-77595 melden, um zu klären, ob sie die Teilnahmevoraussetzungen erfüllen und weitere Informationen zur Studie zu erhalten. Bei Eignung erhalten sie dann ein Passwort, mit dem sie sich auf SONA anmelden können.
Abschlussarbeiten
Aktuell werden Masterarbeiten in zwei Studien angeboten:
- Eine Trainingsstudie mit restriktiven Esserinnen, in der gezielt Inhibitionsprozesse im Umgang mit Nahrungsreizen trainiert werden.
- Eine Studie mit einem Olfaktometer, in der wir untersuchen, wie Geruch (olfaktorische Reize) die Inhibitionskontrolle beeinflusst.