Deutsches Seminar

Tipps, Formalia und Unterstützungsangebote für linguistische Arbeiten

Hilfestellungen beim Verfassen wissenschaftlicher Texte

Handbuch zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Germanistik an der Universität Tübingen, herausgegeben von Studierenden des Deutschen Seminars für Studierende

Im Handbuch zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Germanistik an der Universität Tübingen, das im Rahmen der Initiative "Erfolgreich Studieren in Tübingen" entstanden ist und von Studierenden für Studierende verfasst wurde, findet sich ein breiter Überblick über alle Aspekte der wissenschaftlichen Hausarbeit. Es behandelt folgende Themen:

  • Zeitplanung
  • Motivation und Voraussetzungen
  • Themenfindung
  • Lesen, Analysieren, Interpretieren
  • Konzipieren
  • Schreiben
  • Zitieren
  • Bibliographie
  • Formales
  • Literaturtipps
  • Wichtige Anlaufstellen

Download der jeweils aktuellen Ausgabe:
Homepage des Deutschen Seminars > Beratung > Schreibwerkstatt für Studierende

Lernmodul zum wissenschaftlichen Schreiben

Im Rahmen des Projekts Studienstart wurden in den Jahren 2019-2021 verschiedene Teilprojekte zur Förderung des wissenschaftlichen Schreibens durchgeführt. In einem Team aus wissenschaftlichen Angestellten und Hilfskräften verschiedener Fachbereiche wurde ein Lernmodul mit größtenteils interaktiven Übungen entwickelt. Die Einheiten umfassen von Aufbau der Arbeit und Formalia, über Argumentation und Literaturrecherche, bis Stil und Zeichensetzung alle wesentlichen Punkte, die es beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten zu beachten gilt.
Unter diesem Link ist das Lernmodul zu finden (Sie benötigen Ihr ZDV-Login) :
https://ovidius.uni-tuebingen.de/ilias3/goto.php?target=pg_75595_2927536&client_id=pr02

Literatur zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Linguistik

Eigenständigkeitserklärung

Eine Eigenständigskeitserklärung/Antiplagiatserklärung muss jeder Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit anhängen. Der folgende Text stammt vom Zentralen Prüfungsamt für die geisteswissenschaftlichen Fächer der Universität Tübingen und ist gültig für Bachelor- (B.Ed. und B.A.) und Masterstudiengänge.

Ich erkläre hiermit,

dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst habe,

dass ich keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel und Quellen benutzt habe,

dass ich alle wörtlich oder sinngemäß aus anderen Werken übernommenen Aussagen als solche gekennzeichnet habe,

dass die Arbeit weder vollständig noch in wesentlichen Teilen Gegenstand eines anderen Prüfungsverfahrens gewesen ist,

dass ich die Arbeit weder vollständig noch in wesentlichen Teilen bereits veröffentlicht habe,

dass das in Dateiform eingereichte Exemplar mit dem eingereichten gebundenen Exemplar übereinstimmt.

Handreichungen aus der Linguistischen Abteilung

Korpusrecherche

Wenn Sie eine Korpusstudie im Rahmen eines linguistischen Seminars planen, stehen Ihnen zur Vorbereitung und Durchführung folgende Handreichungen zur Verfügung:

Handreichung zur Korpusrecherche im Deutschen Referenzkorpus (DeReKo) über COSMAS IIweb

Handreichung zur Korpusrecherche in den DWDS-Korpora

Seminararbeit (Hausarbeit)

Zur Vorbereitung und Umsetzung Ihrer Seminararbeit oder Bachelorarbeit steht Ihnen folgende Handreichung zur Verfügung:

Handreichung zum Verfassen einer Seminararbeit für linguistische Ober-/Hauptseminare am Deutschen Seminar

Formatierung und Layout bei schriftlichen Abgaben

Inhaltsunabhängige Formatierung

Inhaltsunabhängige Formatierung

Schriftliche Leistungen sind in angemessener Form abzugeben. Haben Sie keine speziellen Vorgaben erhalten, können Sie sich bei kleineren schriftlichen Abgaben (also Hausaufgaben o.ä.; für Hausarbeiten/Abschlussarbeiten siehe Handreichung für Seminararbeiten) an folgenden Punkten orientieren:

  • Nennen Sie im Kopf der ersten Seite Titel/Dozent:in/Semester der Veranstaltung und Ihre(n) Namen/Matrikelnummer(n) sowie das Datum. Titelseiten bitte nur bei sehr langen Dokumenten verwenden bzw. je nach Vorgabe.
  • Nennen Sie Namen und Seitenzahl in der Kopfzeile jeder Seite. Wählen Sie hier eine kleinere Schriftgröße und nutzen Sie am besten die Kopfzeilenfunktion Ihres Textverarbeitungsprogramms. Nice to have: "Seite X von Y". Auch bei handschriftlichen Abgaben gehört auf jede Seite der/die Name(n) und die Seitenzahl.
  • Bitte angemessene Schriftgröße (üblicherweise 12pt), Zeilenabstand (üblicherweise 1,5-zeilig) und Seitenrand (üblicherweise oben und unten 2cm, links und rechts 2,5cm) einstellen. Auch handschriftlich unbedingt genügend Platz für Korrektur und Kommentare lassen!
  • Vermeiden Sie leere Seiten am Ende/mittendrin sowie einzelne Zeilen am Ende bzw. Beginn einer Seite. Setzen Sie sinnvolle Zeilenumbrüche und Absätze, ohne unnötig Platz zu verschwenden.
  • Wählen Sie einen aussagekräftigen Dateinamen für digitale Dokumente, ggf. nach der Vorgabe der Dozent:in. Reichen Sie Ihr Dokument als PDF ein, soweit nicht anders vorgegeben.

Formatierung im Textkörper

Eine unzureichende (sprachliche) Form kann dazu führen, dass Ihre Leistung nicht als "erbracht" gilt. Falls Sie keine Vorgaben erhalten, können Sie sich an folgenden Punkten orientieren:

  • Vermeiden Sie Spiegelstriche und Pfeile, wo sie nicht explizit hingehören. Beantworten Sie Fragen nur dann mit Stichpunkten, wenn explizit danach gefragt ist. Ansonsten ist immer mindestens ein vollständiger Satz zu schreiben. Hierfür kann es sinnvoll sein, sich die einzelnen Operatoren nochmal anzusehen (nennen, erläutern, …).
  • Achten Sie unbedingt auf korrekte Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik.
  • Hervorheben von einzelnen Wörtern/Phrasen digital in fett oder kursiv; handschriftlich unterstrichen.
  • Beziehen Sie sich in Ihren Antworten bei Bedarf auf sprachliche Beispiele und halten Sie linguistische Notationskonventionen ein.
  • Fügen Sie Bilder und Tabellen nie kommentarlos ein. Leiten Sie die Grafik mit einem kurzen Satz davor ein und geben Sie danach eine Auswertung bzw. Beschreibung oder Erklärung im Text.

Notationskonventionen

In der Linguistik haben sich bestimmte Notationskonventionen etabliert. Achten Sie bei Ihren Arbeiten darauf, sie einzuhalten bzw. achten Sie ggf. auf abweichende Notationen im Seminar.

 

  • Markieren von Objektsprache
    In linguistischen Arbeiten sind metasprachliche Ausdrücke (solche, die beschreiben) und objektsprachliche Ausdrücke (solche, die untersucht werden) zu trennen. Elemente der Objektsprache werden obligatorisch kursiv gesetzt (handschriftlich: in Anführungszeichen). Beispiel zur Unterscheidung:

    (a) Sätze bestehen aus Wörtern.
    (b) Sätze besteht aus fünf Buchstaben.

    In (a) wird eine Aussage über Sätze als solche getroffen, in (b) wird eine Aussage über den Ausdruck "Sätze" getroffen. "Sätze" ist in (a) somit metasprachlich verwendet, in (b) dagegen objektsprachlich.
  •  Mit einfachen Anführungszeichen oben werden lexikalisch-semantische Bedeutungsangaben markiert:

    (c) Bank hat mindestens zwei Bedeutungen: ‘Sitzgelegenheit’ und ‘Kreditinstitut’
  • Kennzeichung der Beschreibungsebene
    Unterschiedliche Einheiten werden unterschiedlich gekennzeichnet. Inbesondere werden Phoneme, Phone und Grapheme durch verschiedene Arten von Klammern notiert:
    Kennzeichnung von Phonemen als /m/, von Phonen als [m], von Graphemen als <m>
    Beispiel:

    (d)  Das englische Wort knee [ni:] ‚Knie‘ zeigt den Verlust eines initialen /k/, das jedoch in der Schreibung noch als <k> vorhanden ist.
  • Kennzeichnung von Satzakzent
    Großbuchstaben (GROSS) markieren üblicherweise den Satzakzent:

    (e) Sie will den Text UMschreiben.
    (f)  Sie will die Grafik umSCHREIben.
  • Sprachliche Beispiele sind idealerweise nummeriert, und nach Bedarf mit Urteilen versehen. Dabei erfüllt jedes angeführte Beispiel einen Zweck für die Argumentation und soll dahingehend erläutert werden; dazu wird die Nummer des Beispiels aufgegriffen.

Erstellen von PDF-Dateien

PDF ist ein Akronym für Portable Document Format (deutsch: (trans)portables Dokumentenformat) und wurde zu dem Zweck entwickelt, Kompatibilitätsprobleme und Darstellungsprobleme zwischen verschiedenen Softwareformaten zu vermeiden. Anders gesagt: Wenn Sie ein Dokument z.B. mit Microsoft Word erstellen und Ihrer Dozentin schicken, die es mit LibreOffice öffnet, gehen möglicherweise Formatierungen, Sonderzeichen oder ganze Abschnitte verloren. Insbesondere bei der Verwendung von IPA-Symbolen oder Zeichen für logische Operatoren kann es passieren, dass ganze Elemente verschwinden, die für die Hausaufgabe aber zentral sind. Die Nutzung des PDF-Formats dient der originalgetreuen Darstellung und damit der vollständigen Übermittlung der Hausaufgaben.

Konvertieren ins PDF-Format:

Jede Art von Dokument lässt sich über einen PDF-Konvertierer in eine PDF-Datei umwandeln. Das Textverarbeitungsprogramm LibreOffice bietet eine Funktion "Exportieren als PDF" an, die sehr gut funktioniert. Einfach die Datei unter dem gewünschten Dateinamen abspeichern und fertig. Auch Microsoft Word bietet eine solche Funktion an. Auf üblichen Betriebssystem ist zudem oft ein virtueller Drucker vorinstalliert, der über das Druckmenü Strg+P eine beliebige Datei als PDF "drucken", d.h. abspeichern kann. Eine weitere Möglichkeit, Text-, Bild- oder andere Dokumente nach PDF zu konvertieren, sind kostenlose (Online-)PDF-Maker.

Bitte achten Sie bei der Erstellung der PDF-Dateien auf eine kompakte Dateigröße. Kleine Dateien lassen sich schneller öffnen, schneller drucken, schneller hoch- oder runterladen und nehmen weniger Speicherplatz ein. Kleine Dateien schonen außerdem Umwelt und Ressourcen, denn jedes Megabyte kostet Energie.

Überprüfen Sie vor dem Hochladen/Verschicken, ob die Konvertierung funktioniert hat, d.h. ob alles vorhanden und korrekt dargestellt wird und ob alle Inhalte (Text, Bilder, etc.) gut lesbar sind.

Tools zum Setzen linguistischer Zeichen, Operatoren und Formeln

Phonetische Transkription

Für die phonetische Transkription nach IPA (International Phonetic Alphabet) gibt es mehrere Möglichkeiten:

Baumstrukturen

  • Onlinetools: Zum Erstellen syntaktischer Baumstrukturen gibt es eine Vielzahl von webbasierten Baumgeneratoren. Dabei wird aus einer Klammerstruktur, ähnlich der linguistischen Klammernotation für syntaktische Darstellung, ein Syntaxbaum erzeugt, der wiederum als Grafik abgespeichert und kopiert werden kann. Zum Beispiel: jsSyntaxTree
    (Achtung: Diese Tools sind i.d.R. ungeeignet für die Darstellung von Mehrfachassoziationen wie sie bspw. in Silbenstrukturbäumen benötigt werden!)
  • Latex-Paket forest: Mit forest lässt sich jegliche Art von Strukturbaum besonders flexibel erstellen: https://www.ctan.org/pkg/forest
  • Im Textverarbeitungsprogramm bietet sich die Zeichenfunktion an, in der Textfelder als Knoten und Verbinder als Assoziationslinien genutzt werden. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erstellen von Baumstrukturen

Linguistische Beispiele

Sprachbeispiele sind das Fundament der linguistischen Argumentation und folgen dabei bestimmten Notationskoventionen. So sind linguistische Beispiele nummeriert und ggf. mit Grammatikalitätsurteilen versehen. Jedes angeführte Beispiel erfüllt einen Zweck für die Argumentation und soll entsprechend erläutert werden. Die Nummerierung folgt dem Zweck, das jeweilige Beispiel anhand seiner Nummer aufzugreifen.

  • Format der Nummerierung i.d.R. folgendermaßen mit arabischen Zahlen im ersten Level, im zweiten Level dann Kleinbuchstaben:
    (1), (2a), (2b) ...
  • Urteile:
    • * = ungrammatisch
    • ? = fragwürdig / ?? = sehr fragwürdig
    • # = semantisch inakzeptabel
      • Beispiele:
        (a) *eine großes Tisch
        (b) ?Ich habe das downgeloadet.
        (d.) #Das Haus winkt dem Papierkorb zu.

 

Die Glossierung in glossierten Beispielen (Wort-für-Wort-Übersetzungen der Objektsprache in eine Metasprache) folgt den Leipzig Glossing Rules. Insbesondere für kontrastive Arbeiten mit Sprachen, die nicht das lateinische Alphabet benutzen, haben wir ein Hinweisblatt erstellt: Hinweise zur Interlinearglossierung für kontrastive Arbeiten

 

Die einheitliche Formatierung der Beispiele in Ihrem Textdokument können Sie automatisch vornehmen:

Schreibberatung und Mentoring

Studentisches Mentoring am Deutschen Seminar

Ein Angebot von Studierenden für Studierende: Fortgeschrittene Studierende Ihres Fachs stehen Ihnen bei allen Fragen rund um das wissenschaftliche Schreiben in Ihrem Fach beratend zur Seite. Das Ziel der Textmentoren von der Schreibwerkstatt für Studierende ist die Vermittlung von Textkompetenz. Sie bieten u.a. eine Beratungshotline und Workshops an und haben außerdem ein Handbuch zum wissenschaftlichen Arbeiten in der Germanistik verfasst.

Diversitätsorientiertes Schreibzentrum (fachübergreifend)

Das Schreibzentrum der Universität Tübingen ist ein seit Ende 2011 bestehendes fach- und fakultätsübergreifendes Service-Angebot für Studierende, Promovierende und Lehrende. Es setzt sich zum Ziel, die akademische Schreibkompetenz an der Universität Tübingen zu stärken, und bietet dafür regelmäßige Workshops, Sprechstunden und Schreibberatungen sowie Veranstaltungen wie Die Tübinger Schreibwoche und Die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten an.

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite des Diversitätsorienierten Schreibzentrums.

Schreibberatung für internationale Studierende (fachübergreifend)

Die Abteilung Deutsch als Fremdsprache und interkulturelle Programme an der Universität Tübingen unterstützt internationale Studierende mit einer individuellen Schreibberatung sowie der Vermittlung von Tandem-Partnern.

Weitere Informationen und Kontakte finden Sie auf der Seite des Informationsbüros für Deutschkurse.

Weitere Beratungen und Anlaufstellen

Studienfachberatung

Die Studienberater:innen des Deutschen Seminars unterstützen Sie mit einer grundsätzlichen Beratung zu Beginn des Studiums, mit der Klärung von Einzelproblemen, der Anerkennung von Studienleistungen und der Hilfe bei der Vorbereitung zum Studienabschluss.

Kontakte und Sprechzeiten der Studienberatung finden Sie hier auf der Seite des Deutschen Seminars.

Fachschaft Germanistik

Die Fachschaft vertritt die studentischen Interessen am Deutschen Seminar und dem Studierendenrat. Sie berät außerdem Studierende der Germanistik in allen möglichen Fragen und organisiert studentische Veranstaltungen sowie Beratung und Kennenlernwochenenden für Erstsemester.

Weitere Informationen und Kontakte zur Fachschaft finden Sie auf der Homepage https://fachschaftgermanistiktue.wordpress.com/

Ergänzungswünsche für diese Webseite können Sie gerne per Mail an uns richten.