Südostasien ist eine Region mit einer großen Vielfalt an politischen Systemen und Institutionen - Autokratien, Demokratien und Diktaturen, die sich mit Monarchien und Republiken arrangieren. Ebenso variiert die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in den Mitgliedsländern der Vereinigung Südostasiatischer Staaten (ASEAN) erheblich. Zu den wirtschaftlich leistungsstärksten Ländern zählt Malaysia, das vom Regimetyp her als moderate Autokratie gilt. Im Gegensatz dazu sind die Philippinen, wenngleich sie weit mehr demokratische Merkmale als Malaysia aufweisen, wirtschaftlich weniger erfolgreich. Obwohl beide Länder dem Bertelsmann Transformation Index (BTI) als „moderate“ oder „gemäßigte" Transformationsstaaten eingestuft werden, deuten die Daten über die Umsetzung der politischen und ökonomischen Reformprozesse darauf hin, dass die autoritäre Führung in Malaysia für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes förderlicher war als die demokratische Führung in den Philippinen.
Diese Vorlesung untersucht den Zeitraum des intensiven wirtschaftlichen Fortschritts in Malaysia von den 1980er Jahren bis in die Mitte der 1990er Jahre und zeigt, wie entscheidend diese Phase für die wirtschaftliche Entwicklung bis heute gewesen ist. Es wird argumentiert, dass das Land in dieser Zeit vor allem wegen des Selbstverständnisses des Premierministers Mahathir Mohammad als "CEO" Malaysias Fortschritte erzielte. Malaysias Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte wird mit den Philippinen verglichen, um das Verhältnis zwischen politischer Führung und wirtschaftlicher Leistung zu verdeutlichen.