Uni-Tübingen

Studium Generale

Das Studium Generale
an der Eberhard Karls Universität Tübingen

… sucht die wissenschaftsgeleitete Auseinandersetzung in Gegenwartsfragen,
… behandelt Grundfragen der menschlichen Existenz,
… bietet das Gespräch über die Grenzen der Einzeldisziplin hinaus.

Aktuelle Hinweise

Informationen zu Änderungen, z.B. zu Terminverschiebungen, werden bei der jeweiligen Veranstaltungsreihe in ALMA und im zentralen Veranstaltungskalender bekanntgegeben

Themenübersicht Sommersemester 2024

„Make Peace not Love“ (Amos Oz): Kriege bekämpfen

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Scheinbar über Nacht hat das Phänomen des Krieges in Europa wieder Einzug gehalten. Allzu lange hatten wir geglaubt, dieses Geschehen von uns fern halten bzw. denZustand des Friedens als selbstverständlich sehen zu können. Entsprechend hilflos fallen derzeit unsere Reaktionen aus. Wir verharren in einem Zustand zwischen Ohnmacht,Parteinahme, Abwehr, Resignation und vager Friedenssehnsucht.Auch eine gewisse Lust, sich militant zu positionieren, ist gelegentlich festzustellen.

Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, die Realie „Krieg“ungeschminkt und unerschrocken in den Blick zu nehmen, um ihre Mechanismen zu begreifen und angemessen reagieren zu können. Wir müssen uns, auch wenn es paradox erscheint, mit dem Phänomen Krieg, seinen Ursachen und Auswirkungen vertraut machen, wenn wir ihn jetzt und in Zukunft bekämpfen wollen. Auch wenn Spinoza mit guten Gründen sagt,Friede sei mehr als die Abwesenheit von Krieg, sollten wir uns in einem ersten Schritt damit begnügen, einen (noch so brüchigen) Zustand der Abwesenheit von Krieg herzustellen.Was schwierig genug ist.

Ausgerechnet die bisweilen als weltfremd betrachtete Literatur kann bei diesen Bemühungen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten. Zum einen, indem sie die emotionale Befindlichkeit von Individuen in Konfliktzonen unbestechlich ausleuchtet. Zum anderen, weil sie früh auf Krisensituationen verweist, die Entscheidungsträger in Alarmzustand versetzen könnten und die letztlich Betroffenen vor der demütigenden Erfahrung, überrascht oder „überrumpelt“ zu werden, schützt.

Bildungskatastrophe: Von der Diagnose zur Lösung

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Vor rund 60 Jahren löste Georg Picht mit seinem Buch„Die deutsche Bildungskatastrophe” weitgehende Diskussionen über Reformen aus. Damals wurden zu wenigeAbiturient*innen und Studierende beklagt, zu wenige Lehrkräfte und zu geringe Bildungsausgaben. Heute sieht die Bundesregierung das deutsche Schul- und Bildungssystem erneut in einer tiefen Krise, wenn auch die Probleme teils andere sind als damals: Kinder, die nach der Grundschule nicht richtig lesen und rechnen können, eine hohe Zahl Jugendlicher, die die Schule ohne Abschluss verlässt und die anhaltende Bildungsungerechtigkeit. Und mit jedem neuenErgebnis aus Schulleistungsstudien – sei es die internationale PISA-Studie oder der nationale IQB-Bildungstrend – werden die Kompetenzverluste und nicht erreichten Mindeststandards der Kinder und Jugendlichen sichtbarer.

Hinweise auf Auswege aus der Bildungskrise will die Empirische Bildungsforschung geben. Im LEAD Graduate School & Research Network wird seit über zehn Jahren international und interdisziplinär zu Bildungsthemen geforscht. Einige Mitglieder des Netzwerks zählen mittlerweile zu den weltweit produktivsten Forschenden. Doch was hat ihre Forschung tatsächlich bewirkt? Die Reihe möchte aufzeigen, welchen Beitrag die Empirische Bildungsforschung leistet, und sich kritisch damit auseinandersetzen, was sich vielleicht noch ändern muss.

„Heilige“ Orte in Schwaben

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Was haben Höhlen, Kirchen und Fußballstadien gemeinsam? Nicht viel, möchte man zunächst meinen. Doch richtet man den Blick auf die Bedeutung dieser Orte, so ergibt sich eine entscheidende Gemeinsamkeit: Sie alle sind – im traditionellen oder auch übertragenden Sinne – „heilige Orte“.

Zu verschiedenen Epochen besaßen und besitzen sie ganz unterschiedliche Bedeutungen für ihre jeweilige Region und die dort lebenden Menschen. Kurzum: Sie sind das, was den Menschen als verehrungswürdig erschien und heute noch erscheint.

Aber was zeichnet heilige Orte aus, für wen sind sie heilig und was unterscheidet sie von nicht-heiligen Orten? Was ist überhaupt „heilig“ und welche Besonderheiten lassen sich diesbezüglich für die Region Schwaben ausmachen? Mit diesen und weiteren spannenden Fragen beschäftigt sich die vom Institut für Geschichtliche Landeskunde veranstaltete Vortragsreihe. Hier werfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen einen interdisziplinären Blick auf einige „heilige“ Stätten in Schwaben.

Der Fokus auf den südwestdeutschen Raum ermöglicht nicht nur eine breite zeitliche Ausdehnung der Beiträge – von der Altsteinzeit bis ins 21. Jahrhundert –, sondern bietet außerdem eine weite regionalspezifische Palette unterschiedlichster Beispiele. Berücksichtigt werden hier neben Klassikern, wie beispielsweise den Klöstern und Weltkulturerbestätten Maulbronn und der Klosterinsel Reichenau, auch metaphorische „heilige Orte“, etwa der Tübinger Hölderlinturm oder die MHP-Arena in Cannstatt. Ein weiteres Anliegen der Vortrags- reihe gilt sakralen Orten der beiden anderen großen monotheistischen Religionen, des Judentums und des Islams.

EU Vote! Analysen anlässlich der Europawahl 2024

  • Findet statt: jeweils Mittwoch, 18 Uhr c. t.
  • Veranstaltungsort: Hörsaal 25 im Kupferbau
  • Organisation: Institut für Politikwissenschaft, Prof. Dr. Gabriele Abels, Dr. Martin Große Hüttmann
  • Kontakt: Institut für Politikwissenschaft, hiwi.abelsspam prevention@ifp.uni-tuebingen.de

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

Vom 6. bis zum 9. Juni 2024 finden Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Diesen wird gemeinhin der Charakter einer „Nebenwahl“ (2nd order election) attestiert. Dies zeigt sich in der vergleichsweise niedrigen Wahlbeteiligung, in einem Trend zum Protestwahlverhalten sowie in oftmals eher schwachen Kampagnen. Zugleich zeigen Eurobarometer-Umfragen, dass das Europäische Parlament hohes Vertrauen genießt. Dabei ist das Wissen über die Institution eher gering.

Die 10. Direktwahlen im Jahr 2024 werden mit großer Spannung erwartet. In vielen Mitgliedstaaten sind euroskeptische und radikale Parteien im Aufwind. Zudem hat das Ansehen des Europäischen Parlaments durch den „Katar-Gate“-Skandal gelitten. Diese  Entwicklungen sind in Bezug auf die Kampagnen sowie das Wahlverhalten von Bedeutung. Die künftige Zusammensetzung des Europäischen Parlaments hat gravierende Auswirkungen auf seine Arbeit, auf seine Rolle im Gesetzgebungsprozess sowie auf die Perspektiven europäischer Integration insgesamt.

Vor diesem Hintergrund werden in der Vortragsreihe folgende Fragen analysiert: Welche Rolle spielt das Europäische Parlament in der Europäischen Union? Wie wird es gewählt? Welche Muster zeigen sich im Wahlverhalten und in den Wahlkampagnen der politischen Parteien? Wie einflussreich ist das Europäische Parlament in der Gesetzgebung und in Handlungsfeldern, die integrationspolitisch von hoher Bedeutung sind?

Schreiben und Forschen über Grenzen und Unterschiede: Interdisziplinäre Perspektiven

Alle Veranstaltungen und Termine dieser Reihe im Überblick

In den letzten Jahren werden in vielen gesellschaftlichen Bereichen althergebrachte Hierarchien in Frage gestellt. Forderungen nach gerechterer Teilhabe und der Sichtbarmachung von Stimmen, die bislang unterrepräsentiert waren, werden etwa in Wissenschaft, Journalismus und literarischem Feuilleton lauter. Dabei erscheinen Autor*innen zunehmend nicht nur als Individuen, sondern als Träger*innen kollektiver Identitäten – etwa als Schwarz, jüdisch, queer oder armutsbetroffen. Diese Identitäten werden dann für die Produktion und die Rezeption ihrer Texte relevant gemacht. Das wirft grundlegende Fragen nach der gerechten Produktion von und dem gerechten Zugang zu Wissen auf: Wer darf, kann oder sollte was über wen schreiben?

Aktuelle Auseinandersetzungen über diese Fragen sind Ausdruck tieferliegender struktureller Umbrüche: Institutionen wie Universitäten oder Verlage müssen sich vor dem Hintergrund feministischer, post-/dekolonialer, queerer und antirassistischer Bewegungen neu orientieren. Diese Dynamik hat ethische, ästhetische und wissenschaftstheoretische Implikationen und bringt ganz konkrete Folgen für das (kreative, forschende, berichtende) Schreiben mit sich.

Die Vorlesungsreihe bringt Forschende aus verschiedenen Bereichen der Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen, die die Frage nach der neuen politischen Relevanz der Identität und Positionierung von Autor*innen in den Blick nehmen. Dabei betrachten sie Konsequenzen für die jeweiligen wissenschaftlichen Felder und das eigene wissenschaftliche Arbeiten aus unterschiedlichen Perspektiven (und jeweils ganz eigenen Positionierungen) heraus.


FAQs

Für Interessierte

  • Im Studium Generale bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen freiwillig und neben ihren vielfältigen Aufgaben öffentliche Vorlesungsreihen an: Montags bis donnerstags, jeweils 18:15 sowie 20:15 Uhr, im Hörsaalgebäude Kupferbau, Hölderlinstraße 5, 72074 Tübingen.
  • Die Vorlesungsreihen sind kostenlos und richten sich an alle Interessierten sowie Studierende sämtlicher Fachrichtungen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
  • Sämtliche Termine sowie aktuelle Änderungen sind im Ausklappmenü der Homepage zu finden. Wir nehmen Sie gerne mit Ihrer Postadresse in den Verteiler für den gedruckten Programmflyer auf, Anmeldung: sekretariat-kommunikationspam prevention@zv.uni-tuebingen.de
  • Die Reihen finden in Präsenz statt. Auf zusätzliche Online-Angebote weisen wir im Programm zur jeweiligen Reihe hin.
  • Studierende können durch regelmäßigen Besuch einer Reihe 1 ECTS-Punkt bzw. maximal 3 ECTS-Punkte beim Besuch von drei Vorlesungsreihen erwerben. Dies ist nur in Präsenz möglich.

Bitte laden Sie dafür den Teilnahmenachweis herunter und holen Sie sich für jeden Besuch eine Unterschrift der Vortragenden. Anschließend können Sie den Nachweis beim Transdisciplinary Course Program (TCP) abstempeln lassen. Fragen dazu beantwortet Ihnen das TCP-Anmeldungsteam unter: kursanmeldungspam prevention@tracs.uni-tuebingen.de

Die Öffnungszeit der TCP-Anmeldeverwaltung finden Sie unter: https://uni-tuebingen.de/de/113615

Kontakt:

Jana Barth, 29-77851, sekretariat-kommunikationspam prevention@zv.uni-tuebingen.de

Für OrganisatorInnen

  • Jede Vorlesungsreihe hat eine(n) Hauptverantwortliche(n) aus der Universität, Kooperationen mit Außenstehenden sind möglich. Grundsätzlich sollte auch anderen Zugängen zum Thema Raum geboten werden, besonders im Falle einer Ringvorlesung durch nur eine Person (z.B. im Format einer Podiumsdiskussion, die multiperspektivisch zusammengesetzt ist).
  • Eine Vorlesungsreihe besteht aus mind. zwölf Veranstaltungen, damit Studierende für den Besuch 1 ECTS-Punkt erwerben können. Mögliche Termine: Montags bis donnerstags, 18:00 -19.45 oder 20:00 - 21.45 Uhr, alle Veranstaltungen finden im Hörsaalgebäude Kupferbau statt.
  • Die Reihen sind interdisziplinär bzw. multiperspektivisch und auf ein breites Publikum ausgerichtet. Unreflektierte moralisch-normative Themensetzungen sind generell ausgeschlossen; vielmehr repräsentieren die Vorlesungsreihen einen kritisch-reflexiven Zugang zum jeweiligen Thema.
  • Idealerweise kommen mind. zwei Drittel der Vortragenden aus der Universität Tübingen. Es wird erwartet, dass sich die wissenschaftlichen Konzepte, die in Titel und Rahmentext dargestellt werden, in den einzelnen Vorträgen widerspiegeln.
  • Themenvorschläge werden durch die AG Studium Generale genehmigt: Diese besteht aus durch die Fakultäten entsendete Vertreterinnen und Vertreter, unter Leitung der Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre. Die AG tagt jeweils zu Beginn und zu Ende eines Semesters.
  • Anträge sollten zwei Semester vor der geplanten Veranstaltung vorliegen (kurzer einführender Text und in etwa die vorgesehenen Themen und Vortragenden). Das finale Konzept muss spätestens im Semester vor der Veranstaltung zur zweiten Sitzung vorliegen.
  • Programmflyer und -poster werden zentral von der Hochschulkommunikation produziert und kostenlos zur Verfügung gestellt.

Kontakt - auch zur Einsendung für Themenvorschläge:

Antje Karbe, 29-76789, antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de

Kai Schwarzkopf,  29-77879, kai.schwarzkopfspam prevention@uni-tuebingen.de


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