Im Laufe der vierwöchigen Kampagne wurde von Mitte August an ein NO-SW ausgerichteter 2x10m langer Schnitt angelegt, der sich an einer starken Anomalie in der geomagnetischen Kartierung orientierte. Nachdem sich die neolithischen Baustrukturen abzuzeichnen begannen wurde parallel dazu in einem halben Meter Abstand nordwestlich davon ein weiterer, 2x5m langer Schnitt angelegt. An den Arbeiten waren rumänische, deutsche und bulgarische Studierende beteiligt.
Der frühneolithische Fundhorizont besteht aus massiven Baustrukturen eines verbrannten Pfosten-Flechtwerk-Lehmbaus. Die in den Befunden und Schuttschichten des Hauses angetroffenen Materialien gehören in die erste Hälfte des 6. Jahrtausends v.Chr. Wegen der in diesen obersten Grabungsschichten noch stark durchmischten Fundlagen wurden bislang nur wenige Proben von Tierknochen für Radiokarbondatierungen entnommen. In die frühneolithische Fundschicht eingetieft waren drei kupferzeitliche Hochergräber, die sich über die keramischen Beigaben sicher der frühen Tiszapolgár-Kultur zuweisen lassen. Zwei der Bestattungen waren mit zahlreichen Knochenperlen ausgestattet, die durch spätere Störungen auch in den Bereichen um die Gräber herum verstreut lagen. Eine Detailkartierung der Knochenperlen lässt dennoch eine sichere Zuweisung der allermeisten Schmuckgegenstände zu einem der beiden Bestattungen zu. Ebenfalls in den frühneolithischen Fundhorizont eingetieft wurde das Schachtgrab eines mittelalterlichen Reiters. Dieses Körpergrab ist wegen der Überreste einer Waffenausstattung und der Teilbestattung eines Pferdes bemerkenswert. Im Zusammenhang mit dem Bestattungsritual wurde der Kopf des Tieres mit dem Zaumzeug und die Beine mit in das Grab gelegt. Als chronologisch jüngste Störung des frühneolithischen Fundhorizontes ist ein breiter Tiergang (wahrscheinlich von einem Dachs) anzusehen, der auch die genannten vier Gräber in Unordnung gebracht hat. Wegen der sehr komplexen Nutzungsgeschichte des Areals in nachneolithischer Zeit konnten die Freilegungsarbeiten der frühneolithischen Schichten nicht abgeschlossen werden. Der Befund wurde nach einer umfassenden Dokumentation mit Folien gesichert und zugeschüttet und soll im kommenden Jahr weiter ausgegraben werden.
Die Grabungsdokumentation erfolgte mit verschiedenen Phototechniken und ermöglicht eine umfassende dreidimensionale Rekonstruktion des gegrabenen Befundes.