Angesichts der positiven Rückmeldungen, aber auch der Schwierigkeiten ehemaliger Praktikant*innen haben Praktika im Ausland eine Sonderstellung: Eine intensive Vorbereitung hat einen noch höheren Stellenwert als bei Praktika im Inland, weshalb wir hier einige Hinweise zur Vorbereitung eines Auslandspraktikums geben
Da die Kontaktaufnahmen zu Stellen im Ausland häufig viel Zeit in Anspruch nehmen, ist es sinnvoll, noch früher als bei Praktika im Inland (also ca. 1 Jahr oder spätestens 6 Monate vor dem geplanten Beginn des Praktikums) ein erstes Vorgespräch im Praktikumsbüro zu führen, damit beispielsweise bei einer Nichtanerkennung der Stelle noch eine Alternative gefunden werden kann.
In der Regel müssen die Kolloquien vor- und nachbereitend besucht werden. Sinnvoll ist aber auch ein begleitendes Seminar im jeweiligen Land, falls dort entsprechende Reflexionsmöglichkeiten im Rahmen einer Hochschule o.ä. gegeben sind, um spezifische Unterschiede in der pädagogischen Arbeit vor Ort auf einer theoretischen Ebene betrachten zu können.
Ähnlich wie bei Praktika im Inland ist es ebenfalls empfehlenswert, das Praktikum durch ein entsprechendes Seminar vorzubereiten.
Anerkennung einer Stelle
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die fachlichen Standards der Stellen im Ausland teilweise erheblich von den hier entwickelten abweichen. Bei zu großer Diskrepanz können Defizite in der Gesamtausbildung entstehen. Diese können zwar teilweise durch Seminare oder zusätzliche Kurzpraktika im Inland ausgeglichen werden, es erscheint aber sinnvoller, durch eine intensive Recherche und einer guten Auswahl der Praktikumsstelle einen gewissen Mindeststandard zu sichern.
In diesem Zusammenhang empfehlen wir, möglichst viele Details im Voraus schriftlich zu klären:
Arbeitszeit, Arbeitsinhalte: Sind Möglichkeiten zum eigenständigen Arbeiten gegeben? Besteht gleichzeitig aber auch keine Überforderung durch ein Zuviel an nicht angeleiteter Arbeit? Entspricht die zu erwartende Arbeit dem Berufsbild der Sozialpädagogik bzw. der Erwachsenenbildung oder fällt sie eher in andere Bereiche?
Anleitung: Wird für Anleitungsgespräche genügend Zeit eingeräumt? Hat der*die Anleiter*n eine entsprechende pädagogische bzw. fachlich adäquate Ausbildung?
Konzeption der Einrichtung: Bestehen konzeptionelle Überlegungen zur Arbeit der Einrichtung? Lässt der normale Tagesablauf der Einrichtung auf einen gewissen fachlichen Standard schließen?
Um der Praktikumsstelle die Rolle des Praktikums im Studium transparenter zu machen, kann es auch hilfreich sein, das im Praktikumsbüro erhältliche Informationsblatt für Praktikumsstellen in die entsprechende Sprache zu übersetzen. Eine englische Version können Sie bereits unten auf dieser Seite als Dokument zum Download finden.
Erasmuspraktikum kombiniert mit einem Auslandsstudium
Praktika sind förderbar, wenn sie im Rahmen eines gebilligten Erasmus-Aufenthalts stattfinden, anerkannt und nicht gleichzeitig durch ein anderes Programm der Europäischen Gemeinschaft gefördert werden. Sofern das Praktikum an derselben Gasthochschule stattfindet, an der ein Studierender seinen Studienaufenthalt absolviert (der Praktikumszeitraum muss im ‚Learning Agreement for Studies‘ verankert sein), kann diese Kombination gefördert werden, dabei ist die Kombination der Teile beliebig wählbar. Es gibt keine Vorgabe für das zeitliche Verhältnis.
Als recht erfolgreich hat sich die Strategie erwiesen, Studium und Praktikum im Ausland zu kombinieren. Das hat u.a. den Vorteil, dass Stipendien z. B. beim DAAD beantragt werden können und eine Praktikumsstelle vor Ort gesucht werden kann.
Erasmuspraktikum ohne Auslandsstudium
Förderbar sind sowohl Pflichtpraktika als auch optionale Praktika in Unternehmen, aber auch anderen Einrichtungen wie Forschungszentren, Forschungslabors an Universitäten, Bildungszentren, gemeinnützige Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, etc., für immatrikulierte Studierende nach Abschluss des 1. Studienjahrs, innerhalb der Dauer von mindestens 2 bis maximal 12 Monaten. Bewerbungen sind bis spätestens einen Monat vor Praktikumsbeginn an die Zentralstelle für Erasmus-Praktikumsförderung in Karlsruhe zu richten: KOOR – Erasmus Services BW