Grabungsstelle III
Eisenzeitliche Hausarchitektur kam in Grabungsstelle III zutage. Mit Abschluss der dritten Kampagne (2003) gelang es, mehrere eisenzeitliche Räume vollständig freizulegen und eine kontinuierliche siedlungsgeschichtliche Entwicklung nachzuweisen, die sich vorläufig in drei Hauptphasen unterteilen lässt:
- (A) Älteste Bauphase: Rechteckiges Haus (5 x 8 m) in Quader-und-Naturstein-Technik (englisch “pier-and-rubble technique”).
- (B) Mittlere Bauphase: Weiternutzung des rechteckigen Hauses und Neubau eines Hauses mit zwei separaten Räumen (schlechtere Bauqualität).
- (C) Jüngste Bauphase: Alleinige Weiternutzung des Zwei-Raum-Baus; Feuerstellen und Hundebestattung auf der eingeebneten Oberfläche des ehemaligen rechteckigen Hauses.
Die Ausgrabungen haben aus den verschiedenen Bauphasen der eisenzeitlichen Bebauung in Grabungsstelle III zahlreiche Funde zutage gefördert, vor allem Metallobjekte und Keramikscherben. Die Funktionen der Fundobjekte deuten darauf hin, dass sowohl das ältere rechteckige Haus als auch der Zwei-Raum-Bau jeweils Wohnhäuser waren. Aus dem typologischen Spektrum der Keramik geht nach dem derzeitigen Stand der Auswertung hervor, dass die eisenzeitliche Besiedlung von Grabungsstelle III in den Zeitraum vom Ende des 8. Jh.s v. Chr. bis zur Mitte des 4. Jh.s v. Chr. fällt.
Mit diesen Befunden haben die bisherigen Ausgrabungen in Tell el-Burak die ersten vollständigen Grundrisse phönizischer Wohnhäuser aus dem südlichen Libanon erbracht.