Praktische Studien und Unternehmenspraktikum
Mit dem Bildungsplan 2016 wurde das neue Fach „Wirtschaft-, Berufs- und Studienorientierung“ eingeführt. Dabei stellt vor allem der Bereich der Berufsorientierung und die Rolle des Berufswählers/der Berufswählerin neue Anforderungen an die Lehrkräfte und damit auch an die universitäre Ausbildung. Auch andere Aspekte des Bildungsplans dieses Faches, beispielsweise die Erwerbstätigkeit mit den Rollen „Arbeitnehmer“ und „Unternehmer“ sind theoretisch nur schwer vermittelbar.
Um künftige Lehrkräfte auf ihre unterrichtlichen Aufgaben für das Schulfach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ besser vorzubereiten, durchlaufen Studierende im B.Ed. Wirtschaftswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen – unterstützt von der Dieter von Holtzbrinck Stiftung – ein neues verpflichtendes Praktikumsprogramm. Dabei absolvieren die Studierenden (ab WS 2018/2019) ein mindestens sechswöchiges Praktikum in Kooperationsunternehmen. Diese Unternehmen sind über ganz Baden-Württemberg verteilt, um Studierenden auch am elterlichen Wohnort Praktikumsmöglichkeiten bieten zu können. Viele Unternehmen sind im Großraum Stuttgart ansässig.
Ziel des Praktikums ist es, betriebliche Strukturen und Prozesse wie auch Unternehmenskulturen und den alltäglichen Ablauf in der Wirtschaft für die Studierenden ein Stück weit erfahrbar zu machen. Idealerweise sollen die Studierenden während ihres Praktikums eines oder mehrere kleinere Projekte selbständig bearbeiten und gleichzeitig einen Überblick über das Unternehmen bekommen. Letztlich soll das Praktikum einen Beitrag leisten, dass Studierende das Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ authentisch unterrichten können.
Das Praktikum ist in ein Seminar eingebettet, welches die Betreuung vor, während und nach dem Praktikum sicherstellt. Dabei werden die Studierenden unterstützt, die gemachten Erfahrungen in zweierlei Hinsicht zu reflektieren: einerseits mit Blick auf den Transfer in den Schulunterricht, andererseits auf Grundlage der erlernten wissenschaftlichen Konzepte.