Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

LUI/TVV-Newsletter 79 - Juni 2020

Nachdem das LUI im April den Sturmwind von Corona um seine Mauern heulen hörte, ist es nun, zwei Monate später, sehr ruhig geworden – die Virtualität kommt leise daher. Wie sich dieses LUI-Leben seit März geändert hat, das haben wir in den „Corona-Corners“ zusammengetragen: kleine Beiträge aus persönlicher Perspektive im Facebook-Format – initiiert und realisiert von Helen Ahner.
Diese Kommentare haben wir auch hier im Newsletter eingestreut.
Mitsamt den neusten Informationen aus dem Institut wünschen wir daher nun „viel Spaß bei der Lektüre“!

I. PERSONALIA

Jan Hinrichsen hat mitten in der Corona-Zeit den Standort auf mehrfache Weise gewechselt. Erst ging er im Februar 2020 als Gastwissenschaftler an die University of Virginia in Charlottesville, USA, musste aber wegen der aufkommenden Pandemie seinen Aufenthalt vorzeitig abbrechen. Dann hat er seine Zeit als Post-Doc am LUI beendet, um eine neue Stelle als Universitätsassistent postdoc am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck im April anzutreten – was aber auch wegen der Reisebeschränkungen bislang nur auf virtuellem Wege möglich war.
Inzwischen ist sowohl Jan Hinrichsens Dissertation zu den Lawinenkatastrophen von Galtür erschienen (s. unten bei Publikationen). Als auch ist er in Innsbruck voll eingebunden in der online-Lehre aus dem Home-Office. Das LUI verabschiedet sich mit großem Dank, gratuliert zur neuen Stelle und wünscht für die Zukunft alles Gute!

Im Januar 2021 kommt Prof. Dr. Yaniv Feller für ein halbes Jahr als Humboldt Fellow ans LUI. Hier wird er sein Buchmanuskript “Jewish Fantasies of Empire” fertigstellen. Es untersucht jüdisches Denken in Bezug auf den deutschen Kolonialismus am Beispiel des deutsch-jüdischen Intellektuellen Leo Baeck (1873-1956). Feller hat an der Hebrew University studiert und wurde an der University of Toronto 2016 promoviert. Von 2015 - 17 arbeitete er am Jüdischen Museum Berlin als Kurator für die neu zu planende ständige Ausstellung. Seit 2017 ist er Assistant Professor an der Wesleyan University, wo er im Department of Religion unter anderem Lehrveranstaltungen zu materieller Kultur anbietet.

Jedes Mal, wenn mein Blick auf meine Arbeitstasche fällt, werde ich durch diese drei neuen Gegenstände, die darin gerade schwer Platz finden, an die Pandemie-Situation erinnert: die schwarze Gesichtsmaske und die weißen Handschuhe, die ich jetzt auf dem Weg zur Arbeit im ÖPNV trage, und die tragbare Webcam, die ich für Videokonferenzen und das Aufzeichnen meiner Vorlesung benötige. Drei neue Dinge – in dieser Situation unentbehrlich geworden. Fragt sich, ab wann die Taschenherstellung damit beginnt, das Extra-Fach für die Maske einzuplanen. (Monique Scheer)

II. FORSCHUNG

Bedrohte Ordnungen in einer bedrohten Welt Die gegenwärtige Krise ist mit ihren gerade erlebbaren gesellschaftlichen Folgen nicht einfach zu verstehen. Der Tübinger Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ – an diesem ist die EKW mit mehreren Projekten beteiligt – versucht dafür in transhistorischer und transdisziplinärer Weise Erklärungen zu geben. In diesem Rahmen ist auch eine von Reinhard Johler mitkonzipierte virtuelle Ausstellung entstanden, die in zwölf unterschiedlichen Untersuchungen (Naturkatastrophen, Rassenunruhen, Börsencrashs) darzustellen sucht, wie Gesellschaften unter Stress zu reagieren im Stande sind. Diese virtuelle Ausstellung ist 2019 für den Grimme-Online-Award nominiert worden. Sie wird in der dritten Phase noch einmal aktualisiert und in „threat-boxen“ weltweit vorgestellt. Das Hineinschauen lohnt sich!

Corona hat unser aller Alltag ganz grundlegend verändert – und gleichzeitig sichtbar gemacht, wie instabil dieser ist. Und Corona hat zu ganz neuen alltäglichen Objekten geführt: So entsteht nun in unserer Familie im Laufe der Woche jeweils eine handschriftliche Einkaufsliste in der stattlichen Größe eines A4-Papiers. Diese ist nach Nahrungsmitteln (und damit zugleich auch nach Abteilungen im Supermarkt) gegliedert und zudem mit verschiedenen Schriftfarben strukturiert: blau für uns, grün für meine Eltern und rot für die Mutter meiner Partnerin. Der nun neu wöchentlich stattfindende Einkauf, der damit zum ziemlich teuren Großeinkauf wird, soll dabei helfen, die Infektionen tief zu halten und «Risikogruppen» (ein kulturwissenschaftlich übrigens sehr voraussetzungsreiches Konzept) zu schützen. Die Einkaufsliste zeigt, dass «in Zeiten wie diesen» für selbstverständlich gehaltene Dinge wie Grundnahrungsmittel plötzlich zentral werden. Und sie erinnert zugleich an uns allen bekannte (und meist zum Scheitern verurteilte) Versuche, mittels Listen Ordnung da wiederherzustellen, wo diese durcheinandergeraten ist. (Konrad Kuhn)

Hochschultagung 2020 wird verschoben Die für den September geplante dgv-Hochschultagung in Tübingen wird nun im März 2021 stattfinden. Unter der Überschrift «EKWKAEEVKDGVMMXX – Welche Gegenwart welche Zukunft?» lädt das LUI vom 25.-27. März 2021 zu einer gemeinsamen Tagung ein. Auch die BA/MA-Tagung, die für den Mai geplant war, wird hier als eigenes Format während der Tagung eingebunden sein. Nähere Informationen dazu finden Sie beizeiten auf unserer Homepage.

III. INSTITUTSNEWS

Menschen aus Fleisch und Blut sind rar momentan im Institut. Gespräche sind reduziert auf digital übermittelte Worte und Gesten – steril nannte es eine Studentin in einem taz-Artikel zum Studieren an der Uni Tübingen in der letzten Woche. Manchmal ist hinter geschlossenen Bürotüren leises Murmeln aus den digitalen Sprechstunden zu hören. Andere Bürotüren sind seit Längerem ganz geschlossen. Die Kolleg*innen arbeiten von zu Hause aus und betreuen gleichzeitig ihre Kinder.

„Tipp: Wenn man die Kinder einfach in ihren normalen Klamotten schlafen lässt, sieht die ganze Familie früh morgens schon aus, als hätte man alles im Griff!“ Dieser als Ratschlag verpackte Witz wurde im April über meine Whats-App-Mütter-Gruppe geteilt. Was humorig wirken soll, offenbart den immensen Druck, unter dem Familien in Corona-Zeiten stehen. Häufig sind es die Mütter, die durch Erwerbsarbeit und Kindererziehung mehrfach belastet werden. Sie sind es auch, an die Botschaften wie die obige gerichtet sind und die sich offenbar dem sozialen Druck ausgesetzt sehen, eine gute Performance in der Krise abzuliefern. Denn in jedem Witz steckt ein Fünkchen Wahrheit. Tatsächlich ist der Schlafanzug auch bei meinem Sohn das gerade am meisten getragene Kleidungsstück. Und das ist auch gut so! Schließlich ist es ein besonders schöner Schlafanzug. (Karin Bürkert)

Immerhin ist in der Bibliothek der Zugang zu den Büchern wieder möglich. Umsichtig hat Kerstin Rehm alles Notwendige dafür vorbereitet und geordnet.

Ich weiß gar nicht, wann ich vor "Corona" das letzte Mal einen Meterstab in der Hand hatte, aber in den letzten Wochen ist er zu einem meiner Arbeitsmittel geworden. Neben Hygieneschutzwand aufstellen, Feuchtigkeitstücher und Masken bestellen, Abstandsmarkierungen anbringen, war auch Tische Rücken angesagt. Und bei 1,5 - 2 Metern kann man sich schon mal vertun. Durch meinen Meterstab können sich jetzt alle Benutzer*innen mit dem erforderlichen Abstand in unserer LUI-Bibliothek sicher fühlen. Der Meterstab bleibt allerdings im LUI, auf der Straße brauche ich den nicht, da hat sich bei mir inzwischen ein innerlicher Abstandsmesser entwickelt. (Kerstin Rehm)

Der Lehrbetrieb findet aktuell nur online statt und dies wird auch bis zum Ende des Semesters so bleiben. Das technische Equipment dafür entspricht mehr und mehr auch den Erfordernissen, viele Abläufe sind eingewöhnt.

Es war sicher kein Zufall, dass meine „Online-Lehre in Zeiten von Corona“ mit dem Open Source Programm Jitsi begonnen hat: Jitsi meet ist einfach einzurichten und die Kursteilnehmer*innen sind mit einem in Ilias verschickten Link schnell einzuladen (ob sie denn auch online dabei sein können, ist eine andere Sache). Mir ist beim ersten Mal (und seither regelmäßig wieder) die Hand samt den ausgestreckten fünf Fingern links unten auf dem Bildschirm aufgefallen. Mit ihr kann man/frau sich („Hand erheben“) virtuell zu Wort melden (…). Ich habe die von Jitsi angebotene Hand so gut wie nie bewusst genutzt. Das hat der Kommunikation im Seminar wohl immer wieder geschadet. Aber währenddessen und danach über die Hand nachzudenken (Handschlag, Hände schütteln, Hand auflegen, Hände abklatschen, im Moment v.a.: Händewaschen) bzw. nachzulesen (besonders zu empfehlen: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, 1930/31, 3. Bd., Sp. 1379-1401) hat sich schon wegen eines Grundes doch sehr für mich gelohnt: Eines Tages wird wieder eine erhobene Hand im LUI-Seminarraum mich daran erinnern, dass jemand etwas zum Seminar beizutragen hat (und alles hoffentlich für alle gut ausgegangen ist). (Reinhard Johler)

So geht auch das aktuelle Institutskolloquium als Podcast nun schon in die vierte Folge. Viel Hintergrundarbeit ist notwendig, bis solch eine Aufnahme tatsächlich gerne angehört werden kann. Insbesondere an Helen Ahner in ihrem improvisierten „Technikstudio“ gebührt hier großer Dank!

Diese Ecke in meinem Büro verwandelt sich gerade regelmäßig in ein Aufnahmestudio – mit Mikrofon, Kamera und „professioneller“ Beleuchtung. Wöchentlich nehme ich hier Screen- oder Podcasts auf und versende sie über verschiedenen Online-Plattformen. Ein wenig komme ich mir dabei vor, wie eine YouTuberin – anstatt neuer Mode- und Einrichtungstrends, frisch erschienener Alben oder Computerspiele bespreche ich EKW-Themen – die sind mindestens genauso spannend aber nicht ganz so publikumswirksam. Von YouTuber*innen gelernt habe ich jedenfalls, dass es wichtig ist, nicht von oben herab in die Laptopkamera zu dozieren – gut, dass mein Büro eine Fülle an einschlägiger Literatur bereithält, mittels der sich Augenhöhe herstellen lässt. Dabei kommt es in diesem Fall ausschließlich auf die Dicke der Werke an. (Helen Ahner)

Manches erweist sich als durchaus praktikabel auch ‚für später‘. Anderes, wie zum Beispiel der erzwungene Abstand, soll so schnell wie möglich wieder verschwinden.

Ein gelbes Plastikband mit schwarzer Aufschrift klebt auf dem Boden im Zwischengeschoss des LUI. Die schwarze Aufschrift ist nach außen gerichtet lesbar. In Großbuchstaben steht dort fortlaufend: „PROTEST!“ Das gelbe Protest-Klebeband umgrenzt ein Areal rund um den Kopierer. Wird hier gegen das Kopieren protestiert im Sinne von mehr Umweltbewusstsein und handschriftlichem Memorieren? Doch das bezeichnete Areal ist größer als der Umfang des Kopierers. Das Nachmessen offenbart eine Maßzahl voll aktueller Bedeutungskraft: 1,50 m. „PROTEST“ also im Zusammenhang mit der Virus-Pandemie des Jahres 2020 – wofür und wogegen? Polyvalente Deutungshorizonte bieten sich an, wenn im Mai 2020 im LUI ein beschriftetes Klebeband, ein Kopierer und eine betrachtende Person zusammentreffen. (Gesa Ingendahl)

Gänzlich gestrichen ist, des nötigen Abstands wegen, die diesjährige Absolvent*innenfeier. Das LUI tüftelt allerdings an einem digitalen Ersatz, mit dem die Absolvent*innen auch in diesem Jahr einen würdigen LUI-Abschied bekommen.

IV. PUBLIKATIONEN / HERAUSGEBERSCHAFTEN AUS DEM LUI

Hinrichsen, Jan: Unsicheres Ordnen. Lawinenabwehr, Galtür 1884-2014. Mohr/Siebeck: Tübingen 2020 (Reihe Bedrohte Ordnungen, Bd. 14), 59 Euro
Verlagsinfo und Bestellmöglichkeit

Was haben Ordner mit Lawinenkatastrophen, Katastrophen mit Ordnungen zu tun? In dieser historisch-ethnografischen Studie beschreibt Jan Hinrichsen, wie sich Wissen und Katastrophe, Archiv und Krise, Ordnung und Bedrohung zueinander verhalten. Die Ordner, deren Rücken dieses Buch zieren, ordnen Unsicheres und öffnen den Blick auf das Ordnen als verwundbare Praktik und Praktik der Verwundbarkeit. Jan Hinrichsen breitet mit wissensanthropologischem Blick aus, wie sich die Lawine von Galtür 1999 in das Archiv einschreibt und wie dieses Archiv die Katastrophe schreibt. Er analysiert Sicherheitstechnologien zur Abwehr von Naturgefahren in der Tiroler Gemeinde und versteht sie als Assemblagen von Diskursen, Praktiken und Dingen. In dieser Genealogie der Unsicherheit wird ersichtlich, wie die Lawinenkatastrophe aus jenen Wissensordnungen hervorgeht, die sie zeitgleich schlagartig in Frage stellt.

Reinhard Johler, Josef Wolf (Hg.): Beschreiben und Vermessen. Raumwissen in der östlichen Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. Frank & Timme: Berlin 2020 (Reihe Geschichtswissenschaft; 16), 98 Euro
Verlagsinfo und Bestellmöglichkeit

Raumwissen ist Macht – vor allem in einer zur Großmacht aufstrebenden Monarchie. Mit der Landesbeschreibung als neuzeitlichem Wissensformat wächst das Wissen um die – östliche – Peripherie des Habsburgerreiches im 18. und 19. Jahrhundert immens. Die Ergebnisse der umfangreichen Kartierung und Vermessung der Peripherie wird effektiver, was nicht zuletzt das Militär zu schätzen weiß. Geographie, Ethnologie und Militärwissenschaften machen große Fortschritte.
Mit Beiträgen u.a. von Lioba Keller-Drescher (Landesbeschreibung als Wissensformat. Ansätze zu einer vergleichenden Analyse) und Reinhard Johler (Die Karten der Ethnographen. Volkskunden, ethnographische Karten, volkskundliche Atlanten, 1850-1980)

V. NACHRICHTEN DER TVV

Die Mitgliederversammlung der Tübinger Vereinigung für Volkskunde (TVV), die üblicherweise am Ende des Sommersemesters zusammen mit der Verabschiedung der Absolvent*innen des LUI abgehalten wird, muss coronabedingt verschoben werden. Dies ist nach der Satzung möglich, der entsprechende Passus lautet: „Eine ordentliche Mitgliederversammlung findet einmal jährlich statt.“ Die TVV hofft, die Versammlung im Herbst oder spätestens zum Ende des Jahres möglichst mit physischer Präsenz nachholen zu können.

Ingrid Kroner, Gründungsmitglied der TVV, ist 87-jährig am 17. April in Stuttgart gestorben. Frau Kroner wurde am LUI mit der Arbeit „Genitale Lust im Kulturkonflikt. Eine Untersuchung am Beispiel der St. Pauli Nachrichten“ promoviert. Ihre Untersuchung erschien 1974 als Band 36 in der TVV- Reihe „Untersuchungen. Sie steht beispielhaft für die Neuausrichtung der EKW in Richtung Alltagskultur und Massenmedien. Später arbeitete Ingrid Kroner als Architektur- und Umweltsoziologin, sie war Honorarprofessorin an der Universität Stuttgart und beschäftigte sich schon früh mit Ganztagsschulen als Lebenswelt sowie Plätzen und Parks als sozialen Handlungsräumen.

Vorstandsvorsitzender Wolfgang Alber hat für das "Musée Imaginaire" des SWR2 in der Corona-Zeit einen Beitrag über René Magrittes Bild "Les Amants II" eingesprochen. Er bezieht sich dabei auch auf den grundlegenden, von Isaac Chiva und Utz Jeggle herausgegebenen Band über "Deutsche Volkskunde - Französische Ethnologie", dessen Cover das Gemälde schmückt. Nachzuhören ist der Beitrag hier!

VI. PUBLIKATIONEN DER TVV

Jan Hinrichsen, Jan Lange and Raphael Reichel (Eds.) Diversities. Theories & Practices. Festschrift for Reinhard Johler. Tübingen 2020 (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen, Band 123)
35,00 Euro; TVV-Mitglieder: 22,75 Euro
Verlagsinfo und Bestellmöglichkeit

The concept of diversity eludes a clear and universally viable definition. It is both a theoretical construct - vividly debated in social sciences and humanities - and a universal catchphrase used by various actors to bundle, control and mediate certain dynamics shaped by categories such as origin, religion, gender or class. The contributions in this Festschrift for Reinhard Johler trace this ambiguity in different disciplinary perspectives, spaces and time periods and address different aspects of diversity both as a field of study and a heuristic concept. They investigate how "diversity" can be employed for (historical) ethnographical research on social life.

Rudolf Bühler, Hubert Klausmann, Mirjam Nast (Hg.): Schule – Medien – Öffentlichkeit. Sprachalltag und dialektale Praktiken aus linguistischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive (Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts, Band 124)
25,00 Euro; TVV-Mitglieder: 16,25 Euro
Verlagsinfo und Bestellmöglichkeit

Unsere Sprache ist geprägt von Normen und Regeln, wie wir sie aus der Schule oder aus Wörterbüchern kennen. Auch die Sprache der Medien kann normierend wirken. Doch welche Regeln gelten in der Alltagssprache und insbesondere für den Dialektgebrauch?
Mit seinem Fokus auf Schule, Medien und Öffentlichkeit nimmt der Band drei Felder in den Blick, die Sprache durch einen formalisierten Kontext sowie durch situative Verwendung prägen. Die Beiträge aus Sprach- und Kulturwissenschaft beleuchten Wechselwirkungen zwischen Normvorgaben und Alltagssprache. Ein Schwerpunktthema ist der Stellenwert des Dialektgebrauchs in der Öffentlichkeit und vor allem in der Schule. Daneben werden Alltagserzählungen betrachtet – in der doppelten Bedeutung des Begriffs: des Erzählens im Alltag und des Erzählens über alltägliche Phänomene.
Der Band ist aus einem Symposium der „Tübinger Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland/Arno.-Ruoff-Archiv“ hervorgegangen. Er bringt unterschiedliche Forschungsrichtungen in einen fruchtbaren Dialog zur Vielseitigkeit von Sprache im Alltag.  

VII. SONSTIGES

Website kulturstudieren.org Der vor zwei Jahren gegründete „Ständige Ausschuss für Studium und Lehre“ in der dgv hatte sich zur Aufgabe gemacht, standortübergreifend Werbung für das Vielnamenfach zu machen und potenziell Studieninteressierten erste Informationen zu bieten. Unter der Web-Adresse kulturstudieren.org findet sich nun ein Einblick in verschiedene Perspektiven des Fachs, Stimmen von Studierenden und Alumni und ein Überblick über die verschiedenen Standorte im deutschsprachigen Raum. Gerahmt wird das Ganze von einem Blog und einer Social Media Präsenz auf Facebook und Instagram, #kulturstudieren.
Alle Newsletter-Bezieherinnen und -Bezieher sind herzlich aufgefordert, diese Seite weiterzuverbreiten – an Verwandte, Bekannte, Einrichtungen, mögliche Studieninteressierte in nah und fern. Es kann gern verlinkt und geteilt werden!