Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

LUI/TVV-Newsletter 68 – Oktober 2016

Das Wintersemester 2016 hat begonnen und die ‚Schwaben sind los‘. Wie das LUI dabei mitwirkt, erfahren Sie im aktuellen Newsletter.

I. INSTITUTSNEWS

Nachdem das LUI im September zu Ehren Hermann Bausingers ein schönes Geburtstagsfest gefeiert hat, sind nun zwar die Sektgläser fortgeräumt. Die Ausstellung „Verschlungene Pfade: HB, die EKW und das LUI“ steht jedoch noch für einen Besuch bereit. Realisiert von Studierenden eines Projektseminars ist sie im ganzen Haus verteilt und beleuchtet anhand von Erinnerungsgegenständen und Anekdoten ehemaliger Schüler*innen, Kolleg*innen und Weggefährt*innen den Instituts- und Wissenschaftsalltag von „hb“ während seiner Zeit als Professor und Direktor des LUI. Geöffnet zu den Öffnungszeiten des LUI – „kommet no alle rei!“

Seit dem 22.10.2016 ist auch die diesjährige Landesausstellung „Die Schwaben – Zwischen Mythos und Marke“ im baden-württembergischen Landesmuseum in Stuttgart eröffnet. Da das LUI nicht ganz unschuldig daran ist, planen wir, in nächster Zeit eine interne Führung durch die Ausstellung zu organisieren. Dazu laden wir Sie dann gern gesondert ein.
Schon jetzt können Sie virtuell Teile der Ausstellung besuchen, denn in einer Abteilung ist das Projekt Sprachalltag des LUI direkt vertreten. Hubert Klausmann, Rudolf Bühler und Andreas Ganzenmüller präsentieren dort u.a. ihren aktuellen „sprechenden Sprachatlas von Baden-Württemberg“.

Im November veranstaltet der Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ einen Workshop mit dem Titel „“Hybridity – Assimilation – Multiculturalism – Indifference. concepts in ordering social reality“. Er unterstützt die Forschungen im Teilprojekt „Istrien als ‚Versuchsstation‘ des Kulturellen. Hybridität als (bedrohte) Ordnung“, von Reinhard Johler in Zusammenarbeit mit Daniela Simon und Francesco Tocich. Das genaue Programm wird <link www.uni-tuebingen.de/forschung/forschungsschwerpunkte/sonderforschungsbereiche/sfb-923/veranstaltungen/tagungen-und-workshops.html - external-link-new-window "Opens external link in new window">hier</link> zu finden sein.

Das Institut selbst lädt im Wintersemester im Institutskolloquium zu aktuellen Vorträgen rund um das Museum ein. Als Thema in Forschung und Lehre des LUI fest verankert, ist „Museum & Sammlungen“ seit diesem Wintersemester zusätzlich als eigene Profillinie im Masterstudiengang ausgewiesen. Aus diesem Anlass werden aktuelle Projekte und Forschungen aus dem Themenbereich Museum, Ausstellung und Sammlung vorgestellt. Eingeladen sind Forschende und Praktizierende aus unterschiedlichen Disziplinen. Sie werden auf aktuelle Tendenzen und Entwicklungen in der Ausstellungsgestaltung und -konzeption eingehen, aber auch historische Präsentationsformen und frühe museumstheoretische Ansätze in den Blick nehmen. Im Programmkalender dieses Newsletters finden Sie alle Titel und Termine im Überblick.

In der Studium Generale-Reihe "Vertrauen in der globalisierten Gesellschaft: Herausforderungen und Lösungsansätze" wird Reinhard Johler im Dezember zum Thema Vertrauen in Migrationsgesellschaften sprechen.
Und aus der AG Jüdische Studien wird es im Januar einen Vortrag von Martin Ulmer zu historischen Perspektiven des deutschen Judentums geben.

Zum Weiterlesen hier noch ein wichtiger Hinweis: Die vom LUI mitverantwortlich herausgegebene Online-Zeitschrift Alltagskultur! ist ein Forum für Volkskunde und Kulturwissenschaft in Baden-Württemberg. Nach langjährig erfolgreicher Betreuung durch Sophia Booz ist seit Oktober Raphael Reichel im Amt. Das Forum hat neue spannende Beiträge im Angebot – der <link www.alltagskultur.info - external-link-new-window "Opens external link in new window">Klick </link>lohnt!

Und zuletzt soll in der Vorausschau auf nächstes Jahr bereits die Tagung „Schwieriges Erbe“ angekündigt sein. Sie wird am 24.4.2017 im Lindenmuseum stattfinden im Rahmen des gleichnamigen <link www.wiso.uni-tuebingen.de/faecher/empirische-kulturwissenschaft/personen/professorinnen/thomas-thiemeyer/forschungsprojekte.html - external-link-new-window "Opens external link in new window">Forschungsprojekts</link>. Save the date!

Die genauen Termine und Veranstaltungsorte finden Sie wie immer im Terminkalender dieses Dokuments. Auch die <link 4955 - internal-link "Opens internal link in current window">LUI-Homepage</link> hilft zusätzlich weiter. Sie sind zu den Terminen, Tagungen und Vorträgen herzlich eingeladen.

II.PERSONALIA

Thomas Thiemeyer, momentan noch Juniorprofessor am LUI, dürfen wir ab November 2016 als ordentlichen Professor am Institut begrüßen. Mit Museums-, Archiv- und Sammlungsforschung, Kulturtheorien und Wissenschaftskommunikation komplettiert er das LUI-Profil und sorgt mit weitreichenden Kontakten (momentan bis nach Israel) für innovative Kooperationen. Seine offizielle Vita finden Sie <link 6216 - internal-link "Opens internal link in current window">hier</link>. Herzliche Glückwünsche zur Berufung!

Während Monique Scheer als Prorektorin Internationales häufig in fernen Gefilden weilt, wird sie am LUI vertreten durch Christoph Bareither. Er studierte am LUI und ging dann als assoziierter Forscher an das Institut für Europäische Ethnologie nach Berlin. 2015 schloss er am LUI seine Promotion zum Thema „Gewalt im Computerspiel“ ab. Die Arbeit wurde jüngst mit dem <link 4955 - internal-link "Opens internal link in current window">Deutschen Studienpreis 2016</link> ausgezeichnet. Christoph Bareithers Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im Bereich der Medienethnografie / Digitalisierung im Alltag, Populärkulturforschung, ethnografischen Emotionsforschung und computergestützten ethnografischen Datenanalyse.

Als neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter können wir auch Lukas Feilen am LUI begrüßen. Nach Bachelor- und Masterstudium in der EKW in Tübingen und Barcelona untersuchte er in seiner Master-Arbeit die Effekte von Evaluationen an einem außeruniversitären Forschungsinstitut auf den Arbeitsalltag der Mitarbeiter*innen. Neben Arbeitsalltagen und Unternehmensethnografie liegen seine Forschungsinteressen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Technikforschung und Kulturtheorien sowie den Feldern Stadt(-planung), Museum und Protest.

Als neuer Projektmitarbeiter schließlich kann noch Alexander Renz begrüßt werden. Er studierte in Tübingen Politikwissenschaft und machte im Masterstudium sein damaliges Nebenfach EKW zum Hauptfach. Nicht zuletzt durch das Studienprojekt und die darin realisierte Ausstellung „Geschmackssachen“ entwickelte sich sein wissenschaftliches Interesse an Museen und Ausstellungen. Seine Masterarbeit verfasste er über die inszenierte Dauerausstellung im Haus der Geschichte Stuttgart. In dem im Oktober gestarteten DFG-Projekt <link 66183 - internal-link "Opens internal link in current window">Szenographische Museumsausstellungen – Geschichte, (Vor)Urteile, Potenziale</link> widmet er sich nun der Bedeutung multimedial-szenographischer Schauen, die durch eine Verschiebung von den echten Dingen zu multimedialen Erlebniswelten charakterisiert sind.

III. Termine

Donnerstag, 27. Oktober, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Ernst Seidl, Thomas Thiemeyer (Tübingen): Das Masterprofil Museum&Sammlungen und das Museum der Universität Tübingen MUT.
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 03. November, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Eckhard Siepmann (Berlin): Abkehr von der Moderne. Museumsausstellung als Gesamtkunstwerk
Ort. LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 10. November, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Michael Hütt (Villingen-Schwenningen) / Christine Fröhlich (Tübingen): Das dichotome Museum. Postnazistische Inszenierungen im Heimatmuseum Schwenningen
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 17. November, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Moritz Csáky (Wien): Kultur – ein hybrider Kommunikations- und Handlungsraum
Ort: Schloss Hohentübingen, Fürstenzimmer

Donnerstag, 24. November, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Cornelia Eisler (Kiel): Museale Repräsentation zwischen Verlusterfahrung und Erinnerungspolitik. Die Heimatsammlungen deutscher Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 01. Dezember, 20 Uhr (!)
Vortrag im Rahmen der Studium-Generale Reihe "Vertrauen in der globalisierten Gesellschaft: Herausforderungen und Lösungsansätze", Reinhard Johler (Tübingen): "Vertrauen in Migrationsgesellschaften. Städtische Herausforderungen - städtische Lösungen".
Ort: Uni Tübingen Kupferbau, Hörsaal 22

Donnerstag, 08. Dezember, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Gesa Ingendahl / Wiebke Ratzeburg (Tübingen): Interventionsausstellungen
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 15. Dezember, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Uwe Brückner (Stuttgart): Szenografie – oder die Kunst, Dinge zum Sprechen zu bringen
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 22. Dezember, 18 Uhr
LUI Book Shop For Christmas - EKW-Lehrende und die TVV stellen „ihre“ Bücher des Jahres 2015/16 vor und laden zum Kauf ein.
Ort: LUI Ausstellungsraum

Donnerstag, 19. Januar 2017, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Alexandre Kostka (Straßburg): Harry Graf Kesslers Imaginäres Museum
Ort: LUI Ausstellungsraum

Dienstag 24. Januar 2017, 20 Uhr s.t.
Vortrag im Rahmen der AG-Jüdische Studien, Martin Ulmer (Tübingen): Emanzipation, Akkulturation, Integration: Historische Perspektiven des deutschen Judentums
Ort: LUI, Seminarraum

Donnerstag, 02. Februar 2017, 18 Uhr
Vortrag im Rahmen des Institutskolloquiums, Jan Hinrichsen (Tübingen): Das Forschungsprojekt „Schwieriges Erbe“
Ort: LUI, Seminarraum

IV. NEUE PUBLIKATIONEN

Hermann Bausinger: Eine schwäbische Literaturgeschichte. Verlag Klöpfer&Meyer, Tübingen 2016
Aus der Verlagsankündigung: Schwäbische Literatur? Natürlich ist in dieser Literaturgeschichte auch der Dialektliteratur ein Kapitel gewidmet, aber die Literatur der Schwaben soll in ihrer ganzen Vielfalt vorgestellt werden. Hermann Bausinger bietet in seiner Literaturgeschichte einen gestrafften Überblick über die wichtigsten Entwicklungsphasen. Besonders spannende und oft auch vergnügliche Aspekte der schwäbischen Literaturgeschichte behandelt er in einer größeren Zahl von Essays. Dabei rücken nicht nur einzelne Werke der Autorinnen und Autoren in den Mittelpunkt; es geht vielmehr insgesamt um das literarische Leben, zu dem ja auch Freundschaften und Konkurrenz, Kritik und Propaganda, Marktstrategien und politische Impulse gehören.
<link www.kloepfer-meyer.de/Buecher/385/Eine-schwaebische-Literaturgeschichte.html - external-link-new-window "Opens external link in new window">Der Link zum Verlag</link>

Bernd Jürgen Warneken: Fraternité! Schöne Augenblicke in der europäischen Geschichte. Verlag Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2016
Aus der Verlagsankündigung: Das französische Föderationsfest vom 14. Juli 1790, der Gründungskongress der Sozialistischen Internationale im Juli 1889 und die „wilden Streiks“ von AusländerInnen und Deutschen im August 1973. Diese drei Ereignisse stehen jeweils für den Anfang eines großen emanzipatorischen Projekts: der nationalen Einigung auf der Grundlage bürgerlicher Freiheit und Gleichheit, der Überwindung nationaler Klassensolidarität durch internationale Arbeiter- und Völkersolidarität und der sozialen Anerkennung und politischen Gleichstellung von Zuwanderern in der heutigen Einwanderungsgesellschaft.
Der Kulturwissenschaftler Bernd Jürgen Warneken vergegenwärtigt diese „schönen Augenblicke“ in dichten Beschreibungen. Ein bewusst antizyklisches Buch, das den Aufbruch in ein Europa der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in Erinnerung ruft und ihm Tribut zollt.