Tübingen School of Education (TüSE)

Zusatzqualifikation „Lehr:Forschung – differenzieren, reflektieren, diskriminierungssensibel unterrichten“ – Bausteine 3 + 4

   
(3) Lehrerhandeln erforschen (lernen): Einführung in die rekonstruktive Unterrichtsforschung

Im Vertiefungsseminar „Inklusion im Fachunterricht – Unterricht erforschen“ (2 SWS) wird der Praktikumseinsatz und die eigene Forschungsarbeit durch die Erarbeitung von Theorietexten und die Einübung der Videoanalyse von Unterrichtssequenzen (in Kleingruppenarbeit) vorbereitet.

 

(4) Forschendes Lernen in begleiteter Praxisphase

Praxiserfahrung und gesellschaftliches Engagement in inklusiven Settings

Die Mitarbeit in der Schule (4 Std./Woche über ein Schulhalbjahr bzw. 5-6 Std./Woche bei Praktikumsaufnahme erst ab Semesterstart) bietet Gelegenheit, einen Einblick in die berufliche Praxis schulischer Inklusion zu erhalten und die Zusammenarbeit in multiprofessionellen und interdisziplinären Teams kennenzulernen. Das gesellschaftliche Engagement im Praktikum wird sinnvoll mit der Ausbildung der professionellen Fähigkeiten der Studierenden verbunden, indem die bereits während des Studiums erworbenen fachlichen, (fach)didaktischen und professionellen Kompetenzen im Praktikumseinsatz an den Partnerschulen erprobt werden können. Die Praktikumsstellen, die an Kooperationsschulen der Umgebung angesiedelt sind und von dort tätigen Lehrkräften betreut werden, werden den Studierenden von der Tübingen School of Education vermittelt.

Forschendes Lernen: Sensibilisierung für (die eigenen) Differenzierungspraktiken 

Im Zentrum der Zusatzqualifikation „Lehr:Forschung – differenzieren, reflektieren, diskriminierungssensibel unterrichten“ steht die Vertiefung reflexiver Kompetenzen auf Basis Forschenden Lernens, indem im Praktikum eigene oder fremde differenzerzeugende Zuschreibungsroutinen kritisch auf ihre in- bzw. exkludierenden Auswirkungen hin beobachtet und analysiert werden. Die praktische Tätigkeit an den Schulen ist daher verknüpft mit einem eigenen kleinen Forschungsprojekt, in dem die Studierenden Prozesse der Konstruktion von Differenz und Normalität im Unterricht mithilfe von ethnographischen Beobachtungen (alternativ: Videoaufzeichnungen) untersuchen. Das Forschungsprojekt kann dabei als Grundlage für eine Masterarbeit im Bildungswissenschaftlichen Studium verwendet werden.

 

Erforderliche Leistungen für den Erwerb des Zertifikats

Erforderliche Leistungen für einen erfolgreichen Abschluss der Zusatzqualifikation „Lehr:Forschung – differenzieren, reflektieren, diskriminierungssensibel unterrichten“ stellen neben der Praktikumstätigkeit folgende, an das Vertiefungsseminar und das Praktikum (Bausteine 3 + 4) gekoppelten Leistungen dar: 

  • Analyse von Unterrichtsvideos zur Einübung der Beobachtung von Zuschreibungen gradueller und kategorialer Differenz (und dem Erkennen der Grenzen ihrer Beobachtbarkeit) 
  • eigenständige Lektüre der im Seminar behandelten theoretischen Literatur
  • ethnographische Beobachtung (alternativ: Videoaufzeichnung) und Erstellen des Protokolls der beobachteten Unterrichtseinheit, anschließendes Führen von Kurzinterviews mit den beteiligten Lehrkräften
  • Analyse und Reflexion des selbsterhobenen Datenmaterials unter Rückgriff auf die behandelten Theorietexte
  • Ausarbeitung der Fallanalyse (max. 10-12 Seiten)