Relativistische Effekte im Vielteilchenproblem der Kernphysik
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
- Peter Gögelein
- Herbert Müther
- Erdmann Schiller
- Stefan Ulrych
- A. Polls (U. Barcelona)
- A. Ramos (U. Barcelona)
- H. Toki (Osaka)
Die Wechselwirkung zwischen den Nukleonen enthält sehr starke attraktive Komponenten, vorzugsweise beschrieben durch den Austausch eines skalaren Mesons (sigma-Meson) und repulsive Komponenten, beschrieben durch den Austausch eines Vektor-Mesons (omega). Dementsprechend enthält auch das mittlere Feld, in dem sich die Nukleonen in einem Atomkern bewegen, starke attraktive und repulsive Komponenten, die sich unter einer Lorentz-Transformation wie eine Skalar beziehungsweise wie ein Vektor transformieren. Dies hat zur Folge, dass sich die Dirac-Spinoren für Nukleonen im nuklearen Medium deutlich von den Spinoren im Vakuum unterscheiden. Die kleine Komponente ist vergrößert, was man auch durch eine effektive Dirac-Masse beschreibt, die im nuklearen Medium signifikant kleiner ist als die Masse des freien Nukleons. Es werden insbesondere Fragen untersucht wie: Wie stark sind diese relativistischen Effekte für realistische Nukleon-Nukleon-Wechselwirkung unter Berücksichtigung von Korrelationen? Welche Observable (Optische Modell der Nukleon-Kern-Streuung, Spin-Bahn-Wechselwirkung, elektromagnetische Kopplung) sind sensitiv auf diese relativistischen Effekte?
Veröffentlichungen, z.B.:
- A. Trasobares, A. Polls, A. Ramos and H. Müther: "On the Dirac Structure of the Nucleon Selfenergy in Nuclear Matter", nucl-th/9703020, Nucl. Phys. A640 (1998) 471
- H. Müther, S. Ulrych and H. Toki: "Correlations and the relativistic structure of the nucleon self-energy", Int. Journ. of Mod. Phys. E8 (1999) 179
- E. Schiller and H. Müther: "Correlations and the Dirac Structure of the Nucleon Self-Energy", EPJ A11 (2001) 15