Material Culture Laboratory (MCL)
Das Material Culture Laboratory (MLC) ist ein Zentrum für die Erforschung materieller archäologischer Kultur in der Abteilung für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie der Universität Tübingen. Das MCL hat sich zum Ziel gesetzt, Forschende und Studierende die Ausstattung, das Wissen und die Fähigkeit zur Rekonstruktion von Artefaktbiographien von ihrer Herstellung bis zur Entsorgung zur Verfügung zu stellen und legt einen besonderen Schwerpunkt auf der Herstellung und Verwendung von Objekten.
Das Labor hat ein großes Interesse an der technologischen und funktionellen Analyse von Steinwerkzeugen vom Paläolithikum bis zum Neolithikum der Alten Welt sowie von organischen Artefakten aus Holz, Knochen und Geweih. Die Laboranalysen laufen parallel zu den experimentellen Aktivitäten, die von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte durchgeführt werden. Die experimentellen Aktivitäten werden von Archäologinnen und Archäologen sowie einem Archäotechniker mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Reproduktion und Verwendung von organischen und anorganischen prähistorischen Artefakten unterstützt. In den Kursen der Experimentellen Archäologie haben Studierende der Bachelor- und Masterstudiengänge die Möglichkeit sich mit frühen Herstellungstechnologien, der Verwendung und der Funktionsweise archäologischer Artefakte vertraut zu machen.
Durch einen praktischen Ansatz können sie die Durchführung von experimentellen Protokollen erlernen und ihre eigenen Forschungsprojekte im Bereich der experimentellen urgeschichtlichen Archäologie und der Gebrauchsspurenanalyse entwickeln.
Die experimentellen Repliken stehen als Referenzsammlungen zum Vergleich mit archäologischen Materialien allen Forschenden, die sich für technisch-funktionale Rekonstruktionen der materiellen Kultur interessieren, zur Verfügung.
Einrichtung und Ausstatung
Zur Unterstützung von Forschungs- und Wissenschaftsprojekten ist das Labor mit Gerätschaften ausgestattet, die den Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters sowie externen Mitarbeitenden, die gemeinsam mit der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte und Quartärökologie an Projekten arbeiten, zur Verfügung stehen.
Der Zugang zu den Laborgeräten wird über einen Online-Kalender verwaltet. Bitte kontaktieren Sie Dr. Flavia Venditti (flavia.vendittispam prevention@uni-tuebingen.de) für weitere Informationen.
Laborgeräte
Mikroskope und Zubehör
Metallographisches Mikroskop Olympus BX53M: ausgestattet mit Auf- und Durchlicht, 5x, 10x, 20x, 50x Objektiven, 10x Okularen und verschiedenen Beobachtungsmodi (Hell-/Dunkelfeld, Differentieller Interferenzkontrast (DIC), Polarisiertes Licht). Es ist mit einer hochauflösenden Digitalkamera von Olympus verbunden.
Stereomikroskope Olympus SZX7: mit 1x- und 0,5x-Objektiven und einem 7:1-Zoomverhältnis mit 0,8x bis 5,6x-Bereich und 1x-Okularen. Es ist mit einer hochauflösenden Digitalkamera von Olympus verbunden.
Hochauflösendes 3D-Digitalmikroskop Hirox HRX-01: ausgestattet mit einem Dreifach-Zoomobjektiv (20-2500x) und Mehrfachbeleuchtung (koaxial, Ringlicht, gemischt). Das Mikroskop ist mit einem motorisierten XY-Tisch (50x50mm), E-Kacheln und 3D-Software ausgestattet.
Dino-Lite 5MP Edge Serie AM7115MZT tragbares Mikroskop mit 20x-220x Vergrößerung und einstellbarer Polarisation.
Faseroptische Beleuchtung KL 1600 LED für Stereomikroskope
LED-Ringlicht 66-40 Photonic für Stereomikroskope
Ultraschalltanks für Reinigungsverfahren
Fotografie und 3D-Rekonstruktion
3D-Scanner Artec Micro-3D: 3D-Scanner, ideal für die hochauflösende Erfassung von mikroarchäologischen Objekten mit unerschütterlicher Genauigkeit und brillanten Farben.
3D-Scanner Artec Space Spider: 3D-Scanner für die hochauflösende Erfassung von kleinen und großen archäologischen Objekten mit gleichbleibender Genauigkeit und brillanten Farben. Tragbar
3D-Drucker Formlabs Form 2: ideal für hochwertigen und präzisen 3D-Druck mit einer auf Laser-Stereolithographie (SLA) basierenden Technologie. Die SLA-Technologie verwendet UV-Licht, um das flüssige Harz in ein festes Objekt umzuwandeln, wobei die Form jeder Schicht nachgezeichnet wird.
Potron FASTCAM Mini AX200: eine Hochgeschwindigkeitskamera mit hohen Bildraten, außergewöhnlicher Lichtempfindlichkeit und hervorragender Bildqualität, ideal für anspruchsvolle Laboranwendungen.
Kontaktpersonen: Prof. Nicholas J. Conard, Dr. Flavia Venditti, Dr. Gregor Bader, Rudi Walter