Dissertationsprojekt:
Wider die Entspannung. Die Herausbildung einer globalen antikommunistischen Gemeinschaft in den „langen“ 1960er Jahren.
Betreuer: Prof. Dr. Johannes Großmann
Das Forschungsprojekt verbindet in einer transnationalen und globalen Perspektive die Geschichte des Kalten Krieges und der Globalisierung während der „langen“ 1960er Jahre (1955-1980). Das Thema der Dissertation sind die bisher kaum erforschten transnationalen Verflechtungen antikommunistischer Akteure und Organisationen aus Asien, Westeuropa, Nordamerika und Lateinamerika. Ausgehend von der Vorgeschichte und Etablierung der 1966 gegründeten World anti-Communist League (WACL), einem globalen Dachverband antikommunistischer Gruppierungen, soll die Entstehung einer antikommunistischen global community von Entspannungsgegnern in den „langen“ 1960er Jahren untersucht werden. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie Antikommunisten aus verschiedenen Teilen der Welt im Laufe der 1960er und 1970er Jahre zu einer eigenen Sprache kamen und sich der Antikommunismus durch den transkulturellen Austausch antikommunistischer Akteure in dem Zeitraum weiterentwickelte. Indem sie einen Schwerpunkt auf die transnationale Annäherung antikommunistischer Kulturen und Regime während der „langen“ 1960er Jahre legt und eine Erklärung zur Rückkehr antikommunistischer Rhetoriken und Praktiken in den USA und westeuropäischen Staaten seit den späten 1970er Jahren bietet, schließt die Geschichte der World anti-Communist League eine Forschungslücke.