Mittelalterliche Geschichte

Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2016/2017

Die Anmeldung zu den Seminaren erfolgt über das Campus-System (Regelungen für die Online-Anmeldung). Bei Fragen zur Online-Anmeldung wenden Sie sich bitte an: onlineanmeldung[at]histsem.uni-tuebingen.de

Weitere Informationen folgen. Änderungen möglich.

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

Vorlesungen

 

Prof. Dr. Steffen Patzold
Einführung ins Mittelalter
2 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 001 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 26.10.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Epoche des Mittelalters kommt in der Schule kaum noch vor. Wer an der Universität ein Studium aufnimmt, bringt deshalb in aller Regel nur sehr rudimentäre Vorkenntnisse über diese Epoche mit. Die Vorlesung richtet sich dezidiert an Studierende ohne Vorkenntnisse – und an alle, die auch am Ende ihres Studiums noch den Eindruck haben, sie könnten einen größeren Überblick über die Geschichte des Mittelalters vertragen. Die Vorlesung behandelt deshalb nicht intensiv einen mehr oder minder kleinen Abschnitt der Geschichte, sondern stellt Grundstrukturen und große Zusammenhänge dieser faszinierenden, aber auch fremden Epoche vor: Was ist eigentlich ein Graf? Wieso sind Klöster dazu verpflichtet, Kriegsdienste zu leisten? Wie regiert ein König sein Reich? Der Schwerpunkt wird dabei auf der Geschichte des 6. bis 12. Jahrhunderts liegen. Am Ende einer jeden Sitzung wird dabei substantiell Zeit für Nachfragen und Vertiefungen reserviert.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) im Grundmodul 1: 3 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) mit folgender Prüfungsleistung am Semesterende: , innerhalb der Aufbaumodule 30min. mündliche Prüfung: 3 ECTS-LP

Prof. Dr. Ellen Widder
Ansätze zu einer Globalgeschichte des Spätmittelalters
2 st., Do 12:00–14:00
Beginn: 03.11.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Globalisierung ist in der deutschen Geschichtswissenschaft als Forschungskonzept der Globalgeschichte angekommen. Allerdings blieben das Mittelalter und die Mittelalterforschung davon bislang weitgehend ausgeklammert, da diese Epoche in wesentlichen Teilen als ein „europäisches Phänomen“ angesehen wurde und wird. Dies hat wissenschaftsgeschichtliche Gründe, ist aber auch ein Problem der Wahrnehmung und nicht zuletzt der Quellensprache(n). In dieser Vorlesung sollen Wege „aus Europa hinaus“ gesucht, neue theoretische Ansätze vorgestellt und für das Mittelalter an konkreten Beispielen kritisch diskutiert werden.

Literatur: John Coatsworth u.a.: Global Connections. Politics, Exchange, and Social Life in World History, Bd. 1 (bis 1500), Cambridge 2015; Sebastian Conrad: Globalgeschichte: Eine Einführung, München 2013; Die Welt 1250 – 1500, hg. v. Thomas Ertl und Michael Limberger, Wien 2009 (Globalgeschichte. Die Welt 1000 – 2000 2); Thomas Ertl: Seide, Pfeffer und Kanonen. Globalisierung im Mittelalter, Darmstadt 2008 (Geschichte erzählt 10).

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP anrechenbar); mit folgenden, nach Studienniveau gestaffelten Prüfungsleistungen am Semesterende: 15min. mündliche Prüfung als Modulprüfung in einem Grundmodul oder als Einzelleistung im Wahlbereich: 3 ECTS-LP, innerhalb der Aufbaumodule des Lehramts- und B.A.-Studiums 30min. mündliche oder 4st. schriftliche Prüfung (6 ECTS-LP) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre) mit folgender Prüfungsleistung am Semesterende: , innerhalb der Aufbaumodule 30min. mündliche Prüfung: 3 ECTS-LP

Dr. des. Denis Drumm
Mentorat zur Vorlesung "Einführung ins Mittelalter"
2 st., Do 16:00–18:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 03.11.2016
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Bemerkungen:

Inhalt:

Literatur:

Leistungsnachweis:

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

Repetitorium

 

Dr. des. Annette Grabowsky
Das hohe und späte Mittelalter (1050–1500)
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Verfügungsgebäude Wilhelmstr. 19, Raum 001
Beginn: 20.10.2016
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Das Repetitorium möchte einen Überblick über grundlegende Ereignisse und Strukturen des hohen und späten Mittelalters vermitteln. Der Schwerpunkt wird dabei auf der „deutschen“ Geschichte liegen. Zur Vertiefung werden außerdem Schlüsselquellen gelesen (in der Regel in Übersetzung) und wichtige Forschungsprobleme angesprochen.

Literatur: Peter Hilsch, Das Mittelalter – die Epoche (UTB Basics Geschichte 2298, Konstanz 32012). Weitere Literatur wird in den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: 2 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre und aktive Teilnahme; im Wahlbereich nur in Kombination mit einer Übung mit 4 ECTS-LP kombiniert anrechenbar) mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich) 3 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder als Einzelleistung im Wahlbereich im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 1 ECTS-LP (regelmäßige vorbereitende Lektüre und aktive Teilnahme)

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

 

Proseminare (inklusive obligatorischem Tutorium)

Prof. Dr. Steffen Patzold
Karl der Große
3 st., Mo 10:00–13:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 24.10.2016
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Bemerkungen: Voraussetzung für die Teilnahme ist die Fähigkeit, lateinische Texte zu erschließen.

Inhalt: Karl der Große gehört zu den wenigen Herrschern des Mittelalters, die auch heute noch ihren Platz im allgemeinen Geschichtsbild haben. Seine Person ist politisch immer wieder mißbraucht worden: Er galt wahlweise als Gründervater Frankreichs, als Sachsenschlächter, als guter Europäer, als früher Vorkämpfer für grundlegende Schulreformen oder als Warlord. Die Mittelalterforschung hat ihm zuletzt zum 1200. Jubiläum seines Todestags (28. Januar 814) sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. In dem Proseminar wollen wir gemeinsam ein wissenschaftliches Bild Karls des Großen und seiner Zeit erarbeiten. Ziel des Seminars ist es dabei, am Beispiel Karls einzuführen in die wichtigsten Arbeitsweisen und Quellen der Mediävistik: Die Teilnehmer sollen am Ende dazu in der Lage sein, selbständig mediävistische Forschungsliteratur zu einer historischen Fragestellung zu sammeln und auszuwerten und verschiedene Typen mittelalterlicher Quellen methodisch abgesichert zu analysieren und zu interpretieren. Zum Workload: Es wird in dem Seminar keine sitzungsfüllenden Referate geben, sondern Diskussionen auf der Basis gemeinsamer Lektüre von Literatur und Quellen von Woche zu Woche. Auch kleinere schriftliche Hausaufgaben (z.B. Exzerpt, Rezension, Bibliographie, Sach- oder Personenkommentar) werden von Woche zu Woche anzufertigen sein. Das Seminar wird mit einer Hausarbeit (Quelleninterpretation) im Umfang von ca. 10 Seiten abgeschlossen.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. des. Annette Grabowsky
Dunkle Zeiten? Papst, Kaiser und Rom um 900
3 st., Di 18:00–21:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 18.10.2016
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre englischer Forschungsliteratur. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (07.02.2017, 18 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 31.03.2017.

Inhalt: Mit dunklen Farben zeichnet besonders die ältere Forschung ihr Bild von der Zeit um 900: Äußere wie innere Bedrohungen führten zu einem Wandel, der sich im ehemaligen Karolingerreich, aber auch in Rom bemerkbar machte. Insbesondere die Papstgeschichte dieser Zeit hat große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, die Zustände in Rom werden als Beginn eines dunklen Jahrhunderts oder gar als „Hurenregiment“ bezeichnet. Prominent ist vor allem die Geschichte des Papstes Formosus (891–896), dessen Leichnam kurze Zeit nach der Bestattung aus dem Grab geholt wurde, um über ihn eine „Leichensynode“ zu halten. Das Proseminar untersucht wichtige Aspekte der römischen und päpstlichen Geschichte dieser Zeit, es finden aber auch Entwicklungen im Reich Berücksichtigung (z. B. Normanneneinfälle, Klosterreform, Kaisertum): Anhand dieser Beispiele sollen Grundzüge des (Früh-)Mittelalters vermittelt werden. Zugleich wird eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Zu Arbeitstechniken und Methodik: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB 1719, Stuttgart 42014); Martina Hartmann, Mittelalterliche Geschichte studieren (UTB basics 2575, Konstanz 32011); zu Rom um 900: Harald Zimmermann, Das dunkle Jahrhundert. Ein historisches Porträt (Graz 1971); Chris Wickham, Medieval Rome. Stability and Crisis of a City, 900–1150 (Oxford Studies in Medieval European History, Oxford 2015); zu den Karolingern: Karl Ubl, Die Karolinger. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828: Beck Wissen, München 2014). Die beiden letztgena nnten Werke sind verpflichtend begleitend zum Seminar zu lesen und schriftlich zu besprechen. Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 31.03.2017) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (aktive und vorbereitete Teilnahme, schriftliche Buchbesprechung, Klausur, Hausarbeit bis zum 31.03.2017).

Dr. des. Denis Drumm
Das Kloster Hirsau im 11. und 12. Jahrhundert. Aufstieg und Verfall eines Reformklosters
3 st., Mi 12:00–13:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 26.10.2016
Fr 14:00–16:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 21.10.2016
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Bemerkungen: Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend. Lateinkenntnisse erforderlich. Die obligatorische Abschlussklausur findet in der letzten Sitzung (10.02.2017, 14 Uhr c. t.) statt. Abgabe der Hausarbeit bis zum 20.03.2017.

Inhalt: Das Kloster Hirsau findet sich in zahlreichen Überblicksdarstellungen des Mittelalters. Sein rasanter Aufstieg fiel in die bewegte Zeit des Investiturstreites, sein langsamer Verfall erfolgte kaum ein Jahrhundert später. Was in den knapp 100 Jahren dazwischen geschah, gilt bis heute vielen Forschern als Musterbeispiel für das Streben einiger Klöster nach der libertas ecclesiae. Doch haben jüngere Studien gezeigt, dass dieses klare Bild infrage zu stellen ist. Anhand des Klosters Hirsau sollen zentrale Entwicklungen des 11. und 12. Jahrhunderts besprochen werden, sowohl auf Ebene der Reichspolitik als auch innerhalb der Kirchengeschichte. Gleichzeitig gilt es zentrale Begrifflichkeiten rund um das Mönchtum und die Kirchenreform kennenzulernen und kritisch zu beurteilen. Anhand einiger Beispiele aus diesem Themenbereich wird eine Einführung in zentrale Probleme und Methoden der mittelalterlichen Geschichtsforschung geboten.

Literatur: Theodor Mayer, Fürsten und Staat. Studien zur Verfassungsgeschichte des deutschen Mittelalters, Weimar 1950. Karl Schmid, Kloster Hirsau und seine Stifter, Freiburg 1959. Hermann Jakobs, Die Hirsauer. Ihre Ausbreitung und Rechtsstellung im Zeitalter des Investiturstreites, Köln 1961. Klaus Schreiner, Sozial- und standesgeschichtliche Untersuchungen zu den Benediktinerkonventen im östlichen Schwarzwald, Stuttgart 1964. Hirsau St. Peter und Paul 1091–1991, Bd. 1: Zur Archäologie und Kunstgeschichte, bearb. von Klaus Schreiner, Stuttgart 1991. Hirsau St. Peter und Paul 1091–1991, Bd. 2: Geschichte, Lebens- und Verfassungsformen eines Reformklosters, bearb. von Klaus Schreiner, Stuttgart 1991.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Dr. Thomas Wozniak
Die späten Staufer und das Königreich Jerusalem
3 st., Di 13:00–14:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 18.10.2016
Di 14:00–16:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 18.10.2016
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Bemerkungen: Teilnahmevoraussetzung: Lateinkenntnisse Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend!

Inhalt: Das Adelsgeschlecht der Staufer, deren Name sich von der Burg Hohenstaufen herleitet, stellte im 13. Jahrhundert mehrere römisch-deutsche Könige und Kaiser, die zu den bedeutendsten mittelalterlichen Herrschern gehören, wie Friedrich I. (Barbarossa), Heinrich VI. und Friedrich II. Diese haben eine wichtige Rolle im Rahmen der Kreuzzüge gespielt und so bilden die Auseinandersetzungen im Königreich Jerusalem thematischen Hintergrund, um in die Probleme der mittelalterlichen Geschichte und die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens einzuführen. Dabei stehen vor allem methodische Fragen, das Referat und das Anfertigen einer wissenschaftlichen Hausarbeit im Vordergrund.

Literatur: Odilo Engels: Die Staufer. 9. ergänzte Aufl. (1. Aufl. 1972), Stuttgart 2010. Knut Görich: Die Staufer. Herrscher und Reich. 3. aktualisierte Aufl. (1. Aufl.), München 2011. Wolfgang Stürner: Das dreizehnte Jahrhundert (1198–1273) (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte 6), Stuttgart 2007. Goetz, Hans-Werner: Proseminar Geschichte: Mittelalter (= UTB 1719), 3., überarbeitete Aufl., Stuttgart 2006. Hartmann, Martina: Mittelalterliche Geschichte studieren (= UTB 2575), 3., überarbeitete Aufl., Konstanz 2011.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang 6 ECTS-LP (Klausur, Hausarbeit und i.d.R. Referat) im B.Ed. (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016) 7 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatz, Testat, Hausarbeit).

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

Übungen (Grundmodul 1)

 

Bruno Wiedermann, M. A.
Überall Geschlecht? Einführung in die historische Geschlechterforschung (gefördert im Rahmen des TEAching-Equality-Programs)
2 st., Mo 10:00–12:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
Beginn: 17.10.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Die historische Geschlechterforschung ist ein wichtiger Teilbereich innerhalb der modernen Geschichtswissenschaft. Theoretisch erhebt sie den Anspruch, dass die Analysekategorie „Geschlecht“ in nahezu jede historische Untersuchung gewinnbringend einbezogen werden kann. Praktisch wird die Geschlechtergeschichte aber nach wie vor häufig als ein eigenständiges Forschungsfeld verstanden, in dem bestimmte Gruppen von Frauen oder seltener auch Männern untersucht werden, während die „Allgemeine Geschichte“ in Forschung und Lehre häufig gut ohne Bezüge auf „Geschlecht“ auskommt. Die Übung möchte zunächst in ausgewählte theoretische Konzepte der historischen Geschlechterforschung einführen. Anschließend soll es aber hauptsächlich darum gehen, anhand von konkreten Beispielen zu diskutieren, ob und gegebenenfalls wie „Geschlecht“ auch in Zusammenhängen fruchtbar gemacht werden kann, die zunächst keinen offensichtlichen Bezug zur Geschlechterforschung erkennen lassen. Die Übung möchte Sie so dazu ermutigen, über Möglichkeiten und Grenzen einer Integration der Kategorie „Geschlecht“ in künftigen Studien- und Forschungsarbeiten, oder auch im Schulunterricht nachzudenken.

Literatur: Claudia Opitz-Belakhal: Geschlechtergeschichte (Frankfurt/Main 2010)

Leistungsnachweis: Textvorbereitung, Projektvorstellung o.ä.; Modulprüfung: 15 Min. mündlich, oder Lernportfolio

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Übungen (Grundmodul 3)

Christoph Haack, M. A.
Was waren die Kapitularien?
2 st., Di 10:00–12:00
Ort: Raum 2 (Alte Physik, Gmelinstr. 6)
Beginn: 22.11.2016
Blocktag: 10.12.2016
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse sind unbedingt erforderlich. – 1. Sitzung und Vorbesprechungstermin zum weiteren Verlauf der Übung: 22.11.2017. Die Übung findet ab diesem Termin wöchentlich 2stündig statt. Die Anfang des Semesters ausgefallenen Sitzungen werden als Blocktag am 10.12. (Sa.) nachgeholt.

Inhalt: Die Jahre zwischen 780 – 880 bilden für das frühe Mittelalter den Höhepunkt schriftbasierter herrschaftlicher Durchdringung. Markiert wird dieser Abschnitt durch die sogenannten „Kapitularien“, ein Instrument spezifisch karolingischer Herrschaftspraxis, dessen Einzeltexte eine merkwürdige Mischung aus Gesetzgebung, Verordnungen, administrativen Texten und auch bloßen Notizen darstellen. Überlieferung, Inhalt und Forschungsgeschichte der Kapitularien sind gleichermaßen Gegenstand der Veranstaltung. Sie sollen zum Teil im handschriftlichen Original gelesen werden. Da die Kapitularien zum großen Teil nicht in deutscher Übersetzung vorliegen, sind gute Lateinkenntnisse Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung.

Literatur: Steffen Patzold, Normen im Buch. Überlegungen zu Geltungsansprüchen so genannter 'Kapitularien'. Frühmittelalterliche Studien 41, 2007, S. 331–350. – Hubert Mordek, Fränkische Kapitularien und Kapitulariensammlungen, in: Ders., Studien zur fränkischen Herrschergesetzgebung (Frankfurt 2000) S. 1–53.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Andreas Öffner, M. A.
Hagiographie und Politik: die Remigius-Vita Hinkmars von Reims
2 st., Mi 10:00–12:00
Ort: Raum 002 (OSA-Keplerstr. 2)
Beginn: 26.10.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Lebensbeschreibung, die Erzbischof Hinkmar von Reims (845–882) über seinen heiligen Amtsvorgänger Remigius (gest. ca. 533) verfaßte, ist ein prominenter Text der karolingerzeitlichen Hagiographie. Seine Berühmtheit verdankt er der ausführlichen Schilderung der Konversion und Taufe des Frankenkönigs Chlodwig, wobei Hinkmar mit der legendären Sainte Ampoule ein Requisit einführte, das auf lange Sicht einen zentralen Platz im Zeremoniell fränkisch-französischer Königskrönungen einnehmen sollte. Für neuere Forschungsansätze ist die „Vita Remigii“ etwa deshalb von Interesse, weil sie Einblicke in die Produktion von und den Umgang mit Texten im 9. Jh. gewährt: insofern sie einerseits das Ergebnis einer „réécriture“, des Um- und Ausschreibens einer älteren Remigiusvita, darstellt, und andererseits mit einem ausgeklügelten Zeichensystem verschiedene Textabschnitte verschiedenen Gruppen von Lesern (bzw. Hörern) zuweist. Im Fokus der Übung soll ein anderer, ein gewissermaßen autobiographischer Aspekt stehen: In seinen (umfassenden) Ergänzungen zum alten Textbestand läßt Hinkmar nämlich nicht nur seinen Helden in einem noch strahlenderen Licht erscheinen, sondern kommt auch auf Episoden der eigenen, spannungsreichen Karriere als Kirchenoberhaupt, Kanonist, Theologe und königlicher Berater zu sprechen, wodurch sein hagiographisches opus magnum zugleich den Charakter einer persönlichen Bilanz gewinnt. Ausgewählte Verbindungen zwischen der „Vita Remigii“ und Konflikten der hinkmar’schen Biographie – die zugleich wesentliche politische Konflikte der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts waren – herauszuarbeiten, ist Ziel der Übung. Da die „Vita Remigii“ wie in der Regel die Quellen, die über die betreffenden Konflikte informieren, nicht in Übersetzung vo rliegen, s ind Lateinkenntnisse unbedingte Teilnahmevoraussetzung.

Literatur: Die „Vita Remigii“: Hinkmar von Reims, Vita Remigii episcopi Remensis, ed. Bruno KRUSCH, MGH SSrM 3, Hannover 1896, S. 239–349 (http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_SS_rer._Merov._3_S._239). – Zu Remigius und zur „Vita Remigii“: Marie-Céline Isaïa, Remi de Reims. Mémoire d’un saint, histoire d’une Église (Histoire religieuse de la France 35), Paris 2010. – Zu Hinkmar: Die Einleitung zu Hinkmar von Reims, De ordine palatii, edd. Thomas Gross/Rudolf Schieffer, MGH Fontes iuris 3, Hannover 21980, S. 9f. (http://www.mgh.de/dmgh/resolving/MGH_Fontes_iuris_3_S._9) und Rachel Stone, Introduction: Hincmar’s World, in: Hincmar of Rheims. Life and Work, hg. v. ders. /Charles West Manchester 2015, S. 1–43. – Ein Überblick über die politische Geschichte in der Karolingerzeit: Karl Ubl, Die Karolinger: Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2828), München 2014.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Textpräparation und Rechercheaufgaben) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Textpräparation und Rechercheaufgaben)

Petra Seckinger
Heiliges Leben – Mittelalterliche Heiligenviten (Lektüreübung Hagiographie)
2 st., Do 10:00–12:00
Ort: Raum 119 (Hegelbau)
Beginn: 20.10.2016
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Bemerkungen: Da es sich bei der Veranstaltung um eine Lektüreübung handelt, sind Lateinkenntnisse (ungefähr Latinumsniveau) erforderlich.

Inhalt: Hagiographische Schriften, d.h. Schriften, die das Leben, (Wunder-)Wirken und Sterben von Heiligen beschreiben (gr. hágios: heilig, gráphein: schreiben), waren im gesamten Mittelalter weit verbreitet und können deshalb als eine der wichtigsten mittelalterlichen Textgattungen gelten. Unter den hagiographischen Quellen nimmt die Heiligenvita, die im Zentrum der Übung stehen soll, noch einmal eine besondere Stellung ein: Allein in den Acta Sanctorum findet sich die beeindruckend große Anzahl von 4000 Viten, die sich insgesamt beinahe 2500 verschiedenen Heiligen widmen. Die Übung richtet sich an alle Studierenden, die sich näher mit hagiographischen Texten befassen möchten und zugleich Übersetzungspraxis im Umgang mit mittellateinischen Quellen sammeln wollen: So werden im Mittelpunkt der Veranstaltung ausgewählte Textausschnitte aus unterschiedlichen Heiligenviten stehen, die in gemeinsamer Quellenlektüre erarbeitet und hinsichtlich ihrer Gestaltung, Intention und der verwendeten Motive und Topoi untersucht werden sollen. In einem einführenden Teil soll außerdem mit Hilfe ausgewählter Literatur auf die Grundlagen mittelalterlicher Heiligenverehrung und den Entstehungskontext der in der Übung behandelten Viten eingegangen werden. Außerdem werden die wichtigsten Hilfsmittel und Nachschlagewerke zur Übersetzung mittellateinischer Quellen vorgestellt.

Literatur: Von der Nahmer, Dieter: Die lateinische Heiligenvita. Eine Einführung in die lateinische Hagiographie, Darmstadt 1994 (ND 2005). Bauer, Dieter R./Herbers, Klaus (Hgg.): Hagiographie im Kontext. Wirkungsweisen und Möglichkeiten historischer Auswertung (Beiträge zur Hagiographie 1), Stuttgart 2000. Weitere Literatur wird in den einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Dr. habil. Olga Keller
Zur mittelalterlichen Geschichte der Juden im östlichen Europa
2 st., Di 08:00–10:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn: 18.10.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Die Übung zielt darauf, die Geschichte der Juden im östlichen Europa während des Mittelalters kennenzulernen. In Prag gab es jedoch schon im Jahr 1098 einen vicus Judeorum und seit 1174 eine anerkannte jüdische Gemeinde. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden in Österreich und zwischen Elbe und Weichsel allenthalben jüdische Gemeinden. Diese geraten ins Blickfeld anlässlich sozialer Unruhen, woraus sich eine Reihe von Fragen ergeben: Wo und warum wurden sie mit Verboten und Strafen belegt? Wo wurden Ritualmordvorwürfe laut? Wie stand es um das Verhältnis von Judenverfolgungen und den Pestzügen des 14. Jahrhunderts? Diesen und anderen Fragen soll in der Übung nachgegangen werden.

Literatur: Jersch-Wenzel, Stefi: Juden und Armut in Mittel- und Osteuropa, Köln u.a. 2000; Slezkine, Yuri: Das jüdische Jahrhundert, Göttingen 2007; Toch, Michael: Die Juden im mittelalterlichen Reich, 3. Aufl. München 2013 (Enzyklopädie deutscher Geschichte 44); Wlaschek, Rudolf M.: Zur Geschichte der Juden in Nordostböhmen unter besonderer Berücksichtigung des südlichen Riesengebirgsvorlandes, Marburg/Lahn 1987.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Dr. des. Annette Grabowsky
Der Erste Kreuzzug in zeitgenössischen Quellen
2 st., Mi 14:00–16:00
Ort: Raum 306 (Hegelbau)
Beginn: 19.10.2016
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Bemerkungen: Solide Lateinkenntnisse erforderlich, da nicht alle Quellen übersetzt sind.

Inhalt: Deus vult – Gott will es! Mit diesem Ruf antworteten, so berichten uns einige Quellen, die Zuhörer auf eine flammende Rede Urbans II. im November 1095. Der Papst war durch Frankreich gereist und rief beim berühmten Konzil von Clermont zum bewaffneten Kampf auf, um „die Kirchen im Osten” zu befreien. Was folgte, ist heute als „erster” Kreuzzug bekannt und führte 1099 zur Eroberung Jerusalems. In dieser Übung soll zunächst gefragt werden, was eigentlich ein Kreuzzug ist. Im Verlauf des Semesters sollen dann verschiedene Aspekte dieses Kreuzzugs näher beleuchtet werden, z. B. Organisation und Logistik, die Ereignisse auf dem Weg nach Jerusalem oder die Einnahme der Stadt. Betrachtet werden sollen dabei auch die vielfältigen Motive der unterschiedlichen Teilnehmenden auf beiden Seiten sowie die unterschiedlichen Arten von Quellen, die über diesen Kreuzzug informieren. Im Zentrum der wöchentlichen Arbeit wird die gemeinsame Quellenlektüre und -übersetzung stehen.

Literatur: Zur Geschichte der Kreuzzüge: Jonathan Riley-Smith, The Crusades. A History (London u. a. 32014); Nikolas Jaspert, Die Kreuzzüge (Geschichte kompakt: Mittelalter, Darmstadt 62013); Peter Thorau, Die Kreuzzüge (Beck’sche Reihe 2338: Beck Wissen, München 42012); Steven Runciman, Geschichte der Kreuzzüge (München 82008); Hans Eberhard Mayer, Geschichte der Kreuzzüge (Urban-Taschenbücher 86, Stuttgart u. a. 102005). Weitere Literatur wird in der Übung bekannt gegeben.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Kurzreferat und vorbereitete Mitarbeit)

Dr. Thomas Wozniak
Grundlagen und Methoden der Datierungs- und Kalendersysteme
2 st., Mo 14:00–16:00
Ort: Raum 505 (Hegelbau)
Beginn: 17.10.2016
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Bemerkungen: Teilnahmevoraussetzung: Lateinkenntnisse und gute Englischkenntnisse Anwesenheit in der ersten Sitzung verpflichtend!

Inhalt: Die chronologische Einordnung von Ereignissen, Strukturen und Prozessen gehört seit jeher zu den grundlegenden (hilfswissenschaftlichen) Arbeiten des Historikers mit langer Fachtradition. Aber auch Nachbardisziplinen wie Archäologie oder Geologie haben Datierungsmethoden entwickelt, deren Ergebnissen sich die historische Wissenschaft stellen muss. Die Übung soll einen vertieften Einblick in die Chronologie als historische Hilfswissenschaft geben und Chancen und Grenzen der naturwissenschaftlichen Methoden und Ergebnisse für die Geschichtswissenschaft aufzeigen.

Literatur: Brincken, Anna-Dorothee von den: Historische Chronologie des Abendlandes. Kalenderreform und Jahrtausendrechnungen. Stuttgart-Berlin-Köln 2000. Grotefend, Hermann: Handbuch der historischen Chronologie des deutschen Mittelalters und der Neuzeit, Hannover 1872. Wagner, Günter A. (Hg.), Einführung in die Archäometrie. Berlin 2007. Hauptmann, Andreas; Pingel, Volker (Hg.), Archäometrie. Methoden und Anwendungsbeispiele. Stuttgart 2008.

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung)

Prof. Dr. Steffen Patzold
Einführung in die Paläographie und Kodikologie des Mittelalters
2 st., Mo 14:00–16:00
Ort: Raum 405 (Hegelbau)
Beginn: 24.10.2016
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Bemerkungen: Vorkenntnisse in Paläographie oder Kodikologie sind nicht erforderlich. Voraussetzung für die Teilnahme an der Übung sind aber hinreichend gute Lateinkenntnisse!

Inhalt: Zum Handwerkszeug eines Historikers gehört es, auch Originalquellen älterer Epochen erschließen zu können. Das setzt Spezialkenntnisse im Umgang mit alten Schriften und alten Büchern voraus. Die Übung bietet deshalb anhand von konkreten Beispielen aus dem Frühmittelalter eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften der Kodikologie (Buchkunde) und Paläographie (alte Schriften). Die Teilnehmer sollen am Ende dazu in der Lage sein, Texte des Frühmittelalter zu lesen und zu transkribieren und Bücher aus dieser Epoche als materielle Objekte zu beschreiben und zu analysieren. Damit verbunden ist zugleich ein erster Einblick in Editionstechniken.

Literatur:

Leistungsnachweis: im Lehramtsstudiengang (GymPO, Studienbeginn bis SoSe 2015) und im B.A.-Studiengang: im Lehramts- und B.A.-Studiengang (Kurzreferat o.ä.) oder als Einzelleistung im Wahlbereich 3 ECTS-LP mit zusätzlicher Modulprüfung (15min. mündlich, Essay oder Klausur) 4 ECTS-LP im Rahmen der Grundmodule oder im Wahlbereich als Einzelleistung oder als Kombinationsleistung zusammen mit 2 ECTS-LP aus einer Vorlesung oder einem Repetitorium im B.Ed.-Studiengang (Studienbeginn ab WiSe 2015/2016): im Grundmodul 1: 3 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) sonst: 4 ECTS-LP (Mündliche Präsentation oder Ersatzleistung) im Master-Studiengang: Masterstudierende können für eine Übung mit Sitzungsleitung 6 ECTS-LP erhalten (Kontaktaufnahme mit dem Dozenten der Veranstaltung wegen der Sitzungsleitung vor Beginn bzw. spätestens zu Beginn des Semesters)

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

 

Hauptseminare

 

Prof. Dr. Steffen Patzold
Kommunikation im Mittelalter
2 st., Di 10:00–12:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 25.10.2016
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Bemerkungen: Lateinkenntnisse erforderlich.

Inhalt: Wir erleben gegenwärtig eine mediale Revolution: Das Internet eröffnet mit Facebook, WhatsApp, Snapchat neue Formen der Kommunikation und verändert damit nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Praxis in Politik, Wirtschaft und vielen Feldern mehr. Vor diesem Hintergrund ist auch die mediävistische Forschung in neuer Weise darauf aufmerksam geworden, wie sehr die Kommunikationsmöglichkeiten der Zeitgenossen des Mittelalters die damaligen Gesellschaften mitstrukturierten und die Politik beeinflußten. Das Hauptseminar setzt sich zum Ziel, einen Überblick über die Rahmenbedingungen und Formen von Kommunikation im frühen und hohen Mittelalter zu erarbeiten, zugleich aber die neueren Forschungsansätze in diesem Feld zu diskutieren und die Konsequenzen für eine neue Politikgeschichte des Mittelalters zu erörtern. Zum Workload: Es wird in dem Seminar keine sitzungsfüllenden Referate geben, sondern Diskussionen auf der Basis gemeinsamer Lektüre von Literatur und Quellen von Woche zu Woche. Im Rahmen des Seminars wird zudem entweder eine Klausur oder eine Hausarbeit (im Umfang von 20–25 Seiten) geschrieben. Erwartet wird im übrigen die Bereitschaft, auch lateinische Quellen zu erschließen.

Literatur:

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Immo Eberl
Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1152–1190). Reichspolitik – Kirchenpolitik – Hauspolitik
2 st., Fr 16:00–20:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 21.10.2016
Fr 16:00–20:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 11.11.2016
Fr 16:00–20:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 25.11.2016
Sa 10:00–18:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 12.11.2016
Sa 10:00–18:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 19.11.2016
Sa 10:00–18:00
Ort: Raum 119A (Hegelbau)
Beginn: 26.11.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: Konrad III. überließ 1152 unmittelbar vor seinem Tod die Reichsinsignien seinem Neffen Herzog Friedrich von Schwaben. Dieser konnte sich durch die Zusammenarbeit mit seinem Vetter Heinrich dem Löwen die einstimmige Wahl zum König sichern. Es gelang ihm in der Folgezeit auch den Konflikt mit den Welfen auf lange Zeit zu entschärfen. Heinrich der Löwe erhielt dafür das Herzogtum Bayern, das aber um Österreich verkleinert wurde. Friedrich I. Barbarossa erreichte auch eine rasche Krönung zum Kaiser. Auf dem Hoftag in Roncaglia ordnete Friedrich I. die Herrschaft in Reichsitalien mit Unterstützung der Juristen aus Bologna neu. Die sich rasch anbahnenden Auseinandersetzungen mit Papst Alexander III. und den oberitalienischen Städten mit der Einsetzung eines Gegenpapstes setzten sich trotz der Katastrophe des deutschen Heeres vor Rom (1167) fort und fanden eine Lösung erst durch die Neuorientierung der Reichsherrschaft am Ende der 70er und zu Beginn der 80er Jahre mit dem Sturz Heinrichs des Löwen 1180 und dem Friedensschluss mit dem Lombardenbund 1183. Durch die Heirat von Friedrichs Sohn Heinrich mit der sizilischen Erbtochter Konstanze gewann die staufische Politik zwar neue Perspektiven, die aber gleichzeitig neue Auseinandersetzungen mit dem Papsttum erwarten ließen. Friedrich I. brach zum Ende seiner Regierung zu einem Kreuzzug auf, auf dem er 1190 starb. Das Seminar wird die Entwicklung der Reichspolitik unter Friedrich I. Barbarossa ebenso zeigen, wie die Entwicklung der Kirchenpolitik innerhalb des Reiches und im Gegensatz zum Papsttum. Ferner wird das Seminar auf die staufische Hauspolitik mit der Ausdehnung des staufischen Besitzes vor allem in Südwestdeutschland eingehen.

Literatur: Alfred Haverkamp, Zwölftes Jahrhundert 1125–1198, in: Gebhardt. Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 5, Stuttgart 102003, S. 111ff.; Ferdinand Opll, Friedrich Barbarossa, Darmstadt 42009; Knut Görich, Friedrich Barbarossa. Eine Biographie, München 2011; Christian Uebach, Die Ratgeber Friedrich Barbarossas (1152–1190), Marburg 2008.

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Prof. Dr. Ellen Widder
Reden ohne Worte? Kommunikation durch Zeichen und Symbole im Spätmittelalter
2 st., Di 16:00–18:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 25.10.2016
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Bemerkungen:

Inhalt: In unserer heutigen Welt sind wir von Zeichen umgeben, deren Bedeutung sich uns meist wie selbstverständlich erschließt. Dies ändert sich schlagartig beim Kontakt mit einer fremden Kultur. Für ein solches Erlebnis ist keine Reise in ein fernes Land erforderlich, es reicht schon das Eintauchen in eine vergangene Zeit wie das Mittelalter. Seit nunmehr einer Reihe von Jahren wird den Zeichen als Kommunikationsmittel in der Mittelalterforschung vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt. Was es damit auf sich hat, soll in diesem Hauptseminar untersucht werden. Basierend auf modernen Ansätzen der Zeichentheorie soll die Welt der nonverbalen Kommunikation des Spätmittelalters näher kennen gelernt werden. Zu nennen wären hier beispielsweise die vielschichtigen Bedeutungen von Wappen, Siegeln, Kleidern, Farben, Tieren, Pflanzen, Büchern, bestimmten Orten, aber auch Formen symbolischen bzw. ritualisierten Handelns. Gleichzeitig werden die Texte, mit denen sich diese Welt entschlüsseln lässt, wie die Bibel, mittelalterliche Enzyklopädien etc. behandelt werden.

Literatur: Umberto Eco: Einführung in die Semiotik, München 1994; Karl-Heinz Spieß (Hg.): Medien der Kommunikation im Mittelalter, Wiesbaden 2003 (Beiträge zur Kommunikationsgeschichte 15); . Wolfgang Achnitz (Hg.): Wappen als Zeichen, in: Das Mittelalter 11 (2006), S. 3–166; Barbara Stollberg-Rillinger (Hg.): Spektakel der Macht. Rituale im Alten Europa 800 – 1800, Darmstadt 2008; Ellen Widder: Sühnezeichen, Gedächtnisstiftung, Zukunftsplanung, Bewältigungshandeln? Das Barfüßerretabel und der Göttinger Herzogshof, in: Cornelia Aman und Babette Hartwieg (Hgg.): Das Göttinger Barfüßerretabel von 1424, Petersberg 2015 (Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Neue Folge 1), S. 54–82.

Leistungsnachweis: 9 ECTS-LP (Hausarbeit oder 4st. Klausur, i.d.R. Referat)

Vorlesungen | Repetitorium | Proseminare | Übungen GM 1 | Übungen GM 3 | Hauptseminare | Exkursionen | Kolloquien und Oberseminare

 

Kolloquien und Oberseminare

Prof. Dr. Steffen Patzold / Prof. Dr. Ellen Widder
Aktuelle Forschungen zur mittelalterlichen Geschichte: Kolloquium für fortgeschrittene Studierende, ExamenskandidatInnen und DoktorandInnen
2 st., Mo 18:30–20:00
Ort: Raum 201 (Hegelbau)
Beginn:
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Bemerkungen: Das Kolloquium ist auch für Master-Studierende geöffnet. Beginn nach Vereinbarung. Der erste Termin und die Themen werden zu Semesterbeginn per E-Mail verschickt.

Prof. Dr. Ellen Widder
Herrschaft im Wandel. Herrschaftskonzeptionen 1300–1500 in europäischer Perspektive
2 st., Di 18:00–20:00
Ort: Raum 228 (Hegelbau)
Beginn: 25.10.2016
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Bemerkungen: Das Hauptseminar/Oberseminar wendet sich an engagierte fortgeschrittene Studierende im Lehramt und Masterstudium mit einem Schwerpunkt in mittelalterlicher Geschichte.

Inhalt: Im Spätmittelalter treten Königsabsetzungen als europäisches Phänomen vermehrt auf. In der Forschung werden verschiedene Erklärungsansätze hierfür diskutiert wie eine höhere Belastung des Königtums mit Pflichten, eine verstärkte Kontrolle des Herrschers als Schützer und Mehrer des Reiches etc. Diese Tendenzen lassen sich nicht nur bei deutschen, sondern auch den englischen und anderen Regenten beobachten, die einen Trend zum „Königtum als Amt“ nahelegen. Gleichzeitig wird eine veränderte Position des Adels diskutiert und in Zusammenhang mit sozioökonomischen, politische und militärische Entwicklungen gebracht, die Druck ausübten und die Bedeutung des nichtfürstlichen Adels minderten. Diese Themenbereiche sollten im Rahmen des Oberseminars in europäischer Perspektive auf der Basis ausgewählter Quellen und neuerer Forschungen untersucht und diskutiert werden. Das Hauptseminar/Oberseminar wendet sich an engagierte fortgeschrittene Studierende im Lehramt und Masterstudium mit einem Schwerpunkt in mittelalterlicher Geschichte.

Literatur: Christina Andenna/Gerd Melville (Hgg.): Idoneität – Genealogie – Legitimation. Begründung und Akzeptanz von dynastischer Herrschaft im Mittelalter, Köln 2015 (Norm und Struktur 43); Ernst Schubert: Königsabsetzung im deutschen Mittelalter. Eine Studie zum Werden der Reichsverfassung, Göttingen 2005 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Phil.-Hist. Klasse, 3. Folge 267); Robert von Friedeburg (Hg.): Murder and monarchy. Regicide in European history, 1300–1800, Basinstoke u. a. 2004.

Leistungsnachweis: