Heterogene Informationsumwelten und individuelle Statusübergänge (WissenschaftsCampus Tübingen Cluster 4)
Prof. Dr. Steffen Hillmert / Prof. Dr. Martin Groß / Dr. Christina Matschke / Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha / Dipl.-Vw. Volker Lang, M.A.
Dieser Forschungscluster beschäftigt sich mit der Erforschung der individuellen Konsequenzen von heterogenen Informationsumwelten, wie sie insbesondere im Zusammenhang mit dem Wechsel sozialer Positionen bei Statuspassagen auftreten. Heterogene Informationsumwelten entstehen bei Statusübergängen, weil die Informationsquellen für herkunftsbezogene Wissensbestände, Werte und Normen durch neue, dem Zielkontext entlehnte ergänzt und teilweise auch durch diese ersetzt werden. Einen Anwendungsfall bilden der Übergang ins Studium und die Erfahrungen während des Studiums. Informationsumwelten sind hier typischerweise aus familiären und schulischen Netzwerken zusammengesetzt, die mit fachspezifisch akademischen und außerfamiliären "peer groups" und deren Wissens- und Beurteilungsstandards konfrontiert werden. Diese Erfahrungen verändern potentiell das Informations- und Entscheidungsverhalten. Hinzu kommen zwei historische Entwicklungstrends, die diese Informationsumwelten beeinflussen: Erstens deren fortschreitende Digitalisierung, zweitens die zunehmende Vernetzung von formellen und informellen Bildungskontexten. Unser Cluster setzt Forschungen des Clusters 3 während der ersten Phase des WissenschaftsCampus Tübingen (2010 bis 2012) fort und erweitert diese. Er fokussiert sich auf die Analyse der individuellen Konsequenzen der beiden genannten Entwicklungen, deren Abhängigkeit von sozialen Kontexten sowie deren Rückwirkungen auf soziale Ungleichheiten. Die Untersuchungen der Projekte unseres Clusters bauen auf einer gemeinsamen Datenerhebung, die wir unter Studierenden durchführen, auf.