An/Als was arbeiten Sie?
Das Frauenforschungs-, -bildungs- und -informationszentrum (FFBIZ) sammelt als feministisches Archiv seit 1978 alles rund um das Thema Frauenbewegung und Feminismus seit 1968. In unserem Magazin haben wir Akten, Graue Literatur, Pressedokumentationen, Nachlässe, Plakate, Fotos, Audios, Videos, Filme, DVDs, Demotransparente, Buttons, Sticker, Zeitschriften und eine umfangreiche Bibliothek. Neben dem Tagesgeschäft, das darin besteht, diese Bestände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, arbeiten wir in verschiedenen Projekten daran, unsere Bestände zu erweitern (z.B. um Zeitzeuginnen-Interviews) und zu digitalisieren. Seit 2016 arbeite ich in Digitalisierungsprojekten mit. Zuletzt habe ich mich mit der Digitalisierung und der Rechteklärung rund um die feministische Radiosendung Dissonanzen (1987-1991) beschäftigt, damit dieses großartige Stück deutsche Radiogeschichte bald online von allen angehört werden kann. Darüber hinaus bin ich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen des FFBIZ zuständig. Ab 2019 werde ich die Koordination eines Digitalisierungsprojekts im Rahmen des Digitalen Deutschen Frauenarchivs übernehmen.
Was hat Ihr Beruf mit EKW zu tun?
Meine Leidenschaft für Archive, Museen und Sammlungen habe ich erst während meines Studiums entdeckt. Mit der Neuen Frauenbewegung als Forschungsthema und feministischen Perspektiven bin ich ebenfalls zuerst am LUI in Berührung gekommen. Im Rahmen des Masterprojekts zu Protest in den 70ern und 80ern setzte ich mich intensiv mit diesen Themen auseinander. Durch Recherchen im Tübinger Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württembergs erhielt ich einen Einblick in die Welt der „Archive von unten“ . Die Perspektive „von unten“, das Bewusstsein für Komplexität und Intersektionalität sowie die Erkenntnis, dass sich das scheinbar Unscheinbare und Alltägliche bei näherer Betrachtung als spannende Erkenntnisquelle entpuppt, habe ich im Laufe meines Studiums verinnerlicht. Diese Herangehensweise an ein Thema ist für meine tägliche Arbeit unerlässlich. Genauso wichtig sind die Praxiserfahrung und die Kenntnisse im Projektmanagement, die ich während des Master-Projekts sammeln konnte.