Alte Geschichte

Dr. des. Fabian Völzing, M.A.

Wissenschaftlicher Angestellter (Vertreter einer Assistenz)

Kontakt

Wilhelmstr. 36, Raum 503, 72074 Tübingen

07071 / 29 76077 (Sekretariat)

fabian.voelzingspam prevention@uni-tuebingen.de

Sprechstunde

  • nach Vereinbarung per E-Mail

10/2024 – 12/2025
Wissenschaftliche Assistenz

Lehrstuhl für Alte Geschichte, Eberhard Karls Universität Tübingen (in Vertretung)

10/2024 – 08/2025
Fellow

DFG-Kollegforschungsgruppe „Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter“

10/2023 – 09/2024
Verwaltungsangestellter

DFG-Kollegforschungsgruppe „Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter“

10/2023 – 12/2023
Wissenschaftliche Koordination

DFG-Kollegforschungsgruppe „Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter“ (Krankheitsvertretung)

01/2020 – 03/2023
Promotionsstipendiat

Studienstiftung des deutschen Volkes e.V.

01/2019 – 10/2024
Doktorand im Fach Alte Geschichte, Eberhard Karls Universität Tübingen

Dissertation "Das Konzil von Ephesus, 431 n. Chr.: Konziliare Aushandlungsprozesse im Spiegel fluider Strukturen"

Datum der Verteidigung 23.10.2025, magna cum laude

04/2017 – 09/2023
Wissenschaftliche Hilfskraft

DFG-Kollegforschungsgruppe "Migration und Mobilität in Spätantike und Frühmittelalter"

06/2015 – 12/2018
Förderung durch die Studienstiftung des deutschen Volkes
09/2016 – 01/2017
Auslandaufenthalt mit dem ERASMUS-Programm

Università Europea di Roma in Rom, Italien

09/2015 – 09/2016
Wissenschaftliche Hilfskraft

Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ sowie Seminar für Alte Geschichte der Universität Tübingen (ebendort zudem Tutor)

04/2015 – 12/2017
M.A. Geschichtswissenschaft, Eberhard Karls Universität in Tübingen

Master-Arbeit: "Die Entwicklung kirchenpolitischer und konziliarer Verhältnisse im vierten und fünften Jahrhundert n. Chr. in Gallien"

04/2013 – 02/2015
Tutor sowie studentische Hilfskraft

Numismatische Abteilung am Seminar für Alte Geschichte, Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg

10/2011 – 03/2015
Studium der Geschichte (Hauptfach) und Politikwissenschaft (Nebenfach), Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg

Bachelor-Arbeit: "Die Gesetzgebung Justinians ab 542"

Forschung

Dissertation

"Das Konzil von Ephesus, 431 n. Chr.: Konziliare Aushandlungsprozesse im Spiegel fluider Strukturen"

In meiner Arbeit untersuche ich das Konzil von Ephesos (431) als Fallstudie spätantiker Verfahren und kirchenpolitischer Mechanismen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass bisher die Forschung stark von der christologischen Dimension des Streits zwischen Kyrill von Alexandrien und Nestorius von Konstantinopel geprägt war, während Fragen der kirchenpolitischen Strukturen und ihrer Funktionsweise zunehmend in den Fokus rücken. Daran knüpfe ich an, indem ich zwei miteinander verbundene Fragestellungen verfolge:
Erstens analysiere ich das Konzilsverfahren unter Rückgriff auf Niklas Luhmanns Theorie der „Legitimation durch Verfahren“. Ziel ist es, Vorstellungen von Verfahrenslegitimität in der Spätantike zu rekonstruieren. Wir wissen bislang vergleichsweise wenig über spätantike Verfahren; deshalb dient Ephesos als Ausgangspunkt, um Kategorien und Kriterien für die Beschreibung solcher Verfahren zu entwickeln, die auch auf andere Konzilien oder Entscheidungsprozesse der (Spät-)Antike anwendbar sind.
Zweitens untersuche ich, wie verbindlich Regeln und kirchenpolitische Strukturen für die Akteure tatsächlich waren und wie flexibel – oder sogar strategisch – damit umgegangen wurde. Das zeigt sich exemplarisch an der Eröffnung des Konzils, bei der Streit darüber entbrannte, ob man sich strikt an bestehende Canones, Traditionen und kaiserliche Anweisungen halten müsse oder ob im Interesse der Kirche ein flexibler Umgang legitim sei. Beide Parteien legitimierten ihre Positionen vor allem gegenüber dem Kaiser. Vergleichbare Konfliktmuster finden sich auch in Serdika (342), Aquileia (381) und Konstantinopel (381). 
Die Arbeit möchte so nicht nur eine neue Perspektive auf Ephesos eröffnen, sondern auch zeigen, dass kirchenpolitische Strukturen in dieser frühen Phase der Kirche situativ, interessengeleitet und mitunter leicht aushöhlbar waren – und dass Verfahren in der Spätantike nicht nur formale Abläufe, sondern zentrale Instrumente politischer und theologischer Macht waren.

Forschungsschwerpunkte

  • „Bürgerkrieg“ und bellum civile
  • Theorie und Praxis antiker Verfahren
  • Spätantike Kirchenpolitik und Konzilien
  • Spätantike Bischöfe und Heilige
  • Zeitraum 300-600 n. Chr.

Publikationen

Monographien

  • Verfahren, Legitimität, Autorität. Das Konzil von Ephesos als Fallbeispiel spätantiker Kirchenpolitik und Aushandlungsprozesse (Veröffentlichung der Dissertation, in Vorbereitung).

Vorträge

Vorträge

  • 21.05.2025 „Akzeptanz durch Verfahren? Das Konzil von Ephesos (431) und das Problem der Verfahrenslegitimität“ (Kolloquium an der Abteilung für Alte Geschichte der LMU München).
  • 02.04.2025 „Mehr als der Heilige Geist: Konstruktion(en) von Verfahrenslegitimität während des Konzils von Ephesus (431 n. Chr.)“ (Darmstädter Diskussionen: 11. Interdisziplinäres    Doktorandenkolloquium zu antiken Kulturen, 31.03.-02.04.2025).
  • Any chances of sticking to the original plan? The escalation of the Council of Ephesus 431 and underlying structures and mechanisms of church and conciliar politics, Internationale Konferenz, „Co-workers in God’s service: forging Early Christian Churches (300-700 CE)“, 07.10.2022 in London.
  • How to Corner the Emperor - Mechanisms of Persuasion and Pressure-Building during the  Council of Ephesus 431, St. Andrews – Tübingen Graduate Conference, 01.-02.06.2022 in Tübingen.
  • Neue Perspektiven auf Ausbruch und Eskalation des Θεοτόκος-Streits, 428-431, Kolloquium des Seminars für Alte Geschichte in Tübingen, 20.07.2021.