Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse hat in Deutschland
viele Debatten losgetreten. In einer Zeit der Rezession und multiplen Krisen hat das
höchste Gericht eine Entscheidung getroffen, die die Bundesregierung scheinbar zum
Sparen zwingt. Seitdem diskutiert Deutschland über vieles gleichzeitig: Wo kann der
Staat sparen? Sollte er das überhaupt? Ist die Schuldenbremse noch zeitgemäß oder
gar jemals sinnvoll gewesen?
In einer Ringvorlesung zum Thema “Schuldenbremse – Zukunftsbremse?” wollen
wir diesen Fragen nachgehen und tiefer graben: Was sind Schulden überhaupt?
Welche Regeln braucht Fiskalpolitik, um generationengerecht zu sein? Und welchen
Einfluss hat Geldpolitik?
Hierbei wollen wir verschiedene wissenschaftliche Ansätze vorstellen,
interdisziplinäre Perspektiven einnehmen und praktische Einblicke bieten um die
Aspekte des Themenkomplexes Staatsschulden besser zu beleuchten.
Dabei soll es den Studierenden möglich sein, ihr bereits erlerntes Wissen um neue
Perspektiven zu erweitern. Gleichzeitig wollen wir mit der Ringvorlesung das Thema
“Schulden” einem größeren Publikum zugänglich machen – schließlich ist es letztlich
ein politisches Thema, das uns alle und insbesondere auch Universitäten betrifft.
Die Ringvorlesung soll dabei eine Plattform für den Austausch von Ideen und Raum
für Diskussionen sein, auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Als unsere
besondere Aufgabe sehen wir an, plurale Perspektiven und verschiedene
wissenschaftliche Disziplinen einzubringen, um ein vollständigeres Bild des
komplexen Themas “Schulden” aufzuzeigen und den interdisziplinären Diskurs zu
beleben. Nicht zuletzt soll die Ringvorlesung einen Impuls setzen, plurale Ansätze
und tagesaktuelle Themen stärker in den Fokus der Lehre an der Universität
Tübingen zu rücken.