Prof. Dr. Jan Benda and Dr. Jan Grewe
Willkommen auf der Website der AG Neuroethologie. Wir erforschen allgemeine Prinzipien neuronaler Informationsverarbeitung. Dazu messen wir zelluläre Eigenschaften von Neuronen durch Stimulation mit sensorischen Reizen und/oder injizierten Strömen in unseren in vivo und in vitro Elektrophysiologie-Experimenten. Mit Methoden der Computational Neuroscience analysieren wir die elektrophysiologischen Ableitungen. Mit Hilfe von Modellen, die wir simulieren und analysieren, verallgemeinern wir unsere experimentellen Ergebnisse. Wir quantifizieren das Verhalten der Tiere als auch deren natürliche sensorische Reize im Labor wie auch in natürlichen Habitaten, um besser das Design und das Arbeitsregime der neuronalen Systeme zu verstehen. Konsequenterweise sind wir auch in der Evolution und Ökologie unserer Modelltiere interessiert.
Wir arbeiten insbesondere am elektrosensorischen System Neotropischer schwach-elektrischer Fische. Dieses System ist auf zellulärer Ebene sehr gut zugänglich, es kann präzise stimuliert werden, und diese Fische zeigen eine Vielzahl interessanter Verhaltensweisen wie Beutedetektion, Navigation und Kommunikation.
Mit unserer experimentellen und vor allem theoretischen Expertise in zellulärer Neurophysiologie untersuchen wir in einer Kooperation mit Prof. Holger Lerche die Auswirkung von Natrium-Kanal Mutationen auf das Feuerverhalten von Neuronen und die Entstehung von Epilepsien.
Ein immer noch sehr großes Problem in den Neurowissenschaften ist der Austausch von Daten. Jeder benutzt sein eigenes Dateiformat, die Daten sind meistens nur unvollständig annotiert, und nicht alle Formate können plattformunabhängig gelesen werden. Für die Reproduzierbarkeit von Experimenten und Analysen und insbesondere bei Kollaborationen ist dies ein großes Hinderniss. In mehreren Projekten in Zusammenarbeit mit dem German Neuroninformatics Node arbeiten wir an verschiedenen Lösungen zur Datenannotation und Datenaustausch (siehe Software).