Bachelor- und Masterarbeiten sowie Forschungspraktika
Wir bieten Bachelor- und Masterarbeiten sowie studienbegleitende Forschungspraktika.
Mögliche Themen sind derzeit:
- Rechnen bei Parkinson
Die bekanntesten Symptome bei Parkinson sind motorische Beeinträchtigungen, wobei neuere Forschung zeigt, dass es ebenso zu Störungen der Kognition kommen kann: von leichten kognitiven Einschränkungen bis hin zu Demenz. Hierbei sind vor allem Aufmerksamkeit, visuell-räumliche Funktionen, Exekutivfunktionen und Arbeitsgedächtnis betroffen. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Parkinsonpatient*innen bereits mit einfachen Rechenaufgaben Schwierigkeiten haben. Wir wollen untersuchen, welche Rechenoperationen bei Parkinsonpatient*innen im Vergleich zu gesunden älteren Proband*innen eingeschränkt sind. Zudem gibt es die Möglichkeit der Online-Pilotierung eines Instruments zur Erfassung von numerischen Alltagsfähigkeiten.
Ansprechperson: Hannah Lönneker - Neurokognitive Grundlagen des Rechnens
Es gibt viele Faktoren, die das Rechnen schwer machen. Eine besondere Hürde beim Lernen von Mathe in der Grundschule stellt der Zehnerübertrag dar. Wir wollen bei Grundschulkindern, bei jungen Erwachsenen und bei älteren Erwachsenen untersuchen, welche Mechanismen dem Rechnen mit Übertrag zugrunde liegen. Dafür verwenden wir neben behavioralen Maßen insbesondere die Methode der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS), bei der man den Versuchspersonen jeweils eine Haube auf den Kopf setzt und mittels Licht bestimmt, welche Gehirnareale gerade aktiv sind.
Ansprechperson: Christina Artemenko - Lateralisierung der Zahlenverarbeitung
Wenn man Zahlen verarbeitet, sind normalerweise beide Gehirnhälften aktiv. Aber sind auch beide dafür nötig? In einer Reihe von Studien mit Gehirnstimulation wollen wir herausfinden, wie sich die Verarbeitung von Zahlen verändert, wenn die linke oder rechte Gehirnhälfte stimuliert wird. Wie untersuchen, ob Händigkeit oder Leserichtung bei der Lateralisierung eine Rolle spielt.
Ansprechpersonen: Narjes Bahreini - Arten des Rechnens
Studien zum Rechnen verwenden unterschiedlichste Antwortformate: richtig oder falsch, multiple choice, Antwort frei eingeben oder sagen. Es ist jedoch unklar, ob daran die gleichen oder unterschiedliche Prozesse beteiligt sind. Dazu führen wir eine behaviorale und eine fNIRS-Studie durch. Außerdem könnte Matheangst bei bestimmten Antwortformaten eine größere Rolle spielen als bei anderen.
Ansprechpersonen: Xinru Yao - Augenbewegung in Mathematischen Textaufgaben
Textaufgaben stellen für viele Personen eine Herausforderung dar. Uns interessiert, ob die Zahlenverarbeitung bereits vor dem Verständnis der Aufgabe stattfindet. In der geplanten Studie soll das Lösen von mathematischen Routine- und Nichtroutine-Textaufgaben unter verschiedenen Bedingungen in einer Stichprobe von Schulkindern der 5. und 6. Klasse sowie bei Erwachsenen untersucht werden. Um die zugrundeliegenden Prozesse beim Lösen von Textaufgaben zu untersuchen, verwenden wir Augenbewegungsmessungen.
Ansprechperson: Gabriella Daroczy - Rechnen im Laufe des Lebens
Rechnen lernen wir in der Schule und brauchen es für den Alltag bis ins hohe Alter. Die Mechanismen, die dem Rechnen jedoch zugrunde liegen, scheinen sich während der Entwicklung zu verändern. In einer groß angelegten behavioralen Studie wollen wir nun herausfinden, welche spezifisch numerischen und welche allgemeinen kognitiven Faktoren das Rechnen bei Grundschulkindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Erwachsenen mittleren Alters und älteren Menschen beeinflussen.
Ansprechperson: Christina Artemenko - Situative Matheangst
Bei genereller Angst kann man unterscheiden zwischen Zustandsangst (Angst in einer bestimmten Situation) und Eigenschaftsangst (Angst als Eigenschaft einer Person). Matheangst wird normalerweise als Eigenschaftsangst angesehen, d.h. Personen mit Matheangst haben negative Emotionen bei der Konfrontation mit Zahlen. Nun stellt sich die Frage, ob es Matheangst auch als Zustandsangst gibt, d.h. ob schwerere Rechenaufgaben mehr Angst auslösen als leichtere Rechenaufgaben.
Ansprechperson: Christina Artemenko - Geschlechtsstereotype Textaufgaben
Textaufgaben sind für Kinder manchmal realitätsfern. Für uns stellt sich die Frage, ob Kinder mathematische Textaufgaben besser lösen können, wenn diese Handlungen und Akteure enthalten, die für ihr Geschlecht typisch sind. Dazu untersuchen wir Kinder der 6. und 7. Klasse in einer behavioralen Studie.
Ansprechpersonen: Gabriella Daroczy, Christina Artemenko - Räumlich-numerische Assoziationen
Menschen repräsentieren Zahlen räumlich, zum Beispiel auf einem mentalen Zahlenstrahl, der von links nach rechts verläuft. Es gibt jedoch noch weitere Ebenen, auf der sich Zahlen nach ihrer Größe anordnen lassen, wie die sagittale (nah – fern) und die vertikale (oben – unten). In diesem Projekt wollen wir in einem Feldexperiment mit dem Tablet herausfinden, ob Menschen in diesem Fall nah und unten gleich repräsentieren. Da es sich um eine internationale Kooperation von verschiedenen Arbeitsgruppen handelt, besteht eventuell die Möglichkeit, Daten in Loughborough (UK) zu erheben.
Ansprechperson: Krzysztof Cipora, Hannah Lönneker - Weitere Themen
Der Arbeitsbereich bearbeitet darüber hinaus noch weitere Themen wie die Verarbeitung des Platz x Wert-Systems und internetbasierte sowie sprachvergleichende Studien zur Entwicklung von Zahlenverarbeitung und Rechnen sowie Studien zu den neurokognitiven Grundlagen des Rechnens. Falls Sie dazu besondere Vorkenntnisse, Fähigkeiten oder Interessen haben, können Sie uns gerne ansprechen.
Ansprechperson: Hans-Christoph Nürk
Detaillierte Informationen erhalten Sie bei den jeweiligen Ansprechpersonen bzw. Prof. Dr. Hans-Christoph Nürk.