Das HörBuch-Projekt stellt, basierend auf Tonbandaufnahmen des Arno-Ruoff-Archivs der Tübinger Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland, Aspekte des kulturellen Wandels des Ländlichen Raumes in Baden-Württemberg dar, wobei es seinen Schwerpunkt auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts legt. Anhand der thematischen Bereiche "Leben und Arbeiten", "Freizeit und Infrastruktur" und "Medizinische Versorgung" wird ein Einblick in eine Phase ermöglicht, die tiefgreifende kulturelle Veränderungen des Ländlichen Raumes mit sich brachte. Die erstmals inhaltlich ausgewerteten narrativen Interviews aus den 1950er und 1960er Jahren, die Aufschluss über Lebensverhältnisse, Alltagserfahrungen und subjektive Deutungsmuster der historischen AkteurInnen geben, lassen sich als Dokumente einer Modernisierung des Lebens und Arbeitens auf dem Land lesen. Sie sind damit ein wichtiger Bestandteil einer „Oral History“ Baden-Württembergs. Ziel des Projektes ist es, die Vielfalt des kulturellen Lebens im Ländlichen Raum anhand von Originaldokumenten mit erläuterndem Sachtext einer breiten Öffentlichkeit anschaulich zu vermitteln. Die Veröffentlichung erfolgt in Form eines Hörbuchs mit begleitender Print-Publikation. Durch seine populärwissenschaftliche, auf einen großen InteressentInnenkreis zielende Ausrichtung erfüllt das Projekt den immer aktuellen Anspruch der Empirischen Kulturwissenschaft, über die eigenen Fach- und Institutionsgrenzen hinaus zu wirken.