Dr. Gregor Kalivoda
Gregor Kalivoda absolvierte ein Magisterstudium an der Universität Konstanz in den Fächern Theoretische Linguistik, Neuere deutsche Literatur und Politikwissenschaft. Nach dem Examen nahm er eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fach Germanistik/Linguistik an der Universität/GHS Kassel auf und promovierte 1986 im Rahmen eines Forschungsprojektes mit einer Arbeit zur Parlamentarischen Rhetorik und Argumentation. Seit 1987 ist er als Redakteur im DFG-Projekt Historisches Wörterbuch der Rhetorik tätig. Kalivoda ist Geschäftsführer dieses Projekts und außerdem zuständig für die Lemmarevision, für die Betreuung der Stichwortbereiche Logik/Topik/Argumentation, Predigtlehre, Politische Rede, Gerichtsrede, Sprach- und Kommunikationswissenschaft, für die Rhetorikgeschichte des Mittelalters und des Barocks sowie für die Vorbereitung und Organisation internationaler Tagungen zu spezifischen Forschungsthemen der Rhetorik.
Forschungs- und Arbeitsgebiete:
- Rhetorik und Kunstgeschichte
- Rhetorik und Homiletik
- Zusammenhang zwischen Rhetorik, Grammatik und Logik
- Rhetorik und Pragma-/Textlinguistik
- Politische Rede im 19. Jahrhundert
- Interdisziplinäre Topikforschung
- Stilanalyse
- Rhetorische Rechtstheorie
- Wissenschaftsbegriff der Rhetorik
Onlinetexte:
- Artikel: 'Atmung'
erschienen in: HWRh, Bd. 1 (1992) - Artikel: 'Rhetorik-Lexikographie'
erschienen in: HWRh, Bd. 5 (2001) - Politische Rede - Politische Kommunikation. Geschichte, Eigenschaften und Funktion einer persuasiven Botschaft (2006)
Publikationen:
1. Monographie
- Parlamentarische Rhetorik und Argumentation. Untersuchungen zum Sprachgebrauch des 1. Vereinigten Landtags in Berlin 1847. Frankfurt, Bern und New York 1986 (= Kasseler Arbeiten zur Sprache und Literatur 16).
2. Aufsätze
- Thesen zu Regionalismus und Mundartdichtung oder: Möglichkeiten eines wiederentdeckten Sprachmaterials. In: J. Kelter, D. Salomon (Hg.): Literatur im alemannischen Raum. Freiburg 1978.
- zusammen mit H. Grünert: Politische Argumentation und Oppositiver Diskurs. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik XIV, 2 (1982).
- zusammen mit H. Grünert: Politisches Sprechen als Oppositiver Diskurs. In: E. W. B. Hess-Lüttich (Hg.): Textproduktion und Textrezeption. Tübingen 1983.
- Stilmittel in der parlamentarischen Debatte. In: F. Hundsnurscher, E. Weigand (Hg.): Dialoganalyse. Tübingen 1986.
- Stilistik der politischen Ausgrenzung. In: B. Sandig (Hg.): Stilistisch-rhetorische Diskursanalyse. Tübingen 1988.
- zusammen mit F.-H. Robling: Überzeugen, nicht überreden - Die hohe Kunst der Rhetorik. In: Forschung, Mitteilungen der DFG 3 (1988).
- Rhetorik des Machtstaates. In: A. Burkhardt, F. Hebel und R. Hoberg (Hg.): Sprache zwischen Militär und Frieden: Aufrüstung der Begriffe. Tübingen 1989.
- zusammen mit F.-H. Robling: Das Historische Wörterbuch der Rhetorik. Ein Beitrag zu Begriffsforschung und Lexikonherstellung. In: Lexicographica 5 (1989). S.10-11.
- zusammen mit F.-H. Robling: Convince, not persuade - The fine Art of Rhetoric. In: German Research 2 (1989).
- Rhetorik zwischen den Wissenschaften. In: Tübinger Universitätszeitung 41 (1989).
- Sprecherintention und Sprachwirkung. In: Communications 15, 1/2 (1990).
- Parlamentarischer Diskurs und politisches Begehren. In: R. Wimmer (Hg.): Das 19. Jahrhundert. Berlin und New York 1991 ( = IDS-Jahrbuch 1990).
- Historisches Wörterbuch der Rhetorik. In: Wolfenbütteler Barock-Nachrichten 19, 1 (1992).
- Artikel "Donat". In: O. Schütze (Hg.): Metzler Lexikon Antiker Autoren. Stuttgart und Weimar 1997.
- Rhetorica antiqua - Rhetorica nova. In: Euphorion 1, 1999.
- Homiletik und Topik im 19. Jahrhundert: F. L. Steinmeyers Predigtlehre. In: Th. Schirren, G. Ueding (Hrsg.): Topik und Rhetorik. Tübingen 2000.
- Juristische Rhetorik. In: K. D. Lerch (Hg.): Recht verhandeln. Berlin 2005
- Rhetorik als Wissenschaft: Epistemische und technologische Aspekte der Redelehre. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch, Band 26 (2007) 102-113.
- Typologie der Topik, in: G. Kreuzbauer, E. Gratzl, E. Hiebl (Hg.): Persuasion und Wissenschaft. Wien, München: Lit, 2007, 129-142.
- Hermann Herings homiletische Lehre und ihre rhetorischen Implikationen, in: "Und es trieb die Rede mich an...", Festschrift zum 65. Geburtstag von Gert Ueding, hg. vom Seminar für Allgemeine Rhetorik, Tübingen, unter Federführung von Joachim Knape, Olaf Kramer und Peter Weit.
- Historisches Wörterbuch der Rhetorik, in: L'attualità della retorica, hg. von Stefan Nienhaus (Bari 2008).
- Veränderte Schönheit - Provokative Formation. In E. Eckel (Hg.): Morphogenetische Irrtümer (2009).
3. Rezensionen
- G. Öhlschläger: Linguistische Überlegungen zu einer Theorie der Argumentation. Tübingen 1979. In: Linguistische Berichte 84 (1983).
- Cherubim, D. und K. J. Mattheier (Hrsg.): Voraussetzungen und Grundlagen der Gegenwartssprache. Berlin und New York 1989. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 11 (1992).
- F. Como: Die Diktatur der Einsicht. Ferdinand Lassalle und die Rhetorik des deutschen Sozialismus. Frankfurt 1991. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 14 (1995).
- H. C. Finsen: Die Rhetorik der Nation. Redestrategien im nationalen Diskurs. Tübingen 2001. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 22 (2003).
4. Artikel für das HWRh zu folgenden Lemmata
- Atmung
- Auctoritas (Neuzeit)
- Bedeutung (Definition)
- Consensio (Co-Autor)
- Denkspruch
- Deprecatio (Co-Autor)
- Diaphora (Co-Autor)
- Dilemma (Co-Autor)
- Distributio
- Feed back (Kommunikationswissenschaften)
- Formalismus (Definition, Rhetorik)
- Gewalt (Definition, Rhetorik)
- Gnome (Englischer Sprachraum)
- Gongorismus (Definition)
- Grammatikunterricht
- Gymnasium (Definition)
- Heilige Sprachen (Definition)
- Jargon
- Kitsch (Definition)
- Konnotation/Denotation (Definition)
- Lasswell-Formel (Definition)
- Lexikographie (Rhetorik)
- Mystik, Mystizismus (Definition)
- Orakel (Definition, Rhetorik)
- Protokoll (Neuzeit)
- Quaesitum
- Reue (Definition, Rhetorik)
- Rhetorik (Wortgeschichte)
- Sprachspiel (Definition, Rhetorik)
- Topos (Homiletik)
- Wissenschaftstheorie, -geschichte der Rhetorik