Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

Aktuelles aus der Tübinger Arbeitsstelle für Sprache


Verabschiedung von Prof. Dr. Hubert Klausmann und Wiedereröffnung der Arbeitsstelle

Im Rahmen eines Festakts in der Neuen Aula wurde kürzlich Prof. Dr. Hubert Klausmann, der langjährige Leiter der Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft verabschiedet. Im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann wurde zudem die Wiedereröffnung der Arbeitsstelle gefeiert. Anlässlich der Feierlichkeiten im Großen Senat sagte der Ministerpräsident: „Unsere Sprache ist so vielfältig wie das Leben, und genau so soll es bleiben. Prof. Dr. Hubert Klausmann hat sich unermüdlich dafür eingesetzt, das Bewusstsein für diese sprachliche Vielfalt zu schärfen. Seine jahrzehntelange Arbeit hat die Erforschung und Dokumentation der Dialekte im Südwesten entscheidend geprägt. Mit seinem Ausscheiden verliert die Dialektforschung einen herausragenden Wissenschaftler. Ich bin mir aber sicher: Die Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ und das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft werden seinen Weg fortsetzen.“

Die Zukunft der Arbeitsstelle konnte durch zwei feste Stelle gesichert werden – fortan werden Dr. Valeska Flor und Dr. des. Julia Braun die Geschicke der Einrichtung mit kulturwissenschaftlicher und linguistischer Expertise lenken.


„Baden-Württemberg erzählt“ beim Demokratiefest in Berlin

Die Wanderaustellung „Baden-Württemberg erzählt“ der Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ war Ende Mai zu Gast beim Demokratiefest anlässlich der Feierlichkeiten zu 75 Jahren Grundgesetz in Berlin. Während des dreitägigen Festes rund um Bundeskanzleramt und Deutschen Bundestag repräsentierte die Ausstellung im Pavillon des Landes Baden-Württemberg die dialektale Vielfalt und den kulturellen Wandel im Ländlichen Raum. Unzählige Besuchende hörten die historischen Tonbandaufnahmen des Arno-Ruoff-Archivs, informierten sich über sprachliche Vielfalt und teilten eigene Erzählungen aus ihrem (sprachlichen) Alltag. Unter den Besuchenden waren auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Staatsrätin Barbara Bosch von der Landesregierung Baden-Württemberg.


„Bis nach Sankt Petersburg. Ländliche Räume im Austausch“

Das neue Hörbuch der Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland“ ist erschienen. Es trägt den Titel „Bis nach Sankt Petersburg. Ländliche Räume im Austausch“. Die in den 1950er und 1960er Jahren interviewten Personen erzählen vom Einkaufen auf dem Land und in der Stadt, vom Hausierhandel und von der aufkommenden Industrie mitsamt ihren Veränderungen für das alltägliche Leben erzählen. Sie geben unmittelbar Einblick in die Lebenswelten dieser vergangenen Jahrzehnte. Das beiliegende Booklet fasst die einzelnen Interviews kurz zusammen und weist sie anhand bestimmter Merkmale den einzelnen Dialektlandschaften zu.

Projektleitung: Hubert Klausmann und Reinhard Johler. Hörbuchkonzeption und -text: Mirjam Nast. Lektorat: Hubert Klausmann. Sprecher: Peter Binder (SWR).Tontechnik: Matthias Neumann (SWR). Booklet: Hubert Klausmann. Gestaltung: hemmerich.de. Gesamtherstellung: HOFA Media, Karlsdorf-Neuthard. verlag regionalkultur. Preis: 19,90€.

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Wanderausstellung „Baden-Württemberg erzählt“

Im Rahmen des Jubiläums "50 Jahre EKW in Tübingen", das 2021 initiiert vom Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft mit einem großen Programm gefeiert wurde, entstand die Konzeption zu dieser Präsentation. In einem vom Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, von der Universität Tübingen und vom Förderverein Schwäbischer Dialekt finanzierten Projekt haben Prof. Dr. Hubert Klausmann und Dr. Mirjam Nast eine „Wanderausstellung“ gestaltet, die die sprachliche und kulturelle Vielfalt in Baden-Württemberg anhand zahlreicher Tonbeispiele illustriert. [mehr]

Die Wanderausstellung ist zu sehen in:

  • Remshalden (Museum): 14. Oktober 2024 - Januar 2025
     
  • Bisherige Stationen der Ausstellung: Wangen im Allgäu, Berlin, Kirchheim unter Teck, Beuren, Kloster Bronnbach, Stuttgart, Geislingen, Buchen, Mosbach, Rottenburg.

Pressemitteilung des Landes Baden-Württemberg vom 30.09.2021 "Das dialektgesprochene Zeitzeugnis macht Wandel und Entwicklung im Ländlichen Raum Baden-Württembergs erlebbar und vermittelt ein Stück Heimatgefühl."  [mehr]