Rechtsschutz für Mütter - eine ökonomische Analyse des Mutterschutzgesetzes und seiner Wirkungen auf die Beschäftigungssituation von Frauen
In unserem Beitrag befassen wir uns mit der Frage, inwiefern Regelungen, die von ihrer gesetzgeberischen Intention her dem Rechtsschutz für Mütter dienen, deren Arbeitsmarktposition letztlich verschlechtern können. Hierzu konzentrieren wir uns insbesondere auf mögliche Verschlechterungen der Arbeitsmarktposition, die durch die Belastung der Arbeitgeber mit verschiedenen Kostenkategorien ausgelöst werden. Neben der in einem aktuellen Urteil vom Bundesverfassungsgericht bemängelten Beteiligung der deutschen Arbeitgeber an der Finanzierung des Mutterschaftsgeldes analysieren wir auch Kosten des Verlustes oder der mangelnden Investition in Humankapital und Kosten der Reorganisation während geburtsbedingter Erwerbsunterbrechungen. Neben theoretischen Überlegungen zum Effekt von Mutterschutzregelungen auf die Arbeitsmarktposition von Frauen entlang der drei unterschiedenen Kostenkategorien werden die deutschen Regelungen zu Mutterschutz und Elternzeit daraufhin analysiert, ob sie die herausgearbeiteten Kostenkategorien zu beeinflussen vermögen. Die vorliegende empirische Evidenz zum Effekt von Mutterschutzregelungen auf die Arbeitsmarktposition von Frauen wird zusammengefasst und rechtspolitische Implikationen werden abgeleitet.