An/Als was arbeitet sie?
Alles über die USA: Von der Recherche zum amerikanischen Frauenwahlrecht über die Finanzverhandlungen mit einem US-Experten zum Waffenrecht bis zur Organisation von Jazzkonzerten und Foto-Ausstellungen, Sprachkursen und Jugendcamps sowie dem Bibliotheksbetrieb - als Direktorin des Deutsch-Amerikanischen Instituts Tübingen bin ich zum einen fürs Programm zuständig. Zum anderen kümmere ich mich um die Geschäftsführung, ebenfalls ein weites Feld von Sponsoring bis hin zur Personalführung, Mitgliederbetreuung und Organisation des laufenden Betriebs. Was ich am liebsten mache? Jedes Jahr führe ich eine Studienreise in die USA durch und lerne – zusammen mit der Teilnehmenden – das Land immer besser kennen.
Bevor ich mich 1999 erfolgreich auf diese Traumstelle beworben hatte, war ich 9 Jahre lang als Lehrende am LUI tätig, meist in den Themenfeldern Populäre Kultur, Medien und Geschlechterforschung. Und natürlich habe ich während des Studiums der EKW und Amerikanistik ein Jahr an einer amerikanischen Universität verbracht (in Iowa).
Was hat Ihr Beruf mit EKW zu tun?
Beim Studium der EKW habe ich vor allem gelernt, differenziert und in komplexen kulturellen Zusammenhängen zu denken. Dass mich die richtig gestellten Fragen oft weiterbringen als die scheinbar naheliegenden Antworten, war während meiner LUI-Zeit eine zentrale Erkenntnis, die auch jetzt bei meiner Arbeit sehr wichtig ist. Der gut geschulte Blick für die kulturellen Strukturen und Mechanismen hilft mir, auch herausfordernde Entwicklungen in der amerikanischen Politik und Gesellschaft zu thematisieren. Und natürlich ist dabei das Alltägliche oft viel spannender als das große Ganze - z.B. beschäftigt mich die Frage, wie Stereotypen und Vorurteile zwischen Deutschen und Amerikanern funktionieren, mindestens so sehr wie die Auswirkungen der amerikanischen Außenpolitik.